Giant-Profi vor 102. La Doyenne mit Knieproblemen

Geschke: "Lüttich bei fünf Grad und Regen wäre die Hölle"

Foto zu dem Text "Geschke:
Simon Geschke (Giant-Alpecin) beim Amstel Golce 2016 | Foto: Cor Vos

23.04.2016  |  (rsn) – Simon Geschkes bestes Ergebnis bei Lüttich-Bastogne-Lüttich datiert aus dem Jahr 2013. Damals belegte der Freiburger den 19. Platz bei der "Mutter aller Klassiker". Diesmal allerdings rechnet Geschke nicht damit, "über dieses Resultat hinauszukommen.“

Der Profi des deutschen Giant-Alpecin-Teams ist ausgerechnet zu einem seiner Saisonhöhepunkte nicht in Top-Form. Verantwortlich dafür sind "immer wiederkehrende Knieprobleme, die mich nach wie vor plagen, sowie eine hartnäckige Grippe direkt vor der Baskenland-Rundfahrt“, wie Geschke gegenüber radsport-news.com erläuterte.

Doch nicht nur für den Tour-Etappensieger von Pra-Loup läuft es in dieser Saison nicht rund. Giant-Alpecin wartet nach wie vor auf den ersten Sieg, wofür es mehrere Gründe gib. Marcel Kittel, der, vom vergangenen Jahr abgesehen, in der Vergangenheit Siege in Serie eingefahren hatte, sprintet mittlerweile für Etixx-Quick-Step. Und John Degenkolb ist nach seinem schlimmen Trainingsunfall, bei dem fünf weitere Giant-Profis schwer verletzt wurden, noch immer nicht fit.

Zumindest Kittels Weggang wollte Geschke als Erklärung allerdings nicht gelten lassen. "Klar, er war ein guter Teamkollege, aber so ist das im Radsport beim Transferkarussell. Was die Siege angeht, hatten wir im letzten Jahr auch mit anderen Fahrern schon Erfolge, irgendwie läuft es dieses Jahr nicht so rund“, meinte er – auch wegen des Unfalls von Ende Januar in Spanien: "Das hatte einen großen Einfluss, und auch einige andere Fahrer waren im Winter verletzt oder krank.“

Die lange Zeit der Sieglosigkeit - der letzte gelang Ramon Sinkeldam Anfang Oktober bei Binche - Chimay – Binche – lastet zwar auf dem Team, wie Geschke anmerkte: "Es ist kein schönes Gefühl, noch nichts gewonnen zu haben“, meinte er, aber "Druck bringt uns da auch nichts. Wir probieren einfach so zu fahren wie immer. Was Teamwork angeht, sind wir wirklich gut, daran liegt es nicht.“

Als Beleg nannte er die beiden ersten Ardennen-Klassiker, bei denen Giant-Alpecin eine gute Rolle spielte. "Beim Flèche Wallone ein neunter Platz durch Warren Barguil und beim Amstel eine super Teamleistung. Da hätten wir sicher auch ein besseres Ergebnis verdient gehabt. Leider war Warren da im Sprint eingebaut“, sagte Geschke, der große Stücke auf den Franzosen hält. "Warren wird unser Kapitän sein, er ist der einzige, der im Finale eine Rolle spielen kann. Ich traue ihm ein Top Ten-Ergebnis zu. Er ist fit und kennt das Rennen inzwischen sehr gut. Ich dagegen werde noch ein Jahr warten müssen, um das von mir selbst auch wieder behaupten zu können. Hoffentlich nur ein Jahr“, sagte er.

Seine Aufgabe beim 102. Lüttich-Bastogne-Lüttich sieht Geschke aufgrund der für ihn ungünstigen Umstände darin, "bis zum Finale bei Warren bleiben. Die Form ist gut genug dafür, aber ich muss abwarten, wie es läuft.“ Sorgen bereitet Geschke dabei sein "Problemknie, das sich beim Flèche Wallonne wieder einmal gemeldet hat. Ich werde also erstmal die erste Rennstunde abwarten, wie es auf Belastung reagiert, derzeit trainiere ich ja nur locker.“

Dabei haben die Organisatoren mit der Hereinnahme der zwar nur 600 Meter langen, aber 10,5 Prozent steilen Côte de la Rue Naniot Geschke und seinen Kollegen das Leben nochmals schwerer gemacht. "Das Finale am Sonntag hat es wirklich in sich. Der neue Anstieg ist sehr hart. Eine große Gruppe wird meiner Meinung nach nicht ankommen“, prognostizierte der gebürtige Berliner.

Auch das Wetter – am Sonntag soll es kalt und regnerisch werden - könnte sich negativ auf Geschkes Leistungsfähigkeit bei "La Doyenne" auswirken. "Ich komme bei Wärme viel besser klar. Ich hoffe, es regnet oder schneit nicht all zu schlimm. Trockene Kälte geht ja noch, aber Lüttich bei fünf Grad und Regen wäre die Hölle für mich. Ich schätze aber, da wär ich nicht der einzige“, meinte er.

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.04.2022Poels bescherte Team Sky den ersten Sieg bei einem Monument

(rsn) – Wout Poels bescherte 2016 dem Team Sky im siebten Jahr des Bestehens endlich den ersten Sieg bei einem der fünf Radsport-Monumente. Der 28-jährige Niederländer verwies bei der unter extre

25.04.2016Alaphilippe: "Wir Fahrer haben manchmal ein Hundeleben"

(rsn) – Ohne einen Sieg in einem der großen Klassiker endet für Etixx-Quick-Step die Frühjahrssaison. Auch bei der 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich gelang keinem Fahrer des belgischen

25.04.2016Valverde wurde an der Côte de la Rue Naniot überrascht

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) wäre es wahrscheinlich lieber gewesen, wenn die Organisatoren beim 102. Lüttich-Bastogne-Lüttich auf die Côte de la Rue Naniot verzichtet hätten. Der zwar

25.04.2016Schneestürme, Kälte und ein Überraschungssieger

(rsn) - Heftige Schneestürme, bittere Kälte, strahlender Sonnenschein und einen Überraschungssieger - die 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich bot den Zuschauern am Sonntag ein großes Spekt

25.04.2016Kostete ein zu kleiner Gang Albasini in Ans den Sieg?

(rsn) – Das australische Orica-GreenEdge-Team war bei den Ardennen-Klassikern mit dem Ziel angetreten, eines der drei Rennen zu gewinnen. Die besten Chancen gestand die Sportliche Leitung dabei Mich

24.04.2016Geschke: "So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt"

(rsn) - Ein kleiner Becher heißer Tee war für Simon Geschke (Giant-Alpecin) nach der 102. Austragung des Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich die größte Wohltat. Obwohl der Etappensieger der letz

24.04.2016Erst auf der Zielgeraden in Ans ging Konrad die Kraft aus

(rsn) – Patrick Konrad (Bora-Argon 18) hat seine herausragende Form vom Giro del Trentino mit nach Belgien genommen und bei der 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich einen erstklassigen 15. Pl

24.04.2016Poels triumphiert bei "La Doyenne", Albasini knapp geschlagen

(rsn) – Wout Poels (Sky) hat die 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Der 28 Jahre alte Niederländer entschied bei extrem schlechten Witterungsbedingungen den letzten der drei Arde

24.04.2016Bora-Chef Denk: "Bei Valverde bleiben, ist die beste Taktik"

(rsn) - Auf den drei Bergetappen des Giro del Trentino, der Freitag zu Ende ging, glänzten die Bora-Argon-18-Talente Emanuel Buchmann (23) und Patrick Konrad (24) in Spitzengruppen. Heute stehen die

24.04.2016Nibali: "Die Beine werden nicht viel besser reagieren"

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) zählt Jahr für Jahr zu den Profis, die in der Favoritenliste zu Lüttich-Bastogne-Lüttich auftauchen. Auch bei der heute stattfindenden 102. Auflage des Ardennen-

24.04.2016Thurau plant Angriff an der Redoute - wenn die Beine mitmachen

(rsn) - In den Ardennen ist Björn Thurau (Wanty – Groupe Gobert) auf der Flucht. Beim Amstel Gold Race und dem Flèche Wallone attackierte der Sohn des ehemalige Tour-Stars Didi Thurau aus dem Feld

24.04.2016Valverde sorgt sich mehr ums Wetter als um den neuen Anstieg

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) kann am heutigen Sonntag zum Abschluss der Ardennen-Kampagne ein weiteres Kapitel Radsport-Geschichte schreiben. Sollte der Titelverteidiger die 102. Auflage vo

Weitere Radsportnachrichten

05.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

05.07.2025Im Schatten der Tour kämpfen Longo Borghini, Reusser & Co. um Rosa

(rsn) – Nur einem Tag nach dem Grand Départ der Tour de France der Männer starten die Frauen ihren Giro d’Italia. Ob bezüglich der medialen Aufmerksamkeit als “Konkurrenzprodukt“ zur Tour w

05.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.07.2025Pogacar vs. Vingegaard, flacher Auftakt, Lipowitz und Co.: Die Themen der Tour

(rsn) – Am 5. Juli beginnt in Lille die 112. Tour de France. Erhofft wird ein Duell um den Gesamtsieg zwischen dem dreimaligen Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Gewinner von 20

04.07.2025Nach Grün in Nizza hofft Girmay auf Gelb in Lille

(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)
  • Grand Prix Kahramanmaras (1.2, TUR)