Bauernfeind und Lippert mit Etappensiegen

Tour de France Femmes im Rückblick: Die ersten drei Jahre

Von Christoph Adamietz

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Ricarda Bauernfeind (Canyon - SRAM) kann es kaum fassen, als sie 2023 in Albi die 5. Etappe der Tour gewinnt. | Foto: Cor Vos

21.07.2025  |  (rsn) – Im Männerkalender ist die Tour de France seit über 100 Jahren der Fixpunkt jeder Radsportsaison. Seit 2022 gibt es auch die Tour de France Femmes, die sich in kürzester Zeit zu einem Highlight entwickelt hat. RSN blickt auf die ersten drei Austragungen der Frankreich-Rundfahrt der Frauen zurück.

Tour de France Femmes 2022: Annemiek van Vleuten

Die Premiere der Tour de France Femmes war fest in niederländischer Hand. Lorena Wiebes (DSM) gewann den Auftakt sowie die 5. Etappe der achttägigen Rundfahrt und wurde nach dem zweiten Tag von ihrer Landsfrau Marianne Vos (Jumbo - Visma) nach deren Etappensieg im Gelben Trikot abgelöst. Vos gewann auch das sechste Teilstück und hielt sich bis zur 7. Etappe an der Spitze der Gesamtwertung.

Am vorletzten Tag schlug die Stunde einer weiteren Niederländerin: Annemiek van Vleuten (Movistar) gewann die schwere Etappe nach Markstein in den Vogesen und übernahm damit auch die Gesamtführung. Im Gelben Trikot gewann van Vleuten dann noch die Schlussetappe, die mit der Bergankunft an der Super Planche des Belles Filles zu Ende ging.

Die Trikotgewinnerinnen der Tour 2022 von links: Marianne Vos, Annemiek van Vleuten, Shirin van Anrooij und Demi Vollering. | Foto: Cor Vos

Im Schlussklassement setzte sich van Vleuten mit deutlichen 3:48 Minuten Vorsprung auf ihre Landsfrau Demi Vollering (SD Worx) durch. Das Podium der 1. Tour de France Femmes komplettierte die Polin Katarzyna Niewiadoma (Canyon - SRAM), die bereits 6:35 Minuten Rückstand aufwies.

Auch die Sonderwertungen holten sich die Niederländerinnen: Vos gewann die Punktewertung, Vollering holte sich das Bergtrikot, Shirin van Anrooij (Trek - Segafredo) wurde als beste Nachwuchsfahrerin ausgezeichnet. Für das Highlight aus deutschsprachiger Sicht sorgte die Schweizerin Marlen Reusser (SD Worx), die auf der 4. Etappe als Solistin triumphierte.

Tour de France Femmes 2023: Demi Vollering

Nach dem zweiten Platz im Vorjahr konnte sich Demi Vollering (SD Worx) über den Gesamtsieg freuen. Die Niederländerin setzte sich am Ende ähnlich deutlich wie 2022 Annemiek van Vleuten (Movistar) durch. Vollering hatte 3:03 Minuten Vorsprung auf ihre belgische Teamkollegin Lotte Kopecky, zeitgleich wurde die Polin Katarzyna Niewiadoma (Canyon - SRAM) wie im Vorjahr Dritte. Kopecky zog erst im Schlusszeitfahren in Pau an Niewiadoma vorbei.

Für Titelverteidigerin van Vleuten blieb dagegen nur Rang vier. Die junge Deutsche Ricarda Bauernfeind (Canyon - SRAM) gewann die 5. Etappe und wurde starke Gesamtneunte. Für ein weiteres Highlight aus deutscher Sicht sorgte Liane Lippert (Movistar), die sich die 2. Etappe im Sprint einer kleinen Spitzengruppe vor der da in Gelb fahrenden Kopecky holte.

Die Trikotgewinnerinnen der Tour 2023 von links: Cedrine Kerbaol, Katarzyna Niewiadoma, Demi Vollering und Lotte Kopecky. | Foto: Cor Vos

Den Auftakt nämlich hatte die Belgierin gewonnen, danach trug sie das Gelbe Trikot bis zur 7. Etappe, auf der Vollering am legendären Col du Tourmalet einen souveränen Solosieg feierte und an die Spitze der Gesamtwertung stürmte. Im abschließenden Einzelzeitfahren reichte der Niederländerin ein zweiter Platz hinter der Schweizerin Marlen Reusser (SD Worx), um das Gelbe Trikot souverän ins Ziel zu bringen.

Tour de France Femmes 2024: Katarzyna Niewiadoma

Nach zwei dritten Gesamträngen schlug 2024 die große Stunde von Katarzyna Niewiadoma (Canyon - SRAM). Die Polin hatte nach einem dramatischen Finale hinauf nach L'Alpe d'Huez vier Sekunden Vorsprung auf Titelverteidigerin Demi Vollering (SD Worx) und zehn auf deren Landsfrau Pauliena Rooijakkers (Fenix - Deceuninck).

Erstmals in ihrer kurzen Geschichte wurde die Frankreich-Rundfahrt im Ausland gestartet, nämlich in den Niederlanden, wo sich Charlotte Kool (dsm - Firmenich - PostNL) in Den Haag und Rotterdam über zwei Heimsiege und das Gelbe Trikot freuen konnte. Das Zeitfahren von Rotterdam, nach Etappe 2 noch am zweiten Tag ausgetragen, ging ebenfalls an eine Niederländerin: Vollering holte sich zudem das Gelbe Trikot und schien auf bestem Weg in Richtung Titelverteidigung.

Die Trikotgewinnerinnen der Tour 2024 von links: Puck Pieterse, Justine Ghekiere, Katarzyna Niewiadoma und Marianne Vos. | Foto: Cor Vos

Am dritten Tag verließ die Tour die Niederlande und zog weiter nach Belgien, wo es in Lüttich einen weiteren niederländischen Sieg gab. In der wallonischen Metropole triumphierte Puck Pieterse (Fenix - Deceuninck) aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe heraus vor Spitzenreiterin Vollering und Niewiadoma.

Auf der 5. Etappe sorgte Liane Lippert (Movistar) mit Rang drei für das beste deutsche Etappenergebnis – und wiederholte es am Tag darauf. Niewiadoma profitierte von einem Sturz, in dessen Folge sich Vollering fast zwei Minuten einhandelte und das Gelbe Trikot an die Polin abtreten musste. Niewiadoma ging schließlich mit 1:15 Minuten Rückstand gegenüber der achtplatzierten Vollering auf die Schlussetappe, die an der legendären Alpe d`Huez endete.

Hier drehte die Niederländerin mächtig auf und feierte einen beeindruckenden Solosieg. Das Gelbe Trikot verpasste sie aber knapp, als Tagesvierte konnte Niewiadoma die Winzigkeit von vier Sekunden ins Ziel retten und damit den größten Erfolg ihrer Karriere feiern.

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