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17.04.2017 | (rsn) - Gerne hätte Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) nach seinem vierten Triumph beim Amstel Gold Race den Sonntagabend gemeinsam mit seinen Teamkollegen bei einem Amstel-Bier ausklingen lassen. Stattdessen musste der Belgische Meister ein Krankenhaus aufsuchen, da er Schmerzen hatte, nachdem er etwa zur Rennhälfte gestürzt war. Dort bekam Gilbert die ernüchternde Nachricht: Der 34-Jährige muss aufgrund eines Risses in der rechten Niere eine Woche pausieren und fällt sowohl für den Wallonischen Pfeil als auch für Lüttich-Bastogne-Lüttich aus - die Nacht verbrachte Gilbert im Krankenhaus.
"Als ich gestürzt bin, hatte ich Schmerzen im unteren Rückenbereich, aber ich bin schnell weitergefahren und dann lief es immer besser und der Schmerz ist verschwunden. Leider ist er nach dem Zieleinlauf zurückgekehrt, also habe ich gemeinsam mit den Ärzten entschieden, ins Krankenhaus zu gehen, um mich durchchecken zu lassen", wurde der Quick-Step-Profi in einer Pressemitteilung seines Teams zitiert.
Tatsächlich war der Sturz deutlich schlimmer, als die meisten Beobachter anfangs angenommen hatten. "Wir hatten etwas Angst. Brambilla war auch betroffen und sein Schuh war zerstört. Und Wilfried (Peetres, Sportdirektor, d. Red.) sagte, dass Philippe kurzzeitig ohne Bewusstsein war. Aber glücklicherweise ist er stark zurückgekommen", sagte Quick-Step-Teamchef Patrick Lefevre nach dem Rennen.
Stark zurückgekommen eine gelinde Untertreibung. Wie schon bei seinem Ronde-Sieg ging Gilbert bereits früh in die Offensive, als er am Kruisberg rund. 40 Kilometer vor dem Ziel einer Attacke von Tiesj Benoot (Lotto Soudal) folgte. "Er ist ein Diesel und wir haben die Rennen das ganze Frühjahr belebt und hart gemacht. Wir wollten früh attackieren, das haben wir im Meeting besprochen. Natürlich konnten wir nicht den genauen Kilometer festlegen, aber er hat getan, was wir wollten", erklärte Lefevere.
Dabei hatte der Belgier sogar noch Bedenken, ob sein Kapitän die Endschnelligkeit haben würde um gegen Michael Kwiatkowski (Sky) zu bestehen: "Ich hatte etwas Angst, weil ich mich auch an Harelbeke erinnern konnte, wo Van Avermaet ihn knapp geschlagen hat. Seine Reaktionszeit ist etwas langsamer, weil er kein echter Sprinter ist. Als Michal vier Radlängen hatte, sagte ich: 'Mist, es ist vorbei! Aber dann hat man seine Kraft gesehen, wie er mit dem großen Gang zurückgekommen ist." Und am Ende war Gilbert der Stärkere und krönte sein großartiges Frühjahr mit einem weiteren Tirumph beim wichtigsten holländischen Eintagesrennen.
Die Frühjahrsklassiker sind nun beendet für Gilbert, der nach seiner Vorstellung am gestrigen Sonntag natürlich auch bei den restlichen Ardennenklassikern zu den Top-Favoriten gezählt hätte. Der Belgische Meister zog dennoch ein positives Fazit der für ihn wichtigsten Phase der Saison: "Das ist eines meiner besten Jahre und wenn ich zurückblicke, was ich erreicht habe, macht mich das sehr glücklich", sagte er. "Sowohl auf dem Pavé als auch in den Ardennen vorne mitzufahren und dem Team zu helfen, das Beste in der Welt zu werden, ist eine große Genugtuung für mich. Es ist traurig, dass ich die restlichen Rennen in den Ardennen nicht bestreiten kann, weil ich in einer sehr guten Form war, aber unser Team ist stark und ich bin zuversichtlich, dass gute Resultate folgen werden."
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