Bauhaus Dritter auf 11. Tour-Etappe

Unschlagbarer Philipsen landet in Moulins den vierten Streich

Foto zu dem Text "Unschlagbarer Philipsen landet in Moulins den vierten Streich"
Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck) hat die 11. Tour-Etappe gewonnen. | Foto: Cor Vos

12.07.2023  |  (rsn) - Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) bleibt das Maß der Dinge bei den Sprintankünften der 110. Tour de France. In Moulins feierte der Träger des Grünen Trikots seinen bereits vierten Tageserfolg im fünften Massensprint. Nach 179,8 Kilometern der 11. Etappe setzte er sich vor dem Niederländer Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) und dem Kölner Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) durch. Das Gelbe Trikot behielt Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma).

"Es ist eine unglaubliche Tour für mich. Ich kann noch gar nicht realisieren, wie super alles gelaufen ist bislang. Ich bin so stolz auf die Ergebnisse, aber auch die Form", strahlte Philipsen nach seinem vierten Erfolg, bei dem er diesmal ohne Anfahrer Mathieu van der Poel seinen eigenen Weg fand und sich trotzdem souverän durchsetzte.

"Im Finale musst du immer schauen, dass du dich aus allen Problemen raushältst und das ist schwer, hat aber jetzt schon viermal in Folge geklappt. Ich kann also auch ohne Mathieu gewinnen, aber er macht es schon einfacher", so der Sieger.

Bauhaus konnte mit dem dritten Rang, seinem dritten Top-3-Ergebnis bei dieser Tour, gut leben. "Ich war am Hinterrad von Groenewegen, aber sein Anfahrer Mezgec war ein wenig zu früh im Wind. Deshalb haben wir nochmals rausgenommen, aber ich war auch schon müde, von dem her bin ich mit dem Podium zufrieden", sagte er im Ziel am Eurosport-Mikrofon.

Riesiger Vorsprung von 145 Punkten im Kampf um Grün

Etappenvierter hinter Bauhaus wurde der Franzose Bryan Coquard (Cofidis) vor dem einzigen Mann, der Philipsen bei einer Sprintankunft dieser Frankreich-Rundfahrt bereits bezwingen konnte – und zwar bergauf in Limoges auf der 8. Etappe: Mads Pedersen (Lidl – Trek).

Mit seinem Sieg baute Philipsen auch seine Führung im Kampf ums Grüne Trikot weiter aus. Der 25-Jährige hat nun 323 Punkte auf dem Konto und deren 145 Vorsprung auf Coquard. "Ich habe nun einen guten Vorsprung im Kampf um Grün, das sieht komfortabel aus vor den Alpen", sagte Philipsen, der vor allem ein großes Ziel bei dieser Tour noch hat: den Etappensieg zum Abschluss auf den Champs-Élysées im Grünen Trikot.

Das Bergtrikot blieb bei Neilson Powless (EF Education – EasyPost), das Weiße Trikot trägt weiter Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), der im Kampf um Gelb unverändert 17 Sekunden hinter Vingegaard auf Platz zwei liegt. Die Führung in der Mannschaftswertung hält weiterhin Bahrain Victorious.

So lief die 12. Etappe der Tour de France:

Wenige Kilometer nach dem Start lösten sich Andrey Amador (EF Education – EasyPost), Mathis Louvel (Arkéa – Samsic) und Daniel Oss (TotalEnergies) aus dem Feld. Das Trio fuhr zwei Minuten Vorsprung heraus, bevor Lotto – Dstny die Nachführarbeit übernahm. Da die Belgier aber zunächst keine Hilfe bekamen, ließ man nochmal locker und die Lücke wuchs auf knapp vier Minuten an.

Dann aber beteiligten sich auch Soudal – Quick-Step, Jayco – AlUla und Soudal – Quick-Step mit je einem Mann an der Führung und gemeinsam mit Lotto – Dstny wurde der Abstand zur Spitze nach und nach ganz allmählich verringert. Schon 90 Kilometer vor dem Ziel blieben nur noch 50 Sekunden für die drei Ausreißer übrig und danach gab sich das Hauptfeld redlich Mühe, nicht zu früh an die Spitze heranzurollen.

Das Profil der 11. Etappe der Tour de France | Foto: Cor Vos

Als mit dem letzten Bergpreis gut 60 Kilometer vor Schluss die grundsätzliche Fahrtrichtung gen Osten gewechselt wurde, bekam das Feld Rückenwind zur Hilfe und das Rennen wurde immer schneller. An der Spitze verabschiedete sich zuerst Louvel und 50 Kilometer vor dem Ziel auch Amador, so dass Oss als letzter Ausreißer übrig blieb – mit da noch immer 25 Sekunden Vorsprung.

Trotz Regen und nassen Straßen keine großen Stürze

Allein baute der Italiener seinen Vorsprung nochmal auf 50 Sekunden aus, doch der Massensprint war nun nicht mehr zu vermeiden und gut 20 Kilometer vor Schluss gab das Peloton nach einem kurzen Regenguss Vollgas und rückte Oss nun endgültig auf die Pelle, so dass der Routinier 13,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde.

Der Regen kehrte nochmal zurück, aber die Sprintvorbereitungen liefen bis in den Zielort Moulins hinein trotzdem recht geordnet ab. Dort aber wurde es natürlich trotzdem hektisch und wild, so dass kein Sprintzug mehr kontrollieren konnte. Philipsen hatte daher erstmals bei dieser Tour nicht mehr Anfahrer Mathieu van der Poel bei sich, schlug sich aber auch allein sehr gut durch und sprintete schließlich von Groenewegens Hinterrad zum Sieg. Dessen Anfahrer Luka Mezgec hatte etwas mehr als 500 Meter vor dem Ziel die Führungsposition übernommen, musste dann aber etwas zu früh ausscheren.

Bauhaus setzte sich dahinter im Positionskampf gegen Wout van Aert (Jumbo – Visma) durch und sprintete dann im Windschatten des Siegers, kam aber nicht mehr näher an Philipsen und Groenewegen heran und musste sich hinter dem Duo mit Rang drei zufriedengeben.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht

(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog

07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc

30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen

(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte

27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand

27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“

(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst

26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen

(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si

25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer

(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen

24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst

24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann

(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten

24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen

(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah

24.07.2023Pogacar vs. Vingegaard: Wer ist der beste Rundfahrer?

(rsn) – Wer ist der beste Rundfahrer der Welt? Für diesen inoffiziellen Titel kommen derzeit nur zwei Profis in Betracht: Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). D

24.07.2023Jumbo - Visma führt auch die Preisgeldliste der Tour an

(rsn) – Jumbo – Visma stellt mit Jonas Vingegaard nicht nur wie im vergangenen Jahr den Toursieger, sondern hat auch beim Preisgeld der 110. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt wieder abgeräumt. In

Weitere Radsportnachrichten

15.05.2024Jakobsens verkorkster Giro erreicht an der Adria neuen Tiefpunkt

(rsn) – Für Fabio Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL) ist der Giro d´Italia 2024 bislang einer zum Vergessen. Der 27-jährige Sprinter hat bei seinem Debüt bei der Italien-Rundfahrt bislang keine

15.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

15.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

15.05.2024Hellas: Ritzinger verpasst knapp Zeitfahrpodium und Bergtrikot

(rsn) - Beim zweitgeteilten Auftakt der Tour of Hellas (2.1) konnte das deutsche Team Bike Aid keine Spitzenplatzierung einfahren. Dafür freute sich die Konkurrenz aus Österreich, das Team Felt - F

15.05.2024Sarnowski lässt sich von “radikaler Fahrweise“ nicht beirren

(rsn) - Viel hat dem Team Embrace The World zum zweiten Etappensieg in Serie bei der Algerien-Rundfahrt (2.2) nicht gefehlt. Nachdem am Vortag Meo Amann als Ausreißer gejubelt hatte, fuhr sein Teamk

15.05.2024Dünkirchen: Ackermann zu ungeduldig

(rsn) – Pascal Ackermann hat sein erstes Top-5-Resultat nach seiner zweimonatigen Verletzungspause eingefahren. Der Sprinter in Diensten des Teams Israel – Premier Tech wurde auf der 2. Etappe der

15.05.2024Groves: “Das richtige Timing war heute extrem wichtig“

(rsn) – Die drei Ausreißer der 11. Etappe des Giro d’Italia hatten keine Chance. So endete der Tag in Francavilla al Mare mit einem Massensprint, den Jonathan Milan (Lidl – Trek) für sich ents

15.05.2024Highlight-Video der 11. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die 11. Etappe des Giro d’Italia endete wie erwartet in einem Massensprint. Jonathan Milan (Lidl-Trek) feierte seinen zweiten Tagessieg bei dieser Rundfahrt und fuhr vor Tim Merlier (Souda

15.05.2024Milan feiert zweiten Etappensieg beim Giro d´Italia

(rsn) - Die 11. Etappe des Giro d’Italia entlang der Adriaküste war für die Sprinter konzipiert. Die erwartete Massenankunft nach 207 Kilometer zwischen Foiano di Val Fortore und Francavilla al Ma

15.05.2024Kretschy verpasst im Bergauffinale knapp die Top Ten

(rsn) – Die Deutsche U23-Nationalmannschaft hat zum Auftakt des fünftägigen Orlen Nations GP (2.NC) knapp einen Top-Ten-Platz verpasst. Während der Däne Kristian Egholm das 135 Kilometer lange

15.05.2024Entschieden: Van der Poel fährt die Tour und Olympia auf der Straße

(rsn) – Mathieu van der Poel hat sich für die Tour de France und das Olympische Straßenrennen entschieden – und gegen den Wechsel aufs Mountainbike. Das teilte sein Team Alpecin – Deceuninck

15.05.2024Vismas Pechsträhne beim Giro begann bereits im März

(rsn) – Der krankheitsbedingte Ausfall von Cian Uijtdebroeks ist der zwischenzeitliche Höhepunkt der Pechsträhne, die das Team Visma – Lease a Bike beim diesjährigen Giro d’Italia begleitet

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)