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07.12.2020 | (rsn) – Mit 19 Jahren und 255 Tagen wurde Valentin Götzinger (WSA KTM Graz) im August dieses Jahres jüngster Österreichischen Meister auf der Straße. Der U23-Fahrer des kleinen Kontinentalteams aus der Steiermark sprintete bei den Nationalen Meisterschaften zum Sieg und sorgte damit für einen historischen Erfolg.
"Keiner wäre mir böse gewesen, wenn es nicht geklappt hätte. Jeder einzelne Fahrer unseres Teams hatte seinen Beitrag an diesem Rennen geleistet", erinnerte sich Götzinger gegenüber radsport-news.com an jenen Tag zurück. Spricht man mit Fahrern der heimischen Szene, so gilt der Steirer jetzt schon als bester Sprinter des Landes. Der Sieg im wohl prestigeträchtigsten nationalen Rennen war der erste für einen Kontinentalfahrer seit 2013. Damals holte sich Riccardo Zoidl (RC Gourmetfein Wels) das Meistertrikot.
Seit 2019 ist das WSA Team von Christoph Resl die Mannschaft der Stunde im österreichischen Radsport. Die Grazer gewannen die Teamwertung der Radbundesliga 2019 und schlugen auch im an Rennen so armen 2020 zu. "Eigentlich fahren wir bei jedem Rennen gut zusammen. Das ist auch unser Schlüssel zum Erfolg, denn jeder einzelne Fahrer muss mitziehen", lobte Götzinger das starke Kollektiv.
Nach einem Trainingslager in Istrien eröffnete der Steirer seine Saison bei der Umag-Trophy. In Kroatien war aber der erfahrene Daniel Auer Kapitän der Mannschaft, landete auf Rang 15. Danach sollte die Istrian Spring Trophy folgen, doch bei der Anreise erreichte die Fahrer die Meldung über die Rennabsage aufgrund der Corona-Pandemie. "Wir waren schon am halben Weg, als wir dann auf der Autobahn wieder umgedreht haben", blickte Götzinger zurück.
Gemeinsam mit seinem Trainer legte er sich für die Pause einen Plan zurecht. "Mein Kalender war ja völlig leer und deshalb war es eine große Hilfe, dass man jeden Tag was zu tun hatte", so der junge Sprinter, der die Einheiten auf der Rolle bei schlechten Wetter mit der Spielkonsole verbrachte und somit das monotone Training auflockerte.
Große Stunde schlug im Burgenland
Götzinger zählt aber nicht nur auf der Straße zu den größten rot-weiß-roten Hoffnungen, sondern auch auf der Bahn. Somit erfolgten seine ersten Rennen nach der Corona-Pause auf den Außenbahnen in Tschechien und Italien. Noch eine Woche vor den Straßenmeisterschaften war er in Pordenone gemeinsam mit Teamkollege Maximilian Schmidbauer im Nationaltrikot im Einsatz: "Die Bahnrennen waren wichtig von der Intensität und direkt vor der ÖM hat es perfekt gepasst“, sagte er.
Am 23. August schlug dann Götzingers große Stunde. Auf dem eher flachen und windanfälligen Kurs rund um Mattersburg zählte die steirische Equipe trotz der Teilnahme von prominenten WorldTour-Fahrern wie Michael Gogl (NTT) oder Matthias Brändle (Israel Start-Up Nation) zu den Titelanwärtern. "Am Vortag habe ich meinem Zimmerkollegen Max Kabas noch gesagt, dass alles perfekt zusammenpassen muss, wenn wir das Ding abschießen wollen", berichtete Götzinger.
Seine Helfer kontrollierten das Rennen vom Start weg, neutralisierte Ausreißergruppen und bereiteten dem Kapitän den Sprint vor. Der zog schon 400 Meter vor dem Ziel an und ließ alle Konkurrenten hinter sich: "Mit großen Aufgaben wachse ich immer über mich hinaus. Ich war entspannt, wusste, was ich zu tun hatte. Ich durfte keine wichtige Gruppe verpassten, musste auf die Mitfavoriten achten und am Ende mich gut für den Sprint positionieren“, so Götzinger.
Am Ende war er dann genau dort, wo er sein wollte. Bis zur Ziellinie zog Götzinger durch, wollte damit einen verfrühten Jubel vermeiden. "Das wäre der Worst-Case gewesen und deshalb habe ich mir auf den letzten Metern eingeredet, ich darf keinen Blödsinn machen und zu früh die Hände vom Lenker nehmen", schmunzelte der neue Österreichische Staatsmeister, der damit die Nachfolge von Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) antrat.
Ein Kandidat für Tokio?
Es folgte der große Jubel im Team. Alle Fahrer versammelten sich um Götzinger und schrien sich die Freude aus dem Leib. "Es war pure Erleichterung. Wir machen immer aus unseren Beinen das wirklich Beste", so Götzinger, der allerdings noch kein einziges Rennen in seinem Meistertrikot bestritt.
Denn gleich nach dem Titelgewinn folgte für ihn der Einsatz im Nationaltrikot bei den Straßeneuropameisterschaften in der Klasse U23. Doch dieser war nur kurz, eine Runde nach dem Start musste Götzinger vorzeitig aufgeben. Der Grund dafür war ein Sturz vom Vortag, als er beim Einfahren auf einer Bodenschwelle einen Schlag bekam, die Kette vom Rad sprang und er sich bei hoher Geschwindigkeit auf den Asphalt legte: "Ich bin auf den Kopf gestürzt und habe es zwar am nächsten Tag probiert, es ging aber gar nicht. Deshalb habe ich danach auch eine Trainingspause eingelegt."
Der nächste Stopp war dann das Straßenkriterium in Korneuburg, der Lagerhaus Grand Prix, den er gewann. Mit dem Sieg im Gepäck ging es dann nach Fiorenzuola, wo die U23-Europameisterschaften auf der Bahn warteten. Dort wurde er im Olympischen Omnium Sechster. "Das war nicht schlecht, aber auch nicht das was ich mir erhofft und erwartet habe. Da ist noch Steigerungspotential da", resümierte Götzinger. Wenig später gewann er dann das Madison der Österreichischen Bahnmeisterschaften gemeinsam mit Teamkollegen Felix Ritzinger.
Und das, obwohl Götzinger im Finale stürzte: "Ich war ein wenig zu langsam und bin dann runtergerutscht und hart auf den Rücken geprallt. Das Rennen zu beenden ging noch irgendwie, aber für die restlichen Bewerbe und den Abschlusstag waren die Schmerzen zu groß." Somit schloss er sein Radsportjahr mit einem Sieg und einem Sturz ab.
Im nächsten Jahr wird er das rot-weiß-rot gestreifte Meistertrikot in den Reihen des WSA-Rennstalls tragen. “Ich hatte zwar Angebote, entschied mich aber dafür beim Team zu bleiben. Außerdem passt es perfekt zu meinen Bahneinsätzen, immerhin möchte ich mich mit guten Leistungen beim Nations Cup zeigen", blickte Götzinger auf 2021, in dem für das Österreichische Team für dieses neue UCI-Event nominiert ist. Und nachdem er gemeinsam mit Ritzinger das derzeit schnellste Duo im Madison bildet, könnte Götzinger sich sogar Hoffnungen auf eine Olympiateilnahme in Tokio machen. Denn nach 16 Jahren hat sich der Österreichische Verband wieder Startplätze bei den Spielen gesichert.
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