Van der Breggen profitiert vom Fehler des Vortages

Energiewacht: Brennauer mit Worracks Hilfe zum Gesamtsieg

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Energiewacht: Brennauer mit Worracks Hilfe zum Gesamtsieg"
Lisa Brennauer (links) und Trixi Worrack auf dem Podium: Doppelsieg für Velocio-SRAM. | Foto: Cor Vos

13.04.2015  |  (rsn) – Lisa Brennauer (Velocio-SRAM) hat sich auch am Schlusstag der Energiewacht Tour keine Blöße gegeben und auf Borkum souverän den Gesamtsieg eingefahren. Die Deutsche Meisterin ließ auf der Schlussetappe zwar Prologsiegerin Anna Van der Breggen (Rabobank-Liv) ziehen und erreichte das Ziel aber 1:07 Minute hinter der Niederländerin in der ersten Verfolgergruppe auf Etappenrang vier. Damit behauptete sie das Gelbe Trikot vor ihrer Teamkollegin Trixi Worrack und der Luxemburgerin Christine Majerus (Boels-Dolmans).

„Ich verdanke Trixi heute viel, denn sie hat die Lücke zu Van der Breggen klein gehalten und eine Menge für mich gearbeitet“, sagte die Allgäuerin, die die Bedeutung von Worracks Erfahrung bereits am Tag zuvor hervorgehoben hatte, als Brennauer in Stadskanaal Gelb übernahm. „Das ist für mich ein großer Sieg – das wäre er auch auf niederländischem Boden gewesen, aber dass wir heute in Deutschland gefahren sind, macht es noch spezieller.“

Die fünftägige Energiewacht Tour findet in der Region Groningen im Norden der Niederlande statt, besuchte aber am letzten Tag die Insel Borkum, wo ein 15 Kilometer langer Rundkurs sieben Mal gefahren werden musste. Schon kurz nach dem Start sorgte das Rabobank-Team bei starkem Wind für eine Tempoverschärfung und riss das Feld auseinander, wie es 24 Stunden zuvor Boels-Dolmans getan hatte.

Es entstand eine zehnköpfige Spitzengruppe, aus der sich die ehemalige Gesamtführende Barbara Guarischi (Velocio-SRAM) aus Italien aber bald verabschieden musste, weil sie wie schon am Vortag nicht mehr mithalten konnte. Ähnlich erging es in der fünften Runde auch der Deutschen Romy Kasper (Boels-Dolmans), so dass Brennauers größte Kontrahentin Majerus ohne Teamkollegin auf die letzten zwei Umläufe ging.

Hinter der Spitzengruppe fuhr über die gesamte Distanz eine weitere, ähnlich große Gruppe, die von Majerus‘ Mannschaftskameradinnen Ellen Van Dijk, Chantal Blaak und später eben Kasper angeführt wurde. Sie konnten die Lücke nach vorne aber nie schließen. Trotzdem machte Majerus an den drei Bonifikationssprints unterwegs eine Sekunde auf Brennauer gut, so dass ihr die Bonifikationen für einen Etappensieg gereicht hätten, um Gelb zu übernehmen.

Doch zu Beginn der vorletzten Runde attackierte direkt am Strand von Borkum Van der Breggen und setzte zum 30-Kilometer-Solo an. Sie fuhr schnell einen großen Vorsprung heraus und feierte so nach dem Prologerfolg ihren zweiten Tagessieg bei der Energiewacht Tour. „Gestern habe ich mich aufgeregt, dass ich Zeit verloren habe“, sagte Van der Breggen. „Aber heute war das gut, weil ich so den Raum hatte, um anzugreifen.“

Van der Breggen hatte auf der 3. Etappe den entscheidenden Zug verpasst und im Regen mehr als zwei Minuten verloren, so dass sie auf Borkum kaum noch eine Gefahr für Brennauers Gesamtsieg war. Im Gegenteil: Brennauer und Worrack mussten nach ihrem Angriff nur darauf achten, dass der Vorsprung nicht zu groß wurde und ihnen keine andere, gefährlichere Kontrahentin mehr entwischt.

Im finalen Sprint der Verfolgergruppe um Platz zwei setzte sich die Belgische Meisterin Jolien D’Hoore (Wiggle-Honda) knapp vor Vortagessiegerin Kirsten Wild (Hitec Products) durch und nahm Majerus somit alle Chancen auf weitere Bonifikationen, so dass die Luxemburgerin auf Platz drei blieb.

Allerdings wurde es zwischen ihr und Worrack denkbar knapp, weil die 33-jährige Deutsche auf der Zielgeraden eine Lücke entstehen ließ und noch einmal drei Sekunden einbüßte, so dass sie die Rundfahrt im Gesamtklassement zeitgleich mit Majerus abschloss. Worracks bessere Etappenplatzierungen entschieden die Frage nach Gesamtrang zwei zugunsten der Deutschen.

Lediglich 58 Frauen beendeten die Rundfahrt auf Borkum, darunter neben Brennauer, Worrack und der Gesamtzwölften Kasper auch Anna Knauer (Rabobank-Liv / + 18:46 Minuten) auf Rang 37, Gudrun Stock (Nationalteam / + 19:02) auf Platz 40 und Stephanie Borchers (Feminine Cycling Team / + 23:55) als 57..

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

12.04.2015Brennauer feiert Gesamtsieg, Van der Breggen gewinnt Finale

rsn) – Lisa Brennauer (Velocio- SRAM) hat die Energiewacht Tour (2.2) gewonnen. Die Deutsche Meisterin verteidigte am Sonntag auf der abschließenden die 4. Etappe ihr Gelbes Trikot, das sie gestern

11.04.2015Brennauer fährt sich bei Regen und Wind in Form und ins Gelbe

(rsn) – Ein furioses Finale hat auf der windigen 3. Etappe der Energiewacht Tour Lisa Brennauer gezeigt. Die Deutsche Meisterin war immer da, wo sie sein musste und wurde in Stadskanaal schließlich

11.04.2015Boels-Dolmans weiß, wie man mit dem Wind spielt

(rsn) – Christine Majerus ist die Frau der Stunde im Überfliegerteam des Frühjahrs, Boels-Dolmans. Die Luxemburgische Meisterin liegt bei der Energiewacht Tour vor der Schlussetappe auf Rang drei

11.04.2015Wild gewinnt verregnetes Windkanten-Spektakel in Stadskanaal

(rsn) – Der vierte Tag hat der Energiewacht Tour neben dem erhofften Wind auch die bereits vierte Gesamtführende beschert. Lisa Brennauer übernahm das Gelbe Trikot von ihrer Velocio-SRAM-Teamkolle

11.04.2015Wild dreht gegen Brand den Spieß um, Brennauer in Gelb

(rsn) – Kirsten Wild (Hitec Products) hat nach ihrem zweiten Platz vom Freitag bei der Energiewacht Tour erstmals jubeln können. Die 32-jährige Niederländerin gewann die 3. Etappe über 117,8 Kil

10.04.2015Brand schlägt ihre Angst und die Sprinter mit cleverem Schachzug

(rsn) – Mit einer doppelten Überraschung ging die Etappe 2b der Energiewacht Tour in Zuidhorn zu Ende. Zunächst schlug Titelverteidigerin Lucinda Brand (Rabobank-Liv) die versammelte Sprinter-Konk

10.04.2015Brand trickst die Sprinter aus, Worrack gibt Gelb ab

(rsn) – Titelverteidigerin Lucinda Brand (Rabobank-Liv) hat ihren Etappensieg. Die Niederländerin setzte sich mit einem cleveren Schachzug in Zuidhorn gegen die anwesende Sprint-Konkurrenz durch un

10.04.2015Worrack, Brennauer und Co. machen sich selbst zu den Gejagten

(rsn) – Auf Trixi Worrack, Lisa Brennauer und Co. warten drei harte Nachmittage. Durch ihren überlegenen Sieg im Mannschaftszeitfahren der Etappe 2a der Energiewacht Tour nehmen die Frauen vom Team

10.04.2015Velocio-SRAM wird Favoritenrolle im Teamzeitfahren gerecht

(rsn) – Velocio-SRAM ist seiner Favoritenrolle im Teamzeitfahren der Energiewacht Tour gerecht geworden und hat den 14,4 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr rund um Peize mit unerwartet großem Vor

09.04.2015Das Teamzeitfahren wird das Klassement auf den Kopf stellen

(rsn) – Ein langer Tag liegt vor dem Peloton bei der 5. Energiewacht Tour. Am Donnerstag steht um 10 Uhr zunächst ein 15 Kilometer langes Teamzeitfahren auf dem Programm, bevor am Nachmittag um 14

09.04.2015Aus schlechter Position zum Sieg: D’Hoore „dachte schon, das war’s“

(rsn) – Gegen Jolien D’Hoore scheint im Sprint momentan kein Kraut gewachsen zu sein. Die Belgische Meisterin vom Team Wiggle-Honda hat in Ter Apel in Westerwolde die 1. Etappe der Energiewacht To

09.04.2015D´Hoore siegt, Worrack wieder auf dem Podium

(rsn) – Am zweiten Tag der Energiewacht Tour (2.2) ist Trixi Worrack (Velocio- SRAM) erneut auf dem Podium gelandet. Die 33-jährige Deutsche, die im Prolog am Mittwochabend Dritte geworden war, wur

Weitere Radsportnachrichten

02.07.2025Evenepoel: “Auch bei dieser Tour geht es um Geduld“

(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –

02.07.2025Thomas will bei seiner Abschieds-Tour nochmals alles geben

(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als

02.07.2025Die Teams für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

02.07.2025Giro-Zweiter Del Toro startet bei der Tour of Austria

(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

02.07.2025Keine Bonussprints bei der Tour de France 2025

(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab

02.07.2025Die fünf schweizerischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1

02.07.2025Die drei österreichischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli

02.07.2025Das Reglement der Tour de France auf einen Blick

(rsn) – Jeder Radsportfan kennt die Wertungstrikots und weiß meist auch, was sie symbolisieren. Das Gelbe Trikot geht an den Zeitschnellsten, das Grüne an den Punktbesten, das Gepunktete an den F

02.07.2025Das Preisgeld: Wie viel gibt´s wofür bei der Tour de France 2025?

(rsn) - Von Lille nach Paris - über 21 Renntage, zwei Ruhetage und 3338 Kilometer - das ist die Tour de France 2025. Mehr als 80 Stunden Rennzeit werden die Fahrer auf ihrem Weg durch Frankreich im

02.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

01.07.2025Red Bull - Bora - hansgrohe im Sondertrikot zur Tour de France

(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)