RSNplusSchweizerin Kapitänin in starkem EF-Team

Geheimfavoritin Rüegg: “Cipressa und Poggio gefallen sehr gut“

Von Felix Mattis aus Genua

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Noemi Rüegg bei ihrem Sieg am Willunga Hill bei der Tour Down Under. | Foto: Cor Vos

21.03.2025  |  (rsn) – Nach ihrem Durchbruch in die erweiterte Weltspitze im vergangenen Jahr und einem fulminanten Saisonauftakt 2025 gehört Schweizerin Noemi Rüegg am Samstag bei Sanremo Women (1.WWT) mit ihren 23 Jahren bereits mindestens zu den Podiumskandidatinnen für das erste Monument der Saison.

"Ich glaube der Kurs liegt mir eigentlich sehr gut", sagte sie radsport-news.com vor der Rückkehr der 'Primavera'. "Ich habe mich schon lange auf dieses Rennen gefreut – eigentlich seit wir wissen, dass es das im Frauenkalender gibt, ist es ein Highlight für mich. Die Vorfreude ist sehr groß!"

Nach ihrem Gesamtsieg bei der Tour Down Under samt Tageserfolg bei der dortigen Bergankunft am Willunga Hill, wurde Rüegg in dieser Saison Dritte beim Cadel Evans Great Ocean Road Race, Neunte bei Strade Bianche und am vergangenen Wochenende Sechste bei der Trofeo Alfredo Binda. Rüegg ist eine starke Sprinterin am Ende von harten Rennen aus dezimierten Fahrerfeldern. Und das ist eben das, was Mailand-Sanremo, zumindest bei den Männern, meist bietet. ___STEADY_PAYWALL___

Noemi Rügg gewann im Januar die Tour Down Under. | Foto: Cor Vos

"Es wird sehr spannend, da man nicht weiß, wie es sich bei uns entwickeln wird – eben weil es das erste Mal seit langer Zeit ist, dass es das wieder gibt. Das macht es nochmal extra speziell und sorgt für Extra-Nervosität", meinte Rüegg und erzählte von ihrer Vorbereitung:

"Ich habe schon im Dezember einen Recon gemacht, als ich mit der Nationalmannschaft hier war, und jetzt diese Woche sind wir mit dem Team die letzten 80 Kilometer nochmal abgefahren. Cipressa und Poggio gefallen mir beide sehr gut. Es sind zwei sehr schnelle Aufstiege, es ist nicht steil und wir haben wahrscheinlich auch Rückenwind. Deshalb erwarte ich ein wirklich schnelles und hartes Rennen, so ziemlich von Anfang an oder spätestens von den kleinen Anstiegen vor der Cipressa."

"Es kommt vor allem darauf an, wie ich in die Cipressa komme"

Der Positionskampf in der Anfahrt zum ersten der beiden finalen Anstiege ist auch bei den Männern immer sehr wichtig, bei den Frauen aber vielleicht sogar noch mehr. Denn viele erwarten, dass Bergfahrerinnen wie Demi Vollering (FDJ – Suez) schon dort attackieren wollen.

"Deshalb kommt es für mich auch vor allem darauf an, wie ich in die Cipressa reinkomme. Ich denke, das ist einer der wichtigsten Punkte, wie man da positioniert ist. Wir werden Rückenwind haben, das Tempo wird hoch sein, und da wird es schwer, dort nochmal Positionen gut zu machen", so Rüegg, die hofft und auch glaubt, bei passender Positionierung mit den Besten über die Cipressa zu kommen. "Die letzten Wochen liefen gut, ich habe gut trainiert und eine gute Form. Ich denke das konnte ich bei den letzten zwei oder drei Rennen unter Beweis stellen."

Kristen Faulkner gibt bei Sanremo Women ihr Saisondebüt. | Foto: Cor Vos

Ihr Team EF Education – Oatly kommt mit einem starken Aufgebot nach Genua. Olympiasiegerin Kristen Faulkner steigt genau wie Top-Favoritin und Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) erst hier in ihre Saison ein und trägt die 71 auf dem Rücken. Die ausgemachte Kapitänin soll sie aber gar nicht sein, meinte Rüegg. "Ich bin zusammen mit Cédrine die Leaderin", so die Schweizerin. "Die anderen im Team werden entweder versuchen in eine Fluchtgruppe zu gehen, oder uns für die Berge zu positionieren. Aber wir versuchen sicher auch, so lange wie möglich alle dabei zu haben und unsere Karten auszuspielen."

Faulkner und Kerbaol zwei starke Waffen an Rüeggs Seite

Faulkner könnte folglich trotzdem eine sehr interessante Karte werden, wenn sie topfit nach Italien gekommen sein sollte. Denn übersteht sie die Cipressa, wäre die US-Amerikanerin eine heiße Kandidatin für eine Attacke im Flachstück danach, mit dem man die gegnerischen Teams unter Druck setzen könnte – in der Hoffnung, dass die sich eine Weile die Verantwortung in der Verfolgung zuschieben.

Cédrine Kerbaol wechselte im Winter von Ceratizit – WNT, für die sie im Sommer ihre Tour-Etappe gewann, zu EF Education – Oatly. | Foto: Cor Vos

Und dann ist da neben Rüegg auch noch Cédrine Kerbaol. Die Französin ist einerseits eine starke Bergfahrerin, die sich vor Cipressa und Poggio normalerweise nicht fürchten muss. Darüber hinaus aber ist sie vor allem auch für ihre halsbrecherischen Abfahrten bekannt – man erinnere sich an ihren Etappensieg bei der Tour de France Femmes im vergangenen Sommer im Jura. Kommt sie mit den Besten über den Poggio, könnte sie dort in der Abfahrt das Rennen entscheiden.

Und Rüegg? Die darf sich im Idealszenario wohl die meiste Zeit aufs 'Folgen' und 'Mitfahren' konzentrieren. Und wenn es dann zum Sprint einer kleinen Gruppe kommt, in der sie dabei ist, scheint alles möglich.

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