Aerts gelingt im Gesamtweltcup die Titelverteidigung

Van der Poel gewinnt natürlich auch den Van-der-Poel-Weltcup

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Van der Poel gewinnt natürlich auch den Van-der-Poel-Weltcup"
Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) | Foto: Cor Vos

26.01.2020  |  (rsn) – Mit einem klaren Erfolg bei seinem Heimweltcup, der noch dazu nach seinem Vater benannt ist, unterstrich Mathieu van der Poel seine Favoritenstellung für die am nächsten Wochenende in Dübendorf in der Schweiz stattfindenden Cross-Weltmeisterschaften. Schon zur Rennhälfte setzte der Niederländer beim Grand Prix Adrie van der Poel die entscheidende Attacke und fuhr souverän zu seinem fünften Weltcupsieg in dieser Saison und zum insgesamt fünften in Hoogerheide.

Dass van der Poel den Gesamtweltcup nicht zum zweiten Mal nach 2017/18 für sich entscheiden konnte, lag vor allem an seinem verspäteten Saisonstand und vier verpassten Starts. Die Generalprobe für die Titelverteidigung des Regenbogentrikots klappte aber perfekt. Zum zweiten Mal in Folge sicherte sich dafür der Belgier Toon Aerts den Gesamtweltcup.

"Der Sieg fühlt sich toll an. Ich kenne viele Leute hier und viele kommen extra hierher, um mich zu sehen. Das gibt mir immer einen Extraschub an Motivation", erklärte der Weltmeister im ersten Interview und unterstrich seine Form vor der WM: "Ich habe sehr an meinen explosiven Attacken trainiert und ich glaube, das heute war das perfekte Beispiel, das ich bereit bin für die Weltmeisterschaften."

Hinter dem Überflieger aus den Niederlanden duellierten sich Toon Aerts (Telenet Baloise Lions) und Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Bingoal) um die weiteren Podestplätze. Aerts fuhr dabei seinem zweiten Weltcupgesamtsieg entgegen, denn er wies 41 Zähler Vorsprung auf Iserbyt vor dem finalen Rennen auf. Trotzdem attackierte Aerts noch vor dem Ziel und erreichte 37 Sekunden hinter van der Poel das Ziel nach zehn Runden als Zweiter. Dritter wurde Iserbyt, der sich auch im Gesamtweltcup Aerts geschlagen geben musste.

Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) landete in Hoogerheide auf Rang vier vor Tim Merlier (Creafin – Fristads) und Lars van der Haar (Telenet Baloise Lions). Siebter wurde der Brite Thomas Pidcock (Trinity Racing) vor Wout van Aert (Jumbo – Visma).

So lief das Rennen:

Nach einem geglückten Start, es kam zu keinen größeren Zwischenfällen, war es gleich van der Poel, der schon nach wenigen gefahrenen Metern aufs Tempo drückte. Damit testete er gleich die Stärke seiner Kontrahenten, wie er es auch bei seinen letzten Auftritten gerne gemacht hatte. Früh bildete sich deshalb eine größere Spitzengruppe von gut 13 Fahrern, die zuerst vom Niederländer Joris Nieuwenhuis (Sunweb) und danach vom Weltcupführenden Aerts angeführt wurde.

Die erste Rennhälfte verlief eher kontrolliert und so blieb die Gruppe, zwar lange aufgefädelt wie an einer Perlenkette, zusammen. Dahinter gab es auf dem schwierigen Parcours einige Stürze, von denen auch der Deutsche Meister Marcel Meisen (Alpecin – Fenix) betroffen war. Doch der Stolberger konnte das Rennen fortsetzen.

Eingangs der sechsten Runde attackierte dann der frischgebackene Belgische Meister Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen – Bingoal). Dieser Angriff wurde sofort von van der Poel gekontert. In unnachahmlicher Art konnte der Niederländer eine Lücke von gut 20 Metern auf seine Verfolger aufreißen und die große Führungsgruppe sprengen. Hinter ihm bildete sich mit Aerts, Iserbyt und Sweeck ein belgisches Trio, der Rest der großen Gruppe versuchte, angeführt von Pidcock und Van Aert, nochmals den Anschluss herzustellen .

Doch der Abstand zu van der Poel wurde immer größer. Dahinter schüttelten Iserbyt und Aerts auch Sweeck ab, der sich in die größere Verfolgergruppe zurückfallen lassen musste. Von Runde zu Runde baute van der Poel seinen Vorsprung weiter aus. So fuhr er ungefährdet seinem fünften Saisonweltcupsieg und auch seinem fünften Erfolg in Hoogerheide entgegen, den er dann vor den niederländischen Fans auch ausgiebig feierte.

Mit einer Attacke vor dem letzten, sandigen Streckenteil sicherte sich Aerts den zweiten Platz und gewann wie im Vorjahr den Gesamtweltcup. Die Belgier Vanthourenhout und Merlier komplettierten auf den Rängen vier und fünf das gute Nationenergebnis ihres Landes. Der Deutsche Meister Meisen landete auf Platz 17, 2:29 Minuten hinter seinem Teamkollegen van der Poel. Der Schweizer Timon Ruegg belegte Rang 22 (+ 2:37), sein Landsmann Simon Zahner (+ 4:18) wurde 34. Der Österreicher Philipp Heigl beendete seinen vierten Weltcupeinsatz in dieser Saison auf Rang 50.

Ergebnis:

Gesamtweltcup:
1. Toon Aerts (Telenet Baloise Lions) 577 Punkte
2. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) 531
3. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) 492
4. Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen – Bingoal) 473
5. Lars van der Haar (Telenet Baloise Lions) 467

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.04.2024UCI veröffentlicht kompakten Cyclocross-Weltcup-Kalender

(rsn) – Der vom Radsportweltverband UCI präsentierte Cross-Weltcup-Kalender 2024/25 weist einige bemerkenswerte Änderungen auf. So wurde die Anzahl der Rennen von 14 auf 12 reduziert, die zudem al

02.03.2024Neue Regeln sollen Crossstars zur Weltcup-Teilnahme zwingen

(rsn) – Die vielen Absagen von Topfahrern für die Cyclocross-Weltcups waren sowohl der UCI als auch Veranstalter Flanders Classics in diesem Winter ein Dorn im Auge. Schon während der Saison rausc

19.02.2024Iserbyt feiert beim X2O-Finale in Brüssel seinen 50. Sieg

(rsn) – Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat in Brüssel den finalen Lauf der X2O Badkamers Trofee 2023/24 gewonnen und den Zielstrich dabei 3:15 Minuten vor Lars van der Haar (Baloise – T

19.02.2024Brand verabschiedet sich mit zwei Siegen aus dem Cross-Winter

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat ihre Cross-Saison bis zum Schluss durchgezogen und sich am letzten Wochenende des Querfeldein-Winters noch zwei Siege gesichert: Am Samstag gewann

11.02.2024Sprachloser Vandeputte gewinnt in Lille erstmals einen Topcross

(rsn) - Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) hat in Lille den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 23-Jährige gewann beim siebten und vorletzten Lauf der X2O Trofee erstmals einen Cros

10.02.2024Iserbyt triumphiert nach Wiederauferstehung in Middelkerke

(rsn) – Trotz einer zwischenzeitlichen Schwächephase hat Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) in Middelkerke das Superprestige-Finale gewonnen und sich wie bereits im Vorjahr das Klassement der

10.02.2024Alvarado sichert sich ihren dritten Superprestige-Titel

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat das Superprestige-Finale in Middelkerke gewonnen. 1:15 Minuten hinter ihr wurde Laura Verdonschot (De Ceuster – Bonache) Zweite. Den dritten Rang s

04.02.2024Van der Poel: “Das härteste Rennen, das ich je hier gefahren bin“

(rsn) – Das lateinische Zitat "veni, vidi, vici", welches Julius Cäsar zugeschrieben wird, passte auch perfekt zum Auftritt von Mathieu van der Poel bei den Cross-Weltmeisterschaften 2024 in Tabor

04.02.2024Emotionales WM-Finale! Stybar tritt unter Tränen ab

(rsn) – Als Mathieu van der Poel schon seine ersten Siegerinterviews gab, folgte das wohl emotionale Highlight des WM-Wochenendes im tschechischen Tabor, als der dreifache Weltmeister Zdenek Stybar

04.02.2024Backstedt: “Es hat sich alles wie in Zeitlupe angefühlt“

(rsn) - Sie war die große Favoritin im U23-Rennen der Frauen bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor und am Ende setzte sich die Britin Zoe Backstedt überlegen durch. Doch was

03.02.2024Van Empel: “Ich habe mein Ding gemacht“

(rsn) – Der Frauen-Crosssport bleibt fest in niederländischer Hand. Das unterstrich der vierfache Triumph der Oranje-Fahrerinnen am Samstag bei den Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor. Wie s

03.02.2024Brandau hatte in Tabor die Beine für Platz fünf

(rsn) – Vor 14 Jahren stand Elisabeth Brandau das erste Mal bei Cross-Weltmeisterschaften am Start. 2018 holte sie als Fünfte ihr bestes Ergebnis und dieses hätte sie im zarten Alter von 38 Jahren

Weitere Radsportnachrichten

27.04.2024“Alles in trockenen Tüchern“: Dorn hat Rot und Weiß sicher

(rsn) - Einen Tag vor Rundfahrtende hat Vinzent Dorn (Bike Aid) freudige Gewissheit. Nach dem Bergtrikot ist dem Freiburger bei der Tour of Turkiye (2.Pro) auch das Weiße Trikot der Zwischensprintwe

27.04.2024Andresen sprintet zum Tageserfolg in Izmir

(rsn) - Der Däne Tobias Lund Andresen feiert auf der 7. Etappe der 59. Tour of Türkiye seinen zweiten Sieg in wenigen Tagen und gleich den fünften für sein Team DSM Firmenich - PostNL bei der aktu

27.04.2024Reusser zurück im Feld und am Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Ein Klassikerfrühjahr 2025 mit Evenepoel?

(rsn) – Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) schon eines der fünf Monumente abgehakt, auch die Lombardei-Rundfahrt liegt dem jungen Belgier gut. Im nächsten J

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

26.04.2024McNulty gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Ayuso holt Gelb

(rsn) – 142 Fahrer lang musste Brandon McNulty (UAE Team Emirates) warten, ehe er endgültige Gewissheit darüber hatte, dass ihm seine 20:06 Minuten für das 15,5 Kilometer lange Zeitfahren auf der

26.04.2024Vermeersch von Lotto - Dstny zum UAE Team Emirates?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

26.04.2024Van den Broek nach Sieg auf Königsetappe neuer Spitzenreiter

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der Königsetappe hat Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) die Führung im Gesamtklassement der 59. Türkei Rundfahrt (2.Pro) übernommen. Der 23-jährige Nie

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)