--> -->
12.03.2025 | (rsn) - Trotz schwieriger meteorologischer Bedingungen konnten sowohl bei Paris – Nizza als auch bei Tirreno-Adriatico Rennen gefahren werden. Augenmaß bei Veranstaltern und Peloton trugen dazu bei. Ein gutes Zeichen angesichts der Klimaveränderungen, die sich schon länger andeuten.
Wenn es regnet, muss man mit Andrea Vendrame rechnen. Nach sechs Stunden fast dauerhaft im Regen hatte der für Decathlon - AG2R La Mondiale fahrende Italiener den besten Moment für seinen Sprint erwischt und distanzierte noch den Favoriten für diese 3. Tirreno-Etappe, Tom Pidcock (Q36.5).
___STEADY_PAYWALL___“Das war heute ein echtes Sauwetter. Aber vielleicht kommt mir das entgegen. Schon bei meinem Etappensieg beim Giro (2024) gab es Regen“, sagte Vendrame im Ziel. Und wer sich Bilder von der 2. Etappe der Tour du Limousin im letzten Jahr anschaut, wird ebenfalls einige Parallelen zu dieser 3. Etappe des Tirreno-Adriatico finden: Die Landschaften, damals eine französische, jetzt eine italienische, verschwanden komplett unter Wasserwänden. Und Vendrame wurde Dritter, sicherte den Sieg seines damaligen Teamkollegen Alex Baudin ab.
Sechseinhalb Stunden war das Feld bei Tirreno-Adriatico im kalten Dauerregen unterwegs. | Foto: Cor Vos
Jetzt gab es wieder ein Erfolgserlebnis im Regen. Vendrame war an diesem Tag auch der einzige, der sich rundum freuen konnte. Ansonsten hatten die Fahrer nur ein Ziel: Schnell unter die heiße Dusche. “Es war einfach sehr kalt den ganzen Tag über“, sagte Steven Kruijswijk (Visma – Lease a Bike) zu RSN und zog dann schnell weiter zum Teambus. Pidcock hatte da den seinen schon erreicht, fragte aber mit ziemlich verfrorenem Gesicht nach einer Regenjacke, die nicht da war, wo sie hätte sein sollen. Hoffentlich wars eine trockene, und hoffentlich bekam er sie noch. Reden wollte Pidcock nicht. “Zu kalt“, winkte er ab. “Zu kalt“ hieß es auch am Tudor-Bus von Marc Hirschi.
“Ja, es war weiß Gott nicht der lustigste Tag, den man als Radprofi haben konnte“, meinte Zak Dempster. Der Australier hatte es als ehemaliger Radprofi besser erwischt – und ein vergleichsweise warmes und trockenes Arbeitsumfeld im Teamauto von Ineos Grenadiers. Dort bekam er aber auch mehr zu tun als gewohnt. “Natürlich versucht man sich so gut wie möglich auf solche Bedingungen einzustellen. Wir hatten viel heißen Tee im Auto. Die Fahrer kamen auch oft und haben ihre Kleidung gewechselt“, sagte er RSN. “Das wichtigste war, dass sie nicht noch kälter wurden, als sie ohnehin schon waren.“
Für Zuschauer waren es mythische Bedingungen, Radsport wie in alten Zeiten, heroisch, herausfordernd, auslaugend. Die Begeisterung von der Seitenlinie bremste Enrico Gasparotto von Red Bull - Bora - hansgrohe aber schnell aus. “Bist du schon mal sechs Stunden bei solchen Bedingungen unterwegs gewesen? Und dann nicht in einem Tempo, das du dir selbst aussuchst, sondern einem, das du fahren musst?“, meinte er im Ziel zu RSN.
Nach 239 Kilometern holte sich der Italiener Andrea Vendrame (Decathlon – AG2R La Mondiale) den Sieg auf der 3. Etappe. | Foto: Cor Vos
Gasparotto selbst war offensichtlich froh, alle seine Schützlinge wieder im Trockenen zu haben. “Es war für alle unsere Fahrer der erste Tag in dieser Saison unter solchen Bedingungen. Man weiß dann auch nicht, wie der Körper reagiert“, benannte der sportliche Leiter von Red Bull - Bora - hansgrohe eine weitere Schwierigkeit.
Es waren sehr herausfordernde Umstände für alle auf dem Rad. Aber niemand, mit dem RSN vor Ort sprach, hielt die Bedingungen für nicht zumutbar. “Es war ein normaler Regentag im Radsport“, schloss Gasparotto den Diskurs ab. Beim Parallelrennen Paris – Nizza waren die Umstände auf der 4. Etappe noch ein Stück härter an diesem denkwürdigen Tag. Es hagelte teilweise, und statt wie in Italien bei sechs bis acht Grad Celsius stehen zu bleiben, fielen die digitalen Anzeigen der Temperaturmesser bis auf zwei Grad. Die Organisatoren neutralisierten das Rennen zwischenzeitlich dann auch. Angesichts des glatten Asphalts auf den Abfahrten sicher eine gute Entscheidung.
Bei Paris-Nizza musste die 4. Etappe wegen widriger Wetterbedingungen sogar unterbrochen werden. | Foto: Cor Vos
Beim Tirreno nahmen die Fahrer selbst vernünftigerweise etwas Tempo raus. Erst beim finalen Anstieg explodierte das Rennen wieder, als zunächst Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) eine Attacke setzte, später Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) sich in Lauerposition brachte und schließlich der Gesamtführende Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) eine Leistung abrief, die wie eine klassische Übung für das Finale von Mailand – Sanremo anmutete. “Jedes Rennen ist anders“, wehrte er Vergleiche mit dem Poggio und dem darauf folgenden finalen Flachstück zwar verbal ab. Aber das verschmitzte Lächeln in seinem Gesicht ließ tatsächlich einige Absicht vermuten. Sanremo im Regen ist auch durchaus möglich.
Positives Fazit dieses Tages ist, dass Veranstalter, Fahrer und Betreuer jeweils ihren Anteil daran hatten, dass die Wettkämpfe ohne größere Schäden durchgeführt werden konnten. Nach einigen Chaostagen zu Beginn dieser Saison ist das eine gute Tendenz.
18.03.2025Visma macht sich keine Sorgen wegen Uijtdebroeks‘ Problemen(rsn) – Nachdem er auf der Königsetappe von Tirreno-Adriatico wieder über Taubheitsgefühle in den Beinen geklagt hatte, stieg Cian Uijtdebroeks (Visma – Lease a Bike) am letzten Tag der italien
17.03.2025Milan will bei Mailand-Sanremo nicht nur um Platz zwei fahren(rsn) – Die Generalprobe ist geglückt – trotz Sturz. Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) zwei Etappen und die Punktewertung gewonnen. Sein Fokus richtet sich nun auf
17.03.2025Kronprinz Ayuso setzt ein starkes Zeichen Richtung Giro(rsn) – In einer Radsport-Welt, die von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) beherrscht wird, muss man das Maximum aus seinen Gelegenheiten herausholen. Wenn man dazu noch ein Teamkollege des Sl
16.03.2025Bennett sprintet beim Tirreno-Finale in die Weltelite zurück(rsn) - Jonathan Milan (Lidl – Trek) sah schon wie der sichere Sieger der Abschlussetappe des Tirreno Adriatico in San Benedetto del Tronto aus, da flog auf der rechten Bahn noch ein Mann in der bla
16.03.2025Bei Kälte und Regen: Ayuso holt sich den Dreizack vor Ganna(rsn) – Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) hat sich nach der Baskenland-Rundfahrt im letzten Jahr bei Tirreno-Adriatico seinen zweiten Gesamtsieg in der WorldTour gesichert. Auf den abschließend
16.03.2025Uijtdebroeks: Taubheitsgefühle in den Beinen sind wieder zurück(rsn) – Zu Beginn der Saison schien es, als ob Cian Uijtdebroeks seine gesundheitlichen Probleme des vergangenen Jahres überwunden hätte. Der Belgier musste im vergangenen Herbst die Vuelta a Esp
16.03.2025Viel investiert, nicht gewonnen und trotzdem zufrieden(rsn) - Nein, Red Bull – Bora - hansgrohe besteht bei Tirreno – Adriatico nicht nur aus Roger Adria. Der Spanier steuerte bei der 60. Ausgabe der Fernfahrt bisher die Etappenplatzierungen 3, 5 und
15.03.2025Highlight-Video der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico(rsn) – Nachdem er sich bei Tirreno-Adriatico im vergangenen Jahr Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) geschlagen geben musste, ist Juan Ayuso (UAE Team Emirates – XRG) auf bestem Weg, sich b
15.03.2025Ayuso krönt sich auf der Königsetappe, Hindley Dritter(rsn) – Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) hat die Königsetappe der 60. Ausgabe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) gewonnen. Nach 163 Kilometern war er bei der Bergankunft in Frontignano acht Sekunde
15.03.2025Van der Poel hadert mit verpasstem Sieg – aber die Form stimmt(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) war auf der anspruchsvollen 5. Etappe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) der Schnellste im Sprint einer reduzierten Favoritengruppe. Zum Sieg reichte es
15.03.2025Ganna kämpft mit Thomas´ Motivationshilfe um Tirreno-Sieg(rsn) – Seit dem Auftaktzeitfahren trägt Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) das Blaue Trikot des Gesamtführenden bei der 60. Austragung von Tirreno-Adriatico (2.UWT). Und der 28-jährige Piemontese
14.03.2025Ausreißer Dversnes gibt van der Poel & Co. das Nachsehen(rsn) – Lange sah es auf der 5. Etappe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) so aus, als würden die Favoriten den Tagessieg unter sich ausmachen, doch letztendlich gab ihnen Ausreißer Fredrik Dversnes (Un
02.12.2025Trinca Colonel bleibt bei Liv - AlUla – Jayco (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
02.12.2025“Kaum Luft zum Ausruhen“: Eschborn-Frankfurt verschärft Profil (rsn) – Ein neuer Anstieg, der gleich drei Mal bewältigt werden muss, und eine stark veränderte Taunus-Passage sollen den Profis das Leben bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) noch schwerer machen. Das
02.12.2025Tausch von Giro und Vuelta? RCS Sport lehnt Pogacars Idee ab (rsn) – Giro-Veranstalter RCS Sport hält nichts von Tadej Pogacars jüngstem Vorschlag, die Termine von Italien- und Spanien-Rundfahrt zu tauschen. “Der Giro hat seinen traditionellen Termin, und
02.12.2025Kehren Strade und Sanremo in van Aerts Programm zurück? (rsn) – Erstmals seit mehreren Jahren könnten die italienischen Klassiker Strade Bianche und Mailand-Sanremo wieder in Wout van Aerts Frühjahrsprogramm auftauchen. Der spektakuläre Rennen über d
02.12.2025Ganna bringt die Olympische Fackel nach Italien (rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) wird zu den Fackelträgern der Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina gehören. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister wird gemeinsam mit der Tennissp
02.12.2025Extrem gut entwickelt und die Nische im Team gefunden (rsn) – Wenige Monate vor seinem Profidebüt bei Bora – hansgrohe bestritt Ben Zwiehoff im Juli 2020 bei der polnischen Rundfahrt Dookola Mazowsza (2.2) sein erstes UCI-Rennen auf der Straße. F
02.12.2025Simon Yates würde gern Giro-Titelverteidigung in Angriff nehmen (rsn) – Zwar steht auch bei Visma – Lease a Bike die Rollenverteilung für die drei großen Rundfahrten des kommenden Jahres noch nicht fest. Nach der Streckenpräsentation des Giro d’Italia 202
02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
02.12.2025Nach Kniebeschwerden “wieder die alte Ricarda werden“ (rsn) – Schon zum zweiten Mal in Folge spielt im Jahresrückblick von Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM – zondacrypto) ihr Knie eine unerfreuliche Rolle. Dabei war sie 2023 im Alter von gerade
01.12.2025Alle Etappen im Detail: Die Strecke des Giro d´Italia 2026 (rsn) – Der 109. Giro d´Italia (2.UWT) wird im Mai 2026 über 21 Etappen und 3.459 Kilometer mit 49.150 Höhenmetern führen. Vom Grande Partenza in Bulgarien führen die ersten drei Teilstücke du
01.12.2025Finestre und Nevegal-Bergzeitfahren sollen Frauen-Giro 2026 entscheiden (rsn) – Der 37. Giro d´Italia Women (2.WWT) wird über neun Etappen mit 1.153,7 Kilometer sowie 12.500 Höhenmetern führen und als Highlight den Colle delle Finestre bereithalten. Die Italien-Rund