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22.12.2020 | (rsn) - Nachdem er zweimal hintereinander die Jahresrangliste von radsport-news.com für sich hatte entscheiden können, reichte es für Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) diesmal "nur" zu Rang drei. Dabei kann der Sprinter auf eine erneut erfolgreiche Saison zurückblicken, an deren Ende acht Siege stehen, darunter zwei bei der Vuelta a Espana.
"Generell bin ich mit der Saison happy und mehr als zufrieden, auch wenn ein paar Ergebnisse dabei gewesen sind, bei denen ich sage: Da hätte ich lieber gewonnen, weil es so knapp war", spielte Ackermann gegenüber radsport-news.com auf seine weiteren zwölf Podiumsplatzierungen an.
Bereits zum Saisonauftakt überzeugte Ackermann bei der Mallorca Challenge, als er bei der Trofeo Felanitx (1.1) und der Trofeo Palma (1.1) jeweils Zweiter wurde - jedesmal im Sprint vom jungen Italiener Matteo Moschetti (Trek - Segafredo) geschlagen.
Der erste Saisonsieg folgte Mitte Februar bei der Clasica Almeria (1.Pro), die er bereits 2019 hatte gewinnen können. Genau eine Woche später entschied Ackermann zudem den Auftakt der UAE Tour für sich und ließ dabei unter anderem Caleb Ewan (Lotto Soudal) und Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) hinter sich. Auch bei Paris - Nizza, dem letzten Rennen vor der Corona-Pause, zeigte sich der Südpfälzer in guter Verfassung und musste sich auf der 2. Etappe nur Giacomo Nizzolo (NTT) geschlagen geben.
Die Corona-Pause war die einzige Enttäuschung des Saison
"Dass es dann zur Rennpause kam, war für mich eigentlich die einzig große Enttäuschung in der Saison, da ich bei der UAE Tour richtig gut drauf war und dann etwas aus dem Rhythmus gekommen bin", kommentierte Ackermann die erzwungene Auszeit.
Zwar gelang ihm Ende Juli der Re-Start perfekt, als er bei der Sibiu-Tour - wenn auch gegen nicht sehr starke Konkurrenten - zwei Etappen für sich entschied. Bei der deutlich stärker besetzten Polen-Rundfahrt musste er sich allerdings mit zwei zweiten Plätzen zufrieden geben: Einmal zog er gegen Mads Pedersen (Trek - Segafredo) den Kürzeren, zum Abschluss des vom schweren Sturz von Fabio Jakobsen (Deceuninck - Quick-Step) überschatteten Rennens war dessen Teamkollege Davide Ballerini einen Tick stärker.
Auch bei den anschließenden Deutschen Straßenmeisterschaften hatte Ackermann das Nachsehen. Nach schweren 168 Kilometern auf dem Sachsenring verwies Cross-Meister Marcel Meisen (Alpecin - Fenix) im Sprint auf ansteigender Zielgerade den 26-Jährigen auf den undankbaren zweiten Platz. Nur drei Tage später holte Ackermann seine nächste Medaille: Nach Silber auf dem Sachsenring folgte nun im EM-Straßenrennen von Plouay die Bronzemedaille, womit er sein Ergebnis von Alkmaar 2019 wiederholte.
Dafür hielt sich Ackermann bei Tirreno - Adriatico schadlos, wo er bei der in den September verlegten Fernfahrt zwei Sprintsiege errang und einmal Zweiter wurde. Zudem nahm er auch das Trikot des besten Sprinters nach Hause mit. Danach allerdings geriet das Timing des sonst so perfekt aufeinander eingespielten Bora-Sprintzugs durcheinander. Ackermann war oftmals zu früh im Wind und wurde auf den letzten Metern noch von der Konkurrenz überholt. So sprangen bei der BinckBank Tour nur zwei dritte Plätze heraus.
Bei der Vuelta wieder in der Erfolgsspur
Dafür kehrte der beste deutsche Sprinter zur Vuelta a Espana wieder in die Erfolgsspur zurück. Beim persönlichen Highlight des Jahres konnte Ackermann nach Rang vier auf der 4. Etappe auf dem neunten Teilstück erstmals jubeln, nachdem Sam Bennett (Deceuninck - Quick-Step) in Aguilar de Campoo als Erster den Zielstrich überquert hatte. Der Ire wurde dann aber wegen irregulären Verhaltens im Finale zurückgesetzt und der zunächst zweitplatzierte Ackermann zum Gewinner ausgerufen.
Nach einem zweiten Etappenrang in der dritten Vuelta-Woche nutzte Ackermann am Schlusstag in Madrid dann die letzte der wenigen Chancen für die Sprinter und verwies beim Sprint Royal nun auch ohne Eingreifen der Jury Bennett auf den zweiten Platz. Mit seinem zweiten Tagessieg egalisierte Ackermann zugleich seine Giro-Bilanz von 2019, diesmal aufgrund der vielen Bergetappen aber ohne den Sieg in der Punktewertung, der damals beim Giro gelang.
Nach erfolgreichen Starts bei Giro und Vuelta steht im kommenden Jahr das Debüt bei der Tour de France an. "Das ist mein großer Traum", sagte Ackermann, der allerdings auch anmerkte, dass die Rennplanung für 2021 noch nicht offiziell feststehen würde. "Aber ich gehe davon aus, dass ich am Start stehe und dann wird das mein großes Highlight", zeigte er sich zuversichtlich.
Darüber hinaus wird es für Ackermann im kommenden Jahr darum gehen, wieder mehr Rennen zu gewinnen, so dass er am Ende des Jahres wieder eine zweistellige Bilanz wird vorweisen können. Die erste Gelegenheit dazu wird sich wohl schon Ende Januar bei der Mallorca-Challenge bieten. "Ich bin gespannt, wie ich jetzt durch den Winter durchkomme, denn ich hatte auch noch nie eine so kurze Winterpause", spielte Ackermann darauf an, dass er noch bis zum 8. November bei der Vuelta engagiert war. "Von daher bin ich gespannt, wie es im Januar dann läuft."
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