RSNplusSpanier siegte als Topfavorit bei Tirreno-Adriatico

Kronprinz Ayuso setzt ein starkes Zeichen Richtung Giro

Von Jan Zesewitz

Foto zu dem Text "Kronprinz Ayuso setzt ein starkes Zeichen Richtung Giro"
Für Juan Ayuso (UAE - Emirates - XRG) war der sieg bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) ein Zwischenziel auf dem Weg zum Giro d´Italia (2.UWT). | Foto: Cor Vos

17.03.2025  |  (rsn) – In einer Radsport-Welt, die von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) beherrscht wird, muss man das Maximum aus seinen Gelegenheiten herausholen. Wenn man dazu noch ein Teamkollege des Slowenen ist, darf man zwar viele Siege feiern, aber individueller Erfolg beschränkt sich auf einige wenige Rennen.

Juan Ayuso gelang es bei Tirreno-Adriatico (2.UWT), das Maximum herauszuholen: Er gewann eine Etappe und die Gesamtwertung. Für den 22-Jährigen ist der Erfolg bei der Fernfahrt ein Etappenziel in Richtung Giro d’Italia (2.UWT). Für seine Rolle im Team, sein Selbstvertrauen und seinen Leader-Anspruch war die Woche in Italien von größter Bedeutung."Ich musste mich beweisen und ich musste zeigen, dass ich bereit bin“, sagte Ayuso am Ende des Rennens in San Benedetto del Tronto. "Und ich denke, das habe ich getan.“ ___STEADY_PAYWALL___

Als junger, hochtalentierter Rennfahrer im UAE-Trikot drängen sich die Vergleiche zum aktuellen Weltmeister auf. Es ist aber nicht leicht, aus dessen übergroßen Schatten zu treten. Aber genau das hat der Spanier in diesem Jahr vor, in dem er ein anderes Rennprogramm als Pogacar verfolgt – zumal Ayuso im vergangenen Jahr bei der Tour de France nicht immer als der loyalste Helfer galt.

“Letztes Jahr war alles sehr anders“, sagte er. "Das größte Saisonziel war nicht auf mich ausgerichtet, sondern Richtung eines Teamkollegen und das bin ich nicht gewohnt. Dieses Jahr ist mein größtes Ziel der Giro und der Druck liegt bei mir, das mag ich.“

Ayuso macht den nächsten Schritt in seiner Entwicklung

Ayuso ist selbstbewusst, aber nicht vermessen, er kennt seine Rolle im Team. Umso wichtiger sind ihm Chancen wie jene bei Tirreno-Adriatico: "Tadej ist der beste Fahrer der Welt“, erklärte der Spanier. "Also muss man für ihn fahren. Man muss sich also bei jeder Gelegenheit, die man in diesem Team bekommt, zeigen und seinen Wert beweisen. Ich bin froh, dass ich hier gewinnen konnte.“

Für Ayuso war es der zweite Sieg bei einem einwöchigen Etappenrennen, vergangenes Jahr gewann er die Baskenland-Rundfahrt. Beim Rennen zwischen den Meeren wirkte er reifer und weiter als im Jahr zuvor. Im Baskenland war er Nutznießer des schrecklichen Massensturzes, der Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe), Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und vor allem Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) aus dem Rennen nahm.

Juan Ayuso gewann 2024 die Baskenland-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

Bei Tirreno-Adriatico kämpfte sich der 22-Jährige durch lange, kalte Regenfahrten, vermied Stürze und musste auf seine Chance am vorletzten Tag bei der Bergankunft in Frontignano warten. "Wir werden einige solche Tage beim Giro haben“, sagte er über die Kälte und den Regen, "ich sollte mich also daran gewöhnen“.

Für den Giro als großes Saisonziel war der Sieg in der vergangenen Woche noch aus einem weiteren Aspekt wichtig: Die Kapitänsfrage scheint geklärt. Ayuso machte keinen Hehl daraus, dass er am liebsten derjenige ist, der die Ergebnisse einfahren soll. In der Woche in Italien war er klar stärker als Teamkollege Adam Yates, der die Rundfahrt als 16. abschloss und ebenfalls zum Giro fährt. Nicht zuletzt aufgrund seiner besseren Zeitfahrfähigkeiten sollte der Spanier im internen Duell mit Yates die Nase vorn haben. Nicht unerheblich, wenn es um den Gesamtsieg bei einer Grand Tour geht.

Ayusos nächste Hürde auf dem Weg zum Giro

Für dieses große Ziel arbeitet Ayuso hart. "Ich war im Grunde für zweieinhalb Monate nicht zuhause“, erklärte er seinen Trainingsalltag und seine Verbesserungen im Vergleich zum vergangenen Jahr. "Ich wiege alles, was ich esse, ab und trainiere so hart wie ich kann, selbst im Regen. Ich tue, was ich tun muss.“

Im vergangenen Jahr musste er bei der Tour wegen einer Covid-Infektion aussetzen. Laut eigener Aussage beschäftigte ihn dies bis zum Ende der Saison. Die Motivation für einen disziplinierten Winter war gegeben und er erntet bisher die Früchte dafür. Er gewann die Faun Drome Classic (1.Pro) und die Trofeo Laigueglia (1.Pro) im Vorfeld von Tirreno-Adriatico und konzentriert sich nun auf dem Weg zum Giro auf die Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) – während Pogacar einige Eintagesrennen und die Tour de France bestreiten wird. In Katalonien muss sich Ayuso erneut beweisen – mit Roglic und Vingegaard stehen dort zwei Fahrer am Start, mit denen er sich auf dem Weg in das oberste Regal der Weltspitze messen muss. Der Spanier wirkt bereit dafür.

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.03.2025Visma macht sich keine Sorgen wegen Uijtdebroeks‘ Problemen

(rsn) – Nachdem er auf der Königsetappe von Tirreno-Adriatico wieder über Taubheitsgefühle in den Beinen geklagt hatte, stieg Cian Uijtdebroeks (Visma – Lease a Bike) am letzten Tag der italien

17.03.2025Milan will bei Mailand-Sanremo nicht nur um Platz zwei fahren

(rsn) – Die Generalprobe ist geglückt – trotz Sturz. Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) zwei Etappen und die Punktewertung gewonnen. Sein Fokus richtet sich nun auf

16.03.2025Bennett sprintet beim Tirreno-Finale in die Weltelite zurück

(rsn) - Jonathan Milan (Lidl – Trek) sah schon wie der sichere Sieger der Abschlussetappe des Tirreno Adriatico in San Benedetto del Tronto aus, da flog auf der rechten Bahn noch ein Mann in der bla

16.03.2025Bei Kälte und Regen: Ayuso holt sich den Dreizack vor Ganna

(rsn) – Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) hat sich nach der Baskenland-Rundfahrt im letzten Jahr bei Tirreno-Adriatico seinen zweiten Gesamtsieg in der WorldTour gesichert. Auf den abschließend

16.03.2025Uijtdebroeks: Taubheitsgefühle in den Beinen sind wieder zurück

(rsn) – Zu Beginn der Saison schien es, als ob Cian Uijtdebroeks seine gesundheitlichen Probleme des vergangenen Jahres überwunden hätte. Der Belgier musste im vergangenen Herbst die Vuelta a Esp

16.03.2025Viel investiert, nicht gewonnen und trotzdem zufrieden

(rsn) - Nein, Red Bull – Bora - hansgrohe besteht bei Tirreno – Adriatico nicht nur aus Roger Adria. Der Spanier steuerte bei der 60. Ausgabe der Fernfahrt bisher die Etappenplatzierungen 3, 5 und

15.03.2025Highlight-Video der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Nachdem er sich bei Tirreno-Adriatico im vergangenen Jahr Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) geschlagen geben musste, ist Juan Ayuso (UAE Team Emirates – XRG) auf bestem Weg, sich b

15.03.2025Ayuso krönt sich auf der Königsetappe, Hindley Dritter

(rsn) – Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) hat die Königsetappe der 60. Ausgabe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) gewonnen. Nach 163 Kilometern war er bei der Bergankunft in Frontignano acht Sekunde

15.03.2025Van der Poel hadert mit verpasstem Sieg – aber die Form stimmt

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) war auf der anspruchsvollen 5. Etappe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) der Schnellste im Sprint einer reduzierten Favoritengruppe. Zum Sieg reichte es

15.03.2025Ganna kämpft mit Thomas´ Motivationshilfe um Tirreno-Sieg

(rsn) – Seit dem Auftaktzeitfahren trägt Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) das Blaue Trikot des Gesamtführenden bei der 60. Austragung von Tirreno-Adriatico (2.UWT). Und der 28-jährige Piemontese

14.03.2025Ausreißer Dversnes gibt van der Poel & Co. das Nachsehen

(rsn) – Lange sah es auf der 5. Etappe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) so aus, als würden die Favoriten den Tagessieg unter sich ausmachen, doch letztendlich gab ihnen Ausreißer Fredrik Dversnes (Un

13.03.2025Schlammschicht machte Rutschs formidablen Arbeitstag zunichte

(rsn) - Die Form stimmt, die Arbeitseinstellung ist perfekt, die Gelegenheit auch günstig – “und am Ende des Tages stehe ich hier am Bus und muss wieder eine Erklärung abgeben, warum was nicht

Weitere Radsportnachrichten

04.09.2025UCI “verurteilt“ Protestaktionen von Bilbao, aber hält sich raus

(rsn) – Der Radsport-Weltverband UCI hat "die Aktionen, die zur Neutralisation der 11. Etappe der Vuelta a Espana geführt haben" in einem Statement am Mittwochabend "entschieden verurteilt" und sic

04.09.2025Für Israel – Premier Tech steht ein Vuelta-Ausstieg nicht zur Debatte

(rsn) – Das Team Israel – Premier Tech will auch nach dem Abbruch der 11. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT), der aufgrund der gegen die Anwesenheit des Rennstalls bei der Grand Tour gerichteten P

03.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

03.09.2025Highlight-Video der 11. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Überschattet von weiteren Protestaktionen pro-palästinensischer Demonstranten wurde die 11. Etappe der Vuelta a Espana von den Organisatoren bereits drei Kilometer vor dem Ziel in Bilbao

03.09.2025Der Krieg und der Radsport

(rsn) - Das Baskenland hat eine lange Tradition als Protestregion. Deshalb verwunderte es nicht, dass die 11. Etappe der Vuelta a Espana in einem Meer aus Palästina-Fahnen förmlich unterging. Die le

03.09.2025Fordernder Mix aus engen Landstraßen und steilen Anstiegen

(rsn) - Über 144,9 Kilometer führt die 12. Vuelta-Etappe von der Küstenstadt Laredo ins Landesinnere nach Los Corrales de Buelna und bietet dabei eine fordernde Mischung aus engen Landstraßen und

03.09.2025Pidcock: “Wir fahren hier ja kein Jedermannrennen“

(rsn) - Obwohl oder vielleicht gerade weil kein Etappensieg mehr möglich war, attackierte Tom Pidcock (Q36.5) am Alto di Pike, dem letzten Anstieg des Tages, mit aller Kraft. Rund 15 Kilometer vor de

03.09.2025Vingegaard: “Ich hätte heute sehr gerne gewonnen“

(rsn) – Wegen mehrerer Protestaktionen wurde die 11. Etappe der Vuelta a Espana drei Kilometer vor dem Ziel in Bilbao beendet. Der Etappensieg wurde nicht ausgefahren, die Zeitabstände aber zählen

03.09.2025Proteste in Bilbao: 11. Etappe verkürzt, kein Tagessieger

(rsn) - Offensichtlich in Folge der Proteste gegen das Team Israel – Premier Tech haben die Organisatoren der 80. Vuelta a Espana das Finale der 11. Etappe über 157,4 Kilometer rund um Bilbao verkÃ

03.09.2025Kooij auch am zweiten Tag der Tour of Britain der Schnellste

(rsn) – Wie Europameisterin Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei der Simac Ladies Tour, so hat auch ihr Landsmann Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) bei der 21. Tour of Britain (2.Pro) zum zweit

03.09.2025Wiebes holt sich auf Windkantenetappe ihren zweiten Sieg

(rsn) – Auftaktsiegerin Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat auch am zweiten Tag der 27. Simac Ladies Tour (2.WWT) zugeschlagen. Die Europameisterin aus den Niederlanden setzte sich über 124,5 K

03.09.2025Diskussionen über Vuelta-Ausstieg von Israel - Premier Tech?

(rsn) - Nach den erneuten Protesten von pro-palästinensischen Protesten scheint es bei den Mannschaften Diskussionen über einen möglichen Ausstieg von Israel – Premier Tech von der Vuelta a Espan

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Kosovo (2.2, 000)
  • Tour of South Bohemia (2.2, SVK)
  • Giro della Regione Friuli (2.2, ITA)
  • Tour of Istanbul (2.1, TUR)
  • Flanders Tomorrow Tour (2.2u, BEL)
  • Tour of Bulgaria (2.2, 000)
  • Lloyds Bank Tour of Britain (2.Pro, GBR)