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03.08.2021 | (rsn) – Bei 4:04.242 Minuten blieb die Zeit stehen, als der deutsche Frauenvierer kurz nach 17:30 Uhr Tokioter Zeit seinen Finallauf in der 4.000 Meter Teamverfolgung beendet hatte. Franziska Brauße, Lisa Brennauer, Lisa Klein und Mieke Kröger holten nach bärenstarken Auftritten im Olympischen Bahnwettbewerb die Goldmedaille mit einer neuen Fabelzeit, die zugleich Weltrekord bedeutete.
"Wir haben mit einer Medaille spekuliert und waren nach der Qualifikation erst mal erstaunt, dass die anderen nicht an unsere Zeit herankamen. Dann war klar: Wir wollten unbedingt dieses Gold und sind immer schneller geworden", strahlte Brauße nach dem überragenden Auftritt. Wie entfesselt präsentierte sich der Frauenvierer im Izu-Velodrome und auch im Finale ließen die vier Deutschen nie einen Zweifel aufkommen, dass sie die derzeit besten Fahrerinnen in dieser Disziplin sind.
"Es ist einfach eine Harmonie. Das haben wir ganz gut drauf. Wenn es läuft, ist es wie auf Schienen“, machte Klein einen der entscheidenden Erfolgsfaktoren aus. Nachdem sie sowohl in der Qualifikation als auch im Halbfinale den Weltrekord verbessern konnten, schraubten sie im Finale fast noch einmal zwei Minuten von ihrer Bestleistung herunter. "Das Gefühl bei der Siegerehrung ist gar nicht zu beschreiben. Das ist Gänsehaut pur“, freute sich Brennauer, die schon Sechste im Straßenrennen geworden war und auch die aus gesundheitlichen Gründen in Deutschland gebliebene Gudrun Stock nicht vergaß.
Brennauer denkt auch an die daheim gebliebene Gudrun Stock
"Gudrun war auf dem Weg hierher ein großer Bestandteil der Gruppe. Der Weltrekord geht auch auf ihre Kappe, auch wenn sie nicht mit ihren eigenen Beinen da war", sagte die 33-Jährige. Für Deutschland war es die sechste Goldmedaille in der Teamverfolgung, die erste für die Frauen.
Zuletzt hatten die Männer 2000 in Sydney Gold in der Teamverfolgung gewonnen, damals durchbrachen sie als erste Mannschaft der Welt die Schallmauer von vier Minuten. Weniger als fünf Sekunden langsamer als damals Guido Fulst, Robert Bartko, Daniel Becke und Jens Lehmann waren nun die vier Frauen. Sie schlossen damit auch einen weiteren Kreis der deutschen Bahnfahrer, denn auch vor 57 Jahren, als erstmals eine Teamverfolgung gewonnen wurde, fanden die Olympischen Spiele auch in Tokio statt.
"Wir sind wahnsinnig stolz und nehmen jetzt alles mit, was kommt", erklärte Kröger im Hinblick auf die vielen Feierlichkeiten und Interviews, die auf das erfolgreiche Quartett warten, das bei diesen Spielen für Deutschlands erste Goldmedaille im Radsport sorgte.
Niederländer dominieren den Teamsprint
Im Teamsprint der Männer gelang dem niederländischen Quartett, bestehend aus den drei Fahrern Jeffrey Hoogland, Harrie Lavreysen, Roy van den Berg und Ersatzmann Matthijs Buchli, ein überlegener Finalsieg gegen die Titelverteidiger Großbritannien. In 41.369 Sekunden bezwangen die drei Oranje-Fahrer das britische Trio Jack Carlin, Jason Kenny und Ryan Owens um mehr als drei Sekunden.
Bronze ging an Frankreich mit Florian Grengbo, Rayan Helal und Sebastian Vigier, die sich im kleinen Finale gegen Australien mit Matthew Glaetzer, Nathan Hart und Mathew Richardson durchsetzten. Deutschland belegte mit Timo Bichler, Stefan Boetticher und Maximilian Levy den fünften Rang. Sie waren im Viertelfinale an den Briten gescheitert.
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