--> -->
28.09.2015 | (rsn) - Welch eine Show! Direkt nach der Ziellinie springt Peter Sagan vom Rad, schubst es mit dem Fuß in Richtung eines Betreuers und wendet sich dann wie ein Popstar mit ausgebreiteten Armen seinen jubelnden Fans zu. „Seht her, hier bin ich", zeigt diese Geste mit nicht zu übertreffender Deutlichkeit.
Und auch das Peleton huldigt dem neuen Weltmeister. Nicht nur seine Nationalmannschafts-Kollegen klatschen den Slowaken ab, auch Tom Boonen (Belgien), der es selbst in der vorletzten Runde mit einer Attacke versucht hatte und viele andere gratulieren dem verdienten Sieger.
„Viele haben vorher gesagt, ich könnte ein so langes Rennen nicht gewinnen. Ja, jetzt habe ich das Jersey und trage es ein ganzes Jahr lang", wird der frischgebackene Weltmeister von Richmond (USA) später voller Genugtuung sagen. Dabei hat er das Regenbogentrikot nach 261,4 Kilometern nicht in den letzten Anstiegen, sondern mit seiner halsbrecherischen Abfahrt nach dem vorletzten Anstieg gewonnen und drei Sekunden Vorsprung auf die Verfolger ins Ziel gerettet. Die Silbermedaille sichert sich im Sprint der Australier Michael Matthews, 2010 U23-Weltmeister in Geelong, vor dem Litauer Ramunas Navardauskas, der Überraschung des Rennens.
In der letzten Anfahrt zum Libby Hill waren die letzten Ausreißer Tyler Farrar (USA) und Konstantin Siutsou (Weißrussland) gestellt, die sich in der vorletzten der 16 Runden (à 16,2 km) abgesetzt hatten. Direkt hinter dem Tschechen Zdenek Stybar nimmt der Frankfurter John Degenkolb den Kopfsteinpflaster-Anstieg in Angriff. Das sieht super aus für den Deutschen. Oben sind aber alle wieder zusammen. Auf dem Kopfsteinpflaster der 23nd Street greift dann Greg Van Avermaet an. Sagan geht mit und setzt die Konterattacke. Degenkolb ist hier Vierter, doch er muss reißen lassen.
„Die Enttäuschung ist groß. Als Peter Sagan am vorletzten Berg wegging, hatte ich nichts mehr zuzusetzen", so ein enttäuschter Degenkolb, der ein starkes Rennen abgeliefert hatte, sich aber mit dem 29. Platz begnügen muss.
Sagan kommt dagegen als Erster mit knappem Vorsprung oben an und stürzt sich, auf dem Oberrohr sitzend und mit dem Oberkörper über den Lenker gebeugt, sofort in die rund 1,5 Kilometer lange Abfahrt. Dabei tritt er immer weiter, was seine Rennmaschine kurz bedenklich schaukeln lässt. Zweihundert Meter Vorsprung holt sich der 25-Jährige auf diese Weise heraus. Das reicht ihm die etwa ein Kilometer lange Governor Street hinauf ins Ziel.
„Ich habe gewartet und gewartet. Ich habe auf den letzte Kopfsteinpflaster-Anstieg gehofft. Von dort gab ich Vollgas bis zum Ziel. Denn wenn mich die Verfolger eingeholt hätten, hätte ich keine Kraft mehr für den Sprint gehabt. Ich war sehr müde. Ich habe nur einmal angegriffen und ich denke, es war die richtige Attacke", freute sich der neue Weltmeister, der eine schöne Belohnung schon vorher erhalten hatte, als ihm seine Freundin Katarina ihn mit vielen Küssen empfangen hatte..
Bis auf diese letzte Attacke war von Sagan im gesamten Rennen wirklich nichts zu sehen gewesen. Das wurde von Beginn an von einer achtköpfigen Spitzengruppe bestimmt, die sich schon in der ersten Runde gebildet hatte. Sie setzte sich aus Jesse Sergent (Neuseeland), Andriy Khripta (Ukraine), Ivan Stevic (Serbien), Park Sung Baek (Korea), Conor Dunne (Irland), Ben King (USA), Carlos Alzate (Kolumbien) und Serghei Tvetcov (Rumänien) zusammen. Doch das von den Niederländern angeführte Feld blieb aufmerksam und gestand den Ausreißern nur rund fünf Minuten an Vorsprung zu - für ein 260 Kilometer langes WM-Rennen eher ungewöhnlich.
Fünf Runden vor Schluss waren auch die letzten drei Fahrer der Gruppe gestellt gestellt und Konstantin Sioutsou (Weißrussland), Taylor Phinney (USA), Guillaume Boivin (Kanada) und Jarlinson Pantano (Kolumbien) setzten sich ab. Allerdings hielt der Kolumbianer nicht lange mit. Im Peloton organisierten die Deutschen um Tony Martin und Christian Knees die Verfolgung, die dann von den Spaniern abgelöst wurden. Trotzdem wuchs der Vorsprung auf bis zu 1:45 Minuten vor der viertletzten Passage des Libby Hill. Oben angekommen, waren es nur noch 45 Sekunden. Der Niederländer Robert Gesink und der Tscheche Roman Kreuziger holten das Trio schließlich wieder zurück.
Als der Zusammenschluss geschafft war, gingen Bauke Mollema (Niederlande). Tom Boonen (Belgien), Elia Viviani (Italien), Ian Stannard (Großbrittannien), Daniel Moreno (Spanien), Andrey Amador (Costa Rica) und Titelverteidiger Michal Kwiatkowski (Polen) in die Offensive und bildeten eingangs der drei letzten Runden eine brandgefährliche neue Spitzengruppe.
Da keiner mit dchwarz-rot-goldenen Streifen dabei war, mussten die Deutschen viele Körner raushauen, um den Schaden zu reparieren. In der vorletzten Passage über die der drei Anstiege gelang Degenkolb mit weiteren Favoriten der Anschluss an die Führenden, die noch vor der letzten Zieldurchfahrt wieder gestellt wurden.
Von nun an reihte sich Attacke an Attacke, darunter die von Farrar und Siutsou. Doch erst am Fuße des letzten Anstiegs zum Libby Hill ging so richtig die Post ab, als Stybar das Finale mit seiner Attacke eröffnete.
(rsn) – Peter Sagans Solofahrt ins Regenbogentrikot bei der Straßen-WM in Richmond war nicht nur für viele Fans der spektakulärste Moment der Saison 2015. Auch mehrere seiner Konkurrenten nannten
(rsn) - Die vier WorldTour-Teams Lotto Soudal, Giant-Alpecin, LottoNL-Jumbo und Etixx-Quick-Step) führen beim 10. Münsterland Giro die Liste der 18 teilnehmenden Mannschaften an. Zu den sechs Zweitd
(rsn) - Tony Martin sucht keine Entschuldigungen für sein enttäuschendes Abschneiden im Zeitfahren der Straßen-WM. Statt als Top-Favorit Gold zu holen, war der Eschborner zum ersten Mal seit 2008 o
(rsn) - Die Weltmeisterschaften haben in Richmond Spuren hinterlassen und werden das Bild der Stadt noch einige Zeit prägen. Nicht nur, weil die entspannten Südstaatler keine Eile haben, die Absperr
(rsn) – Nach der missglückten Mission Titelverteidigung überwog bei Michal Kwiatkowski die Enttäuschung. Der 25-jährige Pole, der sich im letzten Jahr im nordspanischen Ponferrada das begehrte R
(rsn) – Auch ohne ausgemachten Mit-Favoriten ließen die US-Amerikaner bei der Heim-WM in Richmond nichts unversucht, um im Straßenrennen der Männer an eine der begehrten Medaillen heranzukommen.
(rsn) - In den vergangenen zwölf Jahren war Alejandro Valverde einer der erfolgreichsten Teilnehmer und für das spanische Team meist eine Bank. Seit 2003 sammelte er zwei Silber- und vier Bronzemeda
(rsn) – Auch im 49. Jahr nach Rudi Altigs WM-Titel gingen die Deutschen im Kampf um das Regenbogentrikot leer aus. Kapitän John Degenkolb rollte nach 261,4 Kilometern beim überragend herausgefahre
(rsn) - Diese Seite kannten wir von Peter Sagan noch nicht! Eine Seite, die uns mit Hochachtung auf den frischgebackenen Weltmeister blicken lässt!Der Peter Sagan, der sich als Selbstdarsteller wie e
(rsn) – Kein Zweifel: Das niederländische Team war am Sonntag im WM-Straßenrennen von Richmond das aktivste von allen, fuhr meistens mit fünf, sechs Mann an der Spitze des Feldes, um nicht nur di
(rsn) – Platz 26 im WM-Straßenrennen von Richmond war nicht das, was sich Marco Haller vorgestellt hatte. Der 24 jahre alte Österreicher war mit großen Ambitionen angetreten, nachdem er sich sech
(rsn) – Ramunas Navardauskas hat als Dritter des Straßenrennens von Richmond (USA) nicht nur viele Beobachter überrascht, sondern dem erst 1991 unabhängigen Litauen die erste Medaille bei einer S
(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hat in einem Interview mit L’Equipe Einblicke in seinen zukünftigen Rennkalender gegeben. Darin sagte der Däne, dass er gerne bei für ihn neu
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Die Tour de France 2028 soll Medienberichten zufolge bereits am 23. Juni beginnen – eine Woche früher als normalerweise. Damit könnte man einer Terminkollision mit den Olympischen Spiel
(rsn) – 19 Siege in einer Saison, 14 Siege innerhalb von fünf Wochen. Diese Fabelzahlen stammen nicht von Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) oder Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) – nic
(rsn) – Die UCI hat in einer Pressemitteilung alle Teams veröffentlicht, die für das kommende Jahr WorldTour- oder ProTour-Lizenzen beantragt haben. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frau
(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat sich in einer Pressemitteilung zur Einnahme von Ketonen zur Regeneration geäußert. Darin hieß es, dass der Verband den Gebrauch nicht empfehle, da die Stu
(rsn) – Am 23. Oktober wird die ASO um Präsident Christian Prudhomme die Strecke der Tour de France 2026 offiziell bekanntgeben. Schon vor der großen Zeremonie in Paris im Beisein einiger Superst
(rsn) – Paul Seixas (Decathlon – AG2R) hat seine erste Saison als Radprofi mit einer echten Monster-Tour beendet. Am Sonntagmorgen um drei Uhr begab sich der 19-Jährige auf eine 323 Kilometer la
(rsn) – Primoz Roglic hat das Andorra Cycling Masters gewonnen. Bei diesem ungewöhnlichen Rennen traten vier der größten Namen des Radsports gegeneinander an: Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard, Is
(rsn) – Während im belgischen Ruddervoorde mit der Superprestige die erste der drei großen Serien gestartet wurde, bestritten die deutschen Cross-Athleten ihre Wettkämpfe in Tschechien und Schwed
Zum zweiten Mal in Folge gewann ein Fahrer von Uno-X - Mobility die Veneto Classic (1.Pro). Nach Magnus Cort 2024 siegte dieses Jahr Sakarias Loland. Der 24-jährige Norweger setzte sich im Bergaufspr
(rsn) – Mit 167,42 Punkten Vorsprung auf Cofidis ging Uno-X Mobility in den Schlusstag des Kampfes um den letzten Platz in der WorldTour. Mit dem Sieg von Sakarias Loland sowie Rang sieben von Fred