67. Vuelta a Espana

Rodriguez siegt, Contador im Finale abgehängt

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Joaquim Rodriguez (Katusha) gewinnt die 6. Vuelta-Etappe souverän vor... | Foto: ROTH

23.08.2012  |  (rsn) – Joaquim Rodriguez (Katusha) hat mit seinem zweiten Tagessieg die Gesamtführung der 67. Vuelta a Espana verteidigt. Der 33 Jahre alte Spanier setzte sich auf der 6. Etappe über 175,4 Kilometer von Tarazona zur Bergankunft in Jaca mit vier Sekunden Vorsprung auf den Briten Christopher Froome (Sky) durch.

Sein Landsmann Alejandro Valverde (Movistar) verlor als Dritter zehn Sekunden. Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkoff Bank) büßte sogar 18 Sekunden ein und musste sich bei der dritten Bergankunft der diesjährigen Spanien-Rundfahrt mit Rang vier begnügen.

Zeitgleich mit dem Vuelta-Gewinner von 2008 landete der Italiener Eros Capecchi (Liquigas-Cannondale) auf dem fünften Platz, gefolgt vom Kolumbianer Rigoberto Uran (Sky/+0:25) und seinen Landsleuten Rinaldo Nocentini(Ag2R/ +0:25) und Mauro Santambrogio(BMC/+0:27). Neunter wurde der Ire Nicolas Roche (Ag2R/+0:28) vor dem Niederländer Robert Gesink (Rabobank/+0:32).

„Die heutige Etappe war sehr schwer und unvorhersehbar. Im Finale kam es zu einer großen Selektion wegen des hohen Tempos, so dass nur ein paar Fahrer übrig blieben“, so Rodriguez, der nach eigenen Worten vor der Etappe wertvolle Tipps von seinem Teamkollegen Angel Vicioso bekommen hatte. „Er sagte mir, dass mir das Finale liegen würde, so dass ich bis 200 Meter vor dem Ziel wartete, ehe ich an Froome vorbeizog. Ich freue mich sehr über meine Vorstellung. Ich fühle mich in sehr guter Form und die Tatsache, dass mein Team mehr oder weniger dasselbe ist wie beim Giro d’Italia, macht mich sehr zuversichtlich“, fügte der Zweite der diesjährigen Italien Rundfahrt an.

„21 Sekunden auf Contadoir gutzumachen ist das Maximum, das ich heute erreichen konnte”, erklärte Froome, der Rodriguez’ Sieg neidlos anerkannte. „Es war unmöglich, die Etappe zu gewinnen. Purito hat das taktisch sehr clever gemacht. Er hat gezeigt, dass er wirklich der Beste in solch einem steilen Finale ist.“

„Ich hatte im Schlussanstieg Krämpfe und mir dann gesagt: ‚Hey, Alberto, gehe weit wie möglich mit’. Ich denke, ich habe den Tag ganz gut überstanden. Es war keiner der Anstiege, die mir besonders liegen“, erklärte Contador, weshalb er im Finale nicht mehr um den Sieg mitfahren konnte.

Im Gesamtklassement baute Rodriguez seine Führung auf Froome auf nunmehr zehn Sekunden aus. Contador hat auf Platz drei 35 Sekunden Rückstand. Dahinter folgen Uran (+0:43), Gesink (+0:53) und Valverde (+0:54), der sich vom neuten auf den sechsten Platz vorarbeitete.

Bei erneut extremen Temperaturen von bis zu 40 Grad hatte der 27 Jahre alte Froome nach starker Vorarbeit seiner Helfer den Schlusssprint eröffnet, doch Rodriguez konterte den Antritt des Sky-Kapitäns leicht und locker und setzte sich mit fünf Sekunden Vorsprung auf Froome durch. Für seinen ersten Vuelta-Etappensieg in diesem Jahr kassierte der Katusha-Kapitän noch zwölf Bonussekunden und konnte damit seine Gesamtführung weiter ausbauen. 

Wie schon auf der 3. Etappe hatten sich die „Großen Vier“ Rodriguez, Froome, Contador und Valverde gegenseitig belauert. Überraschenderweise konnte dann aber Contador im Finale seinen Konkurrenten nicht mehr folgen, und das, obwohl zuvor auch seine Helfer viel Arbeit geleistet hatten.

Keine Veränderungen gab es in der Punkte- und in der Bergwertung. Der Erfurter John Degenkolb (Argos-Shimano), der bereits zwei Etappen gewonnen hat, verteidigte sein Grünes Trikot mit sechs Punkten Vorsprung auf Rodriguez. Das Bergtrikot trägt weiter der Australier Simon Clarke (Orica-GreenEdge). Die Teamwertung führt Sky vor Rabobank an.

Zuvor hatte eine niederländisch-belgische Gruppe die Etappe bestimmt. Nach zehn Kilometern lösten sich die drei Niederländer Martijn Maaskant (Garmin-Sharp), Joost van Leijen (Lotto Belisol) und Peter Weening (Orica-GreenEdge) gemeinsam mit den beiden Belgiern Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM) und Kristoff Vandewalle (Omega Pharma-QuickStep) aus dem Feld. Doch mehr als vier Minuten konnten die Ausreißer auf das Feld, in dem Saxo Bank und Sky das Tempo vorgaben, nicht herausfahren.

Im ersten Anstieg des Tages, dem zwölf Kilometer langen, aber im Schnitt nur 2,8 Prozent steilen Puerto de Oroel (3. kat.) ließ De Gendt knapp 20 Kilometer vor dem Ziel seine Begleiter stehen, sicherte sich die Bergwertung und nahm die letzten Kilometer als Solist in Angriff. Doch noch im unteren Teil des Schlussanstiges war es um den Giro-Dritten geschehen und die Favoriten nahmen das Heft in die Hand und machten den Sieg unter sich aus.

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