Luxemburgerin Majerus glänzt bei Energiewacht Tour

Boels-Dolmans weiß, wie man mit dem Wind spielt

Von Felix Mattis aus Stadskanaal

Foto zu dem Text "Boels-Dolmans weiß, wie man mit dem Wind spielt"
Christine Majerus (Boels-Dolmans) ist vor der Schlussetappe der Energiewacht Tour Gesamtdritte. | Foto: Cor Vos

11.04.2015  |  (rsn) – Christine Majerus ist die Frau der Stunde im Überfliegerteam des Frühjahrs, Boels-Dolmans. Die Luxemburgische Meisterin liegt bei der Energiewacht Tour vor der Schlussetappe auf Rang drei und ist mit zehn Sekunden Rückstand die Einzige, die einen Gesamtsieg von Lisa Brennauer oder Trixi Worrack (beide Velocio-SRAM) noch verhindern kann, ohne die beiden abzuhängen – allein durch Bonussekunden.

„Dass ich hier so stark fahre, war nicht geplant, hat sich aber durch meinen guten Prolog ergeben“, erklärte sie radsport-news.com am Abend. Platz fünf im Prolog, Siebte auf Etappe 1, Zweite im Teamzeitfahren, Dritte auf Etappe 2b und noch einmal Siebte auf dem dritten Teilstück, sowie einige Bonussekunden an diversen Zwischensprints – so die beeindruckende Ausbeute der 28-Jährigen bisher.

Majerus‘ Zurückhaltung in ihren Aussagen passt kaum zu ihrer Fahrweise. Denn die Luxemburgerin riss die 3. Etappe bei starkem Wind bereits kurz nach dem Start an sich und übernahm das Zepter. „Wir kannten die Stelle, an der es Seitenwind geben würde. Aber die Schwierigkeit war bei dem großen Starterfeld, alle aus dem Team rechtzeitig nach vorne zu bekommen“, so Majerus über die ersten fünf Kilometer des 116,9 Kilometer langen Teilstücks, dass von Beginn an zum Spektakel wurde.

„Ich war am Anfang allein, dann kamen Ellen (van Dijk) und Lizzie (Armitstead) aber schnell hinzu und als wir zu dritt waren, hat uns das gereicht, um zu insistieren.“ An der Windkante sorgte Boels-Dolmans für eine heftige Tempoverschärfung und riss das Peloton in Stücke. Von da an wurde der Rest des Tages zur 100 Kilometer langen Hetzjagd, deren Motor immer wieder Majerus, Van Dijk und Armitstead waren.

Das Trio zeigte, wie schon so oft in dieser Saison, dass man es bei Boels-Dolmans versteht, mit dem Wind zu spielen. Das Problem in Stadskanaal war am Ende lediglich das Resultat, denn bei drei Teamkolleginnen in einer achtköpfigen Spitzengruppe dürfen die Plätze vier, sieben und acht als sehr dürftige Ausbeute bezeichnet werden. Man könnte sagen: Boels-Dolmans hat für das Spektakel gesorgt, die anderen für die Ergebnisse.

„Natürlich wäre es besser zu gewinnen, aber bis auf ein paar Fehler im Finale haben wir alles richtig gemacht“, fand Majerus. „Wir sind mit unserem Rennen zufrieden, denn wir haben es schwer gemacht und die rennentscheidenden Situationen herbeigeführt.“ Immerhin sorgten Majerus, Van Dijk und Armitstead dabei auch dafür, dass aus einer Fünffachführung von Velocio-SRAM eine Doppelführung geworden ist und sie selbst nun alle in den Top sechs liegen.

Deshalb betont Majerus auch, dass man „taktisch ziemlich offen“ sei – eine Chefin gibt es auch auf der Schlussetappe auf Borkum nicht, obwohl die Luxemburgerin 14 Sekunden besser platziert ist als ihre prominenteren Teamkolleginnen. Doch Majerus ist eben keine für große Worte und macht sich nicht vorne hin. „Ob das meine Top-Form ist? Ich weiß es nicht. Ich hoffe, da geht noch mehr“, meinte sie über ihren aktuellen Leistungsstand.

Sicher scheint, dass sie auch am Sonntag wieder in die Offensive gehen und mit ihren Teamkolleginnen das Spiel mit dem Nordseewind in Fahrt bringen wird - auch wenn sie sich vorher nicht zu weit aus dem Fenster lehnen will: „Für morgen wünsche ich mir, dass das Boot (auf dem Weg nach Borkum) nicht kentert“, so Majerus.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.04.2015Energiewacht: Brennauer mit Worracks Hilfe zum Gesamtsieg

(rsn) – Lisa Brennauer (Velocio-SRAM) hat sich auch am Schlusstag der Energiewacht Tour keine Blöße gegeben und auf Borkum souverän den Gesamtsieg eingefahren. Die Deutsche Meisterin ließ auf de

12.04.2015Brennauer feiert Gesamtsieg, Van der Breggen gewinnt Finale

rsn) – Lisa Brennauer (Velocio- SRAM) hat die Energiewacht Tour (2.2) gewonnen. Die Deutsche Meisterin verteidigte am Sonntag auf der abschließenden die 4. Etappe ihr Gelbes Trikot, das sie gestern

11.04.2015Brennauer fährt sich bei Regen und Wind in Form und ins Gelbe

(rsn) – Ein furioses Finale hat auf der windigen 3. Etappe der Energiewacht Tour Lisa Brennauer gezeigt. Die Deutsche Meisterin war immer da, wo sie sein musste und wurde in Stadskanaal schließlich

11.04.2015Wild gewinnt verregnetes Windkanten-Spektakel in Stadskanaal

(rsn) – Der vierte Tag hat der Energiewacht Tour neben dem erhofften Wind auch die bereits vierte Gesamtführende beschert. Lisa Brennauer übernahm das Gelbe Trikot von ihrer Velocio-SRAM-Teamkolle

11.04.2015Wild dreht gegen Brand den Spieß um, Brennauer in Gelb

(rsn) – Kirsten Wild (Hitec Products) hat nach ihrem zweiten Platz vom Freitag bei der Energiewacht Tour erstmals jubeln können. Die 32-jährige Niederländerin gewann die 3. Etappe über 117,8 Kil

10.04.2015Brand schlägt ihre Angst und die Sprinter mit cleverem Schachzug

(rsn) – Mit einer doppelten Überraschung ging die Etappe 2b der Energiewacht Tour in Zuidhorn zu Ende. Zunächst schlug Titelverteidigerin Lucinda Brand (Rabobank-Liv) die versammelte Sprinter-Konk

10.04.2015Brand trickst die Sprinter aus, Worrack gibt Gelb ab

(rsn) – Titelverteidigerin Lucinda Brand (Rabobank-Liv) hat ihren Etappensieg. Die Niederländerin setzte sich mit einem cleveren Schachzug in Zuidhorn gegen die anwesende Sprint-Konkurrenz durch un

10.04.2015Worrack, Brennauer und Co. machen sich selbst zu den Gejagten

(rsn) – Auf Trixi Worrack, Lisa Brennauer und Co. warten drei harte Nachmittage. Durch ihren überlegenen Sieg im Mannschaftszeitfahren der Etappe 2a der Energiewacht Tour nehmen die Frauen vom Team

10.04.2015Velocio-SRAM wird Favoritenrolle im Teamzeitfahren gerecht

(rsn) – Velocio-SRAM ist seiner Favoritenrolle im Teamzeitfahren der Energiewacht Tour gerecht geworden und hat den 14,4 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr rund um Peize mit unerwartet großem Vor

09.04.2015Das Teamzeitfahren wird das Klassement auf den Kopf stellen

(rsn) – Ein langer Tag liegt vor dem Peloton bei der 5. Energiewacht Tour. Am Donnerstag steht um 10 Uhr zunächst ein 15 Kilometer langes Teamzeitfahren auf dem Programm, bevor am Nachmittag um 14

09.04.2015Aus schlechter Position zum Sieg: D’Hoore „dachte schon, das war’s“

(rsn) – Gegen Jolien D’Hoore scheint im Sprint momentan kein Kraut gewachsen zu sein. Die Belgische Meisterin vom Team Wiggle-Honda hat in Ter Apel in Westerwolde die 1. Etappe der Energiewacht To

09.04.2015D´Hoore siegt, Worrack wieder auf dem Podium

(rsn) – Am zweiten Tag der Energiewacht Tour (2.2) ist Trixi Worrack (Velocio- SRAM) erneut auf dem Podium gelandet. Die 33-jährige Deutsche, die im Prolog am Mittwochabend Dritte geworden war, wur

Weitere Radsportnachrichten

12.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

12.08.2025Uijtdebroeks will es langsam angehen lassen und “lernen zu gewinnen“

(rsn) – Cian Uijtdebroeks hat sich bei der Tour de l`Ain zurückgemeldet. Mit seinem Erfolg bei der schweren Rundfahrt durch Frankreich, die ihm seine ersten beiden Profisiege bescherte, hat sich de

12.08.2025Pedersen krönt sich zum König von Bornholm

(rsn) – Das Resultat kommt nicht unbedingt überraschend, der Etappenverlauf schon eher. Mads Pedersen (Lidl – Trek) ist mit einem Sieg in die Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) gestartet. Dabei pokerte

12.08.2025Consonni gewinnt Auftakt der Polen-Rundfahrt

(rsn) – Chiara Consonni (Canyon – Sram – zondacrypto) hat den Auftakt der Polen-Rundfahrt der Frauen (2.1) gewonnen. Rund um Zamosc nahe der Grenze zur Ukraine gewann die Italienerin den Massens

12.08.2025Kitzki zieht die Handbremse: Wenn die Angst mitfährt

(rsn) – Mit nur 21 Jahren hat Louis Kitzki seine Karriere beendet. Am Montag verkündete das deutsche Nachwuchstalent in den Sozialen Medien seinen Rücktritt – und ließ dabei tief blicken. "Ohne

12.08.2025Vermaerke wechselt als Allround-Helfer zu UAE

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.08.2025Hamburger Cyclassics im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Die Cyclassics in Hamburg sind seit Jahren fester Bestandteil des WorldTour-Rennkalenders. Das meistens Ende August ausgetragene Rennen kommt den Sprintern entgegen, auch wenn im Finale mehrm

12.08.2025Fürsprecher Hushovd: Trondheim für Start der Tour de France 2030 im Gespräch

(rsn) – So langsam kommen sie alle aus der Deckung. Nachdem sich Dresden und Mitteldeutschland als Kandidat für den Grand Départ 2030 zuletzt nochmal etwas lauter ins Spiel gebracht haben, wird nu

11.08.2025McNulty widmet Sieg in Polen verletztem Teammitglied

(rsn) – Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG) feierte mit dem Gesamtsieg bei der Tour de Pologne (2. UWT) seinen ersten Rundfahrten-Sieg bei einem WorldTour-Rennen. Im Augenblick des Triumphs

11.08.2025Tour de Romandie Féminin im Rückblick: Die ersten drei Jahre

(ran) - Während die Tour de Romandie der Männer seit Jahren fester Bestandteil des Kalenders ist, existiert die Tour de Romandie Féminin erst seit 2022. Radsport-news.com blickt auf die ersten Aus

11.08.2025“Zeit für etwas Neues“ – Evenepoel über Red-Bull-Wechsel

(rsn) – Remco Evenepoel hat sich bislang noch nicht ausführlich zu seinem Wechsel von Soudal – Quick-Step zu Red Bull-Bora-hansgrohe geäußert. Der Doppel-Olympiasieger ging nach Abschluss des

11.08.2025Gianetti: “Pogacar zu sein ist schön, aber nicht einfach“

(rsn) – Mauro Gianetti, der Teamchef von UAE – Emirates – XRG hat sich zum kommenden Rennkalender und zum Vuelta-Verzicht von Tadej Pogacar geäußert. Am Ende der Tour de Pologne sagte er gege

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Maurice (2.2, 000)
  • Tour of Szeklerland (2.2, ROU)
  • PostNord Tour of Denmark (2.Pro, DEN)