Zwei Siege bei Tirreno als Schub fürs Selbstvertrauen

Milan will bei Mailand-Sanremo nicht nur um Platz zwei fahren

Von Jan Zesewitz

Foto zu dem Text "Milan will bei Mailand-Sanremo nicht nur um Platz zwei fahren"
Jonathan Milan (Lidl - Trek) gewann schon fünf Rennen in dieser Saison. | Foto: Cor Vos

17.03.2025  |  (rsn) – Die Generalprobe ist geglückt – trotz Sturz. Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) zwei Etappen und die Punktewertung gewonnen. Sein Fokus richtet sich nun auf das erste Monuments des Jahres: Mailand-Sanremo. Nach seinen bisherigen Vorstellungen zählt er zu den Sieg-Favoriten auf der Via Roma.

Die Woche beim Rennen zwischen den Meeren unterstrich er diese Ambitionen, nicht nur aufgrund seiner beiden Etappensiege im Sprint. Im Einzelzeitfahren in Lido di Camaiore zeigte er als Fünfter seine Tempofestigkeit, seim Erfolg zum Abschluss in San Benedetto del Tronto stellte unter Beweis, dass er seinen Sturz auf der 3. Etappe nach Colfiorito einigermaßen unbeschadet überstanden hat.

"Pogacar ist sehr stark, aber ich denke, bei einem Rennen wie Mailand-Sanremo fährt niemand um den zweiten Platz", sagte er zu seinen Aussichten und über seine Konkurrenz bei "Il Classicissima" auf der Pressekonferenz nach der Fernfahrt – und erwähnt noch einen weiteren Favoriten: "Es werden viele Top-Fahrer am Start sein, da möchte ich auch Filippo Ganna erwähnen. Er hat ein großartiges Tirreno-Adriatico gefahren, seine Kondition ist sehr, sehr gut. Aber persönlich gehe ich nicht dorthin, um Zweiter zu werden."

Fünf Siege feierte Milan in dieser Saison – einen bei der Valencia-Rundfahrt (1.Pro), jeweils zwei bei der UAE Tour (2.UWT) und Tirreno-Adriatico. Durch seinen Sturz konnte er seine Kletterfähigkeiten in Italien nicht erneut unter Beweis stellen. In Valencia und auch auf der 1. Etappe in den Emiraten bewies der Sprinter aber, dass er auch besser denn je über einige Anstiege kommt.

Ein Problem für Milan könnte sein, dass das für seinen Teamkollegen Mads Pedersen genauso gilt. Der zeigte parallel bei Paris-Nizza seine bestechende Form bergauf. Und auch er gewann dort die Punktewertung. Für beide wird diese Fähigkeit entscheidend sein, um gemeinsam mit Pogacar und Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) über den Poggio wenige Kilometer vor dem Ziel in Sanremo zu kommen. "Wir werden mit Mads Pedersen und mir definitiv ein sehr starkes Team haben", sagte Milan. "Ich werde mein Bestes geben und versuchen, am Poggio in der Gruppe zu bleiben, aber ich weiß, dass an allen Anstiegen des Tages sehr schnell gefahren wird. Es wird sehr wichtig sein, vorne mitzufahren."

Pedersen hat die deutlich bessere Sanremo-Bilanz

Bei bisher drei Teilnahmen an Mailand-Sanremo gelang dies Milan noch nicht. Ein 69. Platz aus dem Vorjahr ist sein bestes Ergebnis. Pedersen dagegen war schon häufiger nah dran an einem Sieg auf der Via Roma. Er war zweimal Sechster und im Vorjahr Vierter. Wie Lidl - Trek das Projekt Sanremo-Sieg taktisch angeht, wird eine der entscheidenden Fragen des Rennens sein. 

Und die Kapitänsfrage zwischen Milan und Pedersen womöglich wegweisend für die künftige Ausrichtung des Teams. Der Italiener blickte schon über Mailand-Sanremo hinaus: "Danach geht es zu den Klassikern bis Paris-Roubaix. Dann mache ich eine Pause. Danach werde ich ein- oder zweimal auf der Bahn fahren und gezielt trainieren, insbesondere Krafttraining und Trainingseinheiten mit anderen Bahnradfahrern. Das wird meiner Meinung nach für die zweite Saisonhälfte wichtig sein."

Bei Gent-Wevelgem und Dwars door Vlaanderen (beide 1.UWT) werden wieder beide Lidl-Trek-Asse am Start stehen. Die zweite Saisonhälfte beginnt dagegen für Milan mit einem besonderen Rennen, dass Pedersen diesmal verwehrt bleiben wird: die Tour de France.

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