Schweizer bärenstark bei Lüttich-Bastogne-Lüttich

Kostete ein zu kleiner Gang Albasini in Ans den Sieg?

Foto zu dem Text "Kostete ein zu kleiner Gang Albasini in Ans den Sieg?"
Wout Poels (Sky,li.) hatte in Ans gegen Michael Albasini (Orica-GreenEdge) knapp die Nase vorn. | Foto: Cor Vos

25.04.2016  |  (rsn) – Das australische Orica-GreenEdge-Team war bei den Ardennen-Klassikern mit dem Ziel angetreten, eines der drei Rennen zu gewinnen. Die besten Chancen gestand die Sportliche Leitung dabei Michal Matthews beim Amstel Gold Race zu. Aber auch Simon Gerrans schien aussichtsreich im Kampf um einen möglichen zweiten Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich zu liegen.

Doch keiner der beiden Australier konnte die hoch gesteckten Erwartungen erfüllen. Es war vielmehr Michael Albasini, zum Ardennen-Auftakt in den Niederlanden vor Wochenfrist noch als Edelhelfer eingesetzt, der nicht nur den besten Eindruck hinterließ, sondern auch am nächsten dran an einem Sieg und dem größten Erfolg seiner langen Karriere war.

Nach 248 extrem schweren Kilometern – aufgrund von Schneefall musste die Strecke um fünf Kilometer verkürzt werden – musste sich der Schweizer im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe, die er mit seiner Attacke an der Rue de Naniot selber initiiert hatte, nur dem Niederländer Wout Poels (Sky) geschlagen geben.

Den obersten Platz auf dem Podium verpasste Albasini möglicherweise wegen eines Fehlers im Finale, wie er nach dem Rennen erklärte: “Ich dachte, dass ich der Stärkste in der Gruppe wäre, aber im Sprint hatte ich einen zu kleinen Gang. Ich konnte nicht mit derselben Power fahren, vielleicht hätte zuvor in einen anderen Gang wechseln sollen.“

Hätte, wäre, wenn – am verdienten Sieg von Poles wollte der 35-Jährige aber dann doch keinen Zweifel aufkommen lassen. “Es war mein Fehler, aber ich muss zugeben muss, dass er auch einen super Sprint gefahren ist. Er war ja schon beim Flèche Wallonne vor mir“, lobte Albasini den 28-jährigen Poels, der in Huy zur Wochenmitte bereits Platz vier belegt, er selber war an der berühmten Mur Siebter geworden. “Ich kann also mit dem zweiten Platz zufrieden sein. Ich habe ein genauso gutes Rennen gezeigt“, fügte der Appenzeller an.

Vor allem im nur 600 Meter langen, aber 10,5 Prozent steilen Kopfsteinpflaster-Anstieg an der Rue de Naniot nur wenige Kilometer vor dem Ziel zeigte sich Albasini von seiner besten Seite. Zuvor hatte der als Edelhelfer für Simon Gerrans angetretene Routinier freie Fahrt erhalten, als der Lüttich-Sieger von 2014 an der Cote de San Nicolas zurückfiel.

“Als ich sah, dass Simon nicht mehr da war, habe ich versucht, so weit wie möglich vorne zu bleiben, immer unter den besten Fünf“, erklärte er. Aber nicht nur das – an der Cote de la Rue Naniot, dem letzten der zehn Anstiege ging Albasini in die Offensive und schüttelte dabei bis auf Poels, den Portugiesen Rui Costa (Lampre-Merida) und den Spanier Samuel Sanchez (BMC) alle Konkurrenten ab und sorgte auch auf den letzten beiden Kilometern nach Ans hinein immer wieder für das Tempo an der Spitze.

“Im Pavé-Abschnitt habe ich alles gegeben“, sagte Albasini. Am Ende reichte es zwar nicht zum ganz großen Coup, aber Platz zwei war sein bisher bestes Ergebnis bei einem der Radsport-Monumente und für Orica-GreenEdge der erfolgreiche Abschluss der Klassikersaison.

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.04.2022Poels bescherte Team Sky den ersten Sieg bei einem Monument

(rsn) – Wout Poels bescherte 2016 dem Team Sky im siebten Jahr des Bestehens endlich den ersten Sieg bei einem der fünf Radsport-Monumente. Der 28-jährige Niederländer verwies bei der unter extre

25.04.2016Alaphilippe: "Wir Fahrer haben manchmal ein Hundeleben"

(rsn) – Ohne einen Sieg in einem der großen Klassiker endet für Etixx-Quick-Step die Frühjahrssaison. Auch bei der 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich gelang keinem Fahrer des belgischen

25.04.2016Valverde wurde an der Côte de la Rue Naniot überrascht

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) wäre es wahrscheinlich lieber gewesen, wenn die Organisatoren beim 102. Lüttich-Bastogne-Lüttich auf die Côte de la Rue Naniot verzichtet hätten. Der zwar

25.04.2016Schneestürme, Kälte und ein Überraschungssieger

(rsn) - Heftige Schneestürme, bittere Kälte, strahlender Sonnenschein und einen Überraschungssieger - die 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich bot den Zuschauern am Sonntag ein großes Spekt

24.04.2016Geschke: "So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt"

(rsn) - Ein kleiner Becher heißer Tee war für Simon Geschke (Giant-Alpecin) nach der 102. Austragung des Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich die größte Wohltat. Obwohl der Etappensieger der letz

24.04.2016Erst auf der Zielgeraden in Ans ging Konrad die Kraft aus

(rsn) – Patrick Konrad (Bora-Argon 18) hat seine herausragende Form vom Giro del Trentino mit nach Belgien genommen und bei der 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich einen erstklassigen 15. Pl

24.04.2016Poels triumphiert bei "La Doyenne", Albasini knapp geschlagen

(rsn) – Wout Poels (Sky) hat die 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Der 28 Jahre alte Niederländer entschied bei extrem schlechten Witterungsbedingungen den letzten der drei Arde

24.04.2016Bora-Chef Denk: "Bei Valverde bleiben, ist die beste Taktik"

(rsn) - Auf den drei Bergetappen des Giro del Trentino, der Freitag zu Ende ging, glänzten die Bora-Argon-18-Talente Emanuel Buchmann (23) und Patrick Konrad (24) in Spitzengruppen. Heute stehen die

24.04.2016Nibali: "Die Beine werden nicht viel besser reagieren"

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) zählt Jahr für Jahr zu den Profis, die in der Favoritenliste zu Lüttich-Bastogne-Lüttich auftauchen. Auch bei der heute stattfindenden 102. Auflage des Ardennen-

24.04.2016Thurau plant Angriff an der Redoute - wenn die Beine mitmachen

(rsn) - In den Ardennen ist Björn Thurau (Wanty – Groupe Gobert) auf der Flucht. Beim Amstel Gold Race und dem Flèche Wallone attackierte der Sohn des ehemalige Tour-Stars Didi Thurau aus dem Feld

24.04.2016Valverde sorgt sich mehr ums Wetter als um den neuen Anstieg

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) kann am heutigen Sonntag zum Abschluss der Ardennen-Kampagne ein weiteres Kapitel Radsport-Geschichte schreiben. Sollte der Titelverteidiger die 102. Auflage vo

23.04.2016Steile Anstiege, ein klarer Favorit und das Wetter als Unbekannte

(rsn) - Eigentlich dürfte die Sache klar sein. Wenn Alejandro Valverde (Movistar) den Flèche Wallonne gewann, triumphierte er wenige Tage später auch meist bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. So gesche

Weitere Radsportnachrichten

12.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

12.08.2025Uijtdebroeks will es langsam angehen lassen und “lernen zu gewinnen“

(rsn) – Cian Uijtdebroeks hat sich bei der Tour de l`Ain zurückgemeldet. Mit seinem Erfolg bei der schweren Rundfahrt durch Frankreich, die ihm seine ersten beiden Profisiege bescherte, hat sich de

12.08.2025Pedersen krönt sich zum König von Bornholm

(rsn) – Das Resultat kommt nicht unbedingt überraschend, der Etappenverlauf schon eher. Mads Pedersen (Lidl – Trek) ist mit einem Sieg in die Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) gestartet. Dabei pokerte

12.08.2025Consonni gewinnt Auftakt der Polen-Rundfahrt

(rsn) – Chiara Consonni (Canyon – Sram – zondacrypto) hat den Auftakt der Polen-Rundfahrt der Frauen (2.1) gewonnen. Rund um Zamosc nahe der Grenze zur Ukraine gewann die Italienerin den Massens

12.08.2025Kitzki zieht die Handbremse: Wenn die Angst mitfährt

(rsn) – Mit nur 21 Jahren hat Louis Kitzki seine Karriere beendet. Am Montag verkündete das deutsche Nachwuchstalent in den Sozialen Medien seinen Rücktritt – und ließ dabei tief blicken. "Ohne

12.08.2025Vermaerke wechselt als Allround-Helfer zu UAE

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.08.2025Hamburger Cyclassics im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Die Cyclassics in Hamburg sind seit Jahren fester Bestandteil des WorldTour-Rennkalenders. Das meistens Ende August ausgetragene Rennen kommt den Sprintern entgegen, auch wenn im Finale mehrm

12.08.2025Fürsprecher Hushovd: Trondheim für Start der Tour de France 2030 im Gespräch

(rsn) – So langsam kommen sie alle aus der Deckung. Nachdem sich Dresden und Mitteldeutschland als Kandidat für den Grand Départ 2030 zuletzt nochmal etwas lauter ins Spiel gebracht haben, wird nu

11.08.2025McNulty widmet Sieg in Polen verletztem Teammitglied

(rsn) – Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG) feierte mit dem Gesamtsieg bei der Tour de Pologne (2. UWT) seinen ersten Rundfahrten-Sieg bei einem WorldTour-Rennen. Im Augenblick des Triumphs

11.08.2025Tour de Romandie Féminin im Rückblick: Die ersten drei Jahre

(ran) - Während die Tour de Romandie der Männer seit Jahren fester Bestandteil des Kalenders ist, existiert die Tour de Romandie Féminin erst seit 2022. Radsport-news.com blickt auf die ersten Aus

11.08.2025“Zeit für etwas Neues“ – Evenepoel über Red-Bull-Wechsel

(rsn) – Remco Evenepoel hat sich bislang noch nicht ausführlich zu seinem Wechsel von Soudal – Quick-Step zu Red Bull-Bora-hansgrohe geäußert. Der Doppel-Olympiasieger ging nach Abschluss des

11.08.2025Gianetti: “Pogacar zu sein ist schön, aber nicht einfach“

(rsn) – Mauro Gianetti, der Teamchef von UAE – Emirates – XRG hat sich zum kommenden Rennkalender und zum Vuelta-Verzicht von Tadej Pogacar geäußert. Am Ende der Tour de Pologne sagte er gege

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Maurice (2.2, 000)
  • Tour of Szeklerland (2.2, ROU)
  • PostNord Tour of Denmark (2.Pro, DEN)