Plätze 4, 14 und 20 für die Raublinger

Bora – hansgrohe: Bittersüße Ergebnisse in San Remo

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Bora – hansgrohe: Bittersüße Ergebnisse in San Remo"
Peter Sagan (links)und Max Schachmann rahmen Welmeister Julian Alaphilippe bei der Primavera ein. | Foto: Cor Vos

21.03.2021  |  (rsn) - Das erste Monument des Jahres ist Geschichte, und auch wenn die Ergebnisse von Bora – hansgrohe am Ende der 299 Kilometer von Mailand nach San Remo nicht monumental waren, so war die Leistung der Raublinger Truppe trotzdem mehr als beachtlich.

Peter Sagan sprintete nur gut einen Monat nach seiner überstandenen Corona-Infektion hinter Jasper Stuyven (Trek – Segafredo), Caleb Ewen (Lotto Soudal) und Wout Van Aert (Jumbo – Visma) auf den 4. Platz, den sicher kaum jemand von ihm erwartet hätte.

"Irgendwie war das ein bittersüßes Rennen. Ich freue mich, dass meine Form langsam zurückkommt, auch wenn noch viel Arbeit vor mir liegt. Auf der anderen Seite bin ich enttäuscht, denn wieder einmal habe ich in San Remo eine Chance auf den Sieg verpasst“, erzählte der Slowake, der bergauf am Poggio noch nicht mit den Besten mithalten konnte, aber bergab wieder zur Spitzengruppe aufschloss. 

Sagan: "Am Poggio ging die Post ab, aber ich war nicht weit zurück und bin ein gleichmäßiges Tempo gefahren. In der Abfahrt kam ich ran und dann gab es einen Sprint. Ich habe alles versucht und es hat für den vierten Platz gereicht."

Auch Teamchef Ralph Denk schwankte zwischen Zufriedenheit und verpasster Chance. "Vierter ist der undankbare Platz. Aber wenn man die Vorgeschichte kennt, dass Peter vor vier Wochen gar kein Rad gefahren ist, dann müssen wir heute den 4. Platz feiern."

Schachmann im entscheidenden Moment zu zögerlich

Überzeugend auch, was Max Schachmann an diesem 20. März 2021 ablieferte. Der Berliner ließ sich von keiner Attacke in den Anstiegen von Cipressa und Poggio abschütteln. Meist hielt er sich in der Spitzengruppe auf und fuhr auch Lücken zu, wenn einer versuchte, sich abzusetzen. Als Stuyven den siegbringenden Angriff setzte, blieb er aber wie alle anderen sitzen. 

"Ja, ich war mit vorne dabei, aber es war dann nicht mein Sanremo. Ich war vorn dabei, wo ich sein sollte, wenn Van Aert und van der Poel attackieren, aber das war’s dann auch", haderte der Gewinner von Paris-Nizza mit dem Finale, in dem er letztlich den unbefriedigenden 14. Platz belegte.

Ackermann: "Wollte Kraft sparen. Das war ein Fehler!"

Noch sechs Plätze weiter hinten landete Pascal Ackermann bei seinem Debüt. Das zeigte ihm, dass die Primavera ihm liegen könnte: "Mit meinem 20. Platz kann ich zufrieden sein. Ich ärgere mich aber, dass ich den Poggio zu weit hinten, so auf Platz 15, hochgefahren bin. Ich kannte die Strecke, aber im Rennen sieht alles doch ein wenig anders aus. Ich wollte etwas Kraft fürs Finale sparen. Das war ein Fehler"

Eine gute Bilanz zog Sportchef Enrico Poitschke: "Wir können mit dem Rennen heute zufrieden sein, denn im Finale hatten wir Max, Peter und Pascal noch vorne dabei. Das war ein super Job von Daniel Oss, Marcus Burghardt, Cesare Benedetti und Maciej Bodnar. Nach der Cipressa war Peter in der zweiten Gruppe, aber Benedetti hat ihn noch einmal nach vorne gefahren. Im Poggio war Max bei allen Attacken dabei, das war stark. Aber auch Peter war nicht weit dahinter und konnte in der Abfahrt aufschließen. Mit einem starken Sprint reichte es am Ende zu Rang vier. Nach seiner Covid-Erkrankung ist das wirklich sehr beeindruckend. Vielleicht wäre sogar mehr drin gewesen, denn er war schnell. Aber wie gesagt, wir sind heute happy."

Für Bora – hansgrohe reichte es wieder nicht zum ersehnten Sieg. Doch Denk schaute optimistisch in die Zukunft: "Wir haben viel Erfahrung mit den Plätzen zwei bis vier. Der große Sieg fehlt noch. Aber wir haben ja noch ein paar Jahre vor uns."

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.03.2021Kwiatkowski fuhr Tirreno und Sanremo mit gebrochener Rippe

(rsn) - Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) hat sich vor drei Wochen bei der Trofeo Laigueglia eine Rippe gebrochen. Das teilte der Pole auf Twitter mit. Kwiatkowski war im Finale des Eintagesrennen

21.03.2021Die Stimmen aller Protagonisten von Mailand-Sanremo

(rsn) – Jasper Stuyven (Trek – Segafredo) hat in San Remo den großen Coup gelandet und sein erstes Monument gewonnen – dafür schauten die Top-Favoriten in die Röhre. Radsport-news.com hat die

21.03.2021Andersen: “Werde aus den Fehlern lernen, aber die Form ist gut“

(rsn) – Sören Kragh Andersen (Team DSM) war für Jasper Stuyven auf dem Schlusskilometer von Mailand-Sanremo der Schlüssel zum Erfolg. Nur weil der Däne dem Belgier allein hinterhergesprungen war

21.03.2021Video: So feierten Stuyven und seine Teamkollegen im Bus

(rsn) – Musik ist Geschmackssache – gute Laune ist aber gute Laune. Und letztere hatten Jasper Stuyven und seine Teamkollegen bei Trek – Segafredo nach dem Triumph des Belgiers in San Remo auf j

21.03.2021Stuyven wurde in San Remo vom ewigen Talent zum Monument-Star

(rsn) – Elfeinhalb Jahre ist es her, dass Jasper Stuyven in Moskau Junioren-Weltmeister wurde. 17 war der Belgier damals, als er sich im Sprint einer zehnköpfigen Gruppe vor Arnaud Démare und Marc

21.03.2021Ewan fehlte in San Remo nicht die Kraft, sondern ein Helfer

(rsn) - Zum zweiten Mal in seiner Karriere hat Caleb Ewan am Samstag den Sprint auf der Via Roma gewonnen. Doch zum zweiten Mal stand er trotzdem nur auf der zweiten Stufe des Podiums von Mailand-Sanr

21.03.2021Stuyvens Siegbringer: das Näschen, Ewan und Kragh Andersen

(rsn) - Die 112. Austragung von Mailand-Sanremo bot ein altbekanntes Szenario: über Stunden hin Langeweile und dramatische letzte zehn Kilometer. Mit dem Sieger Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) all

20.03.2021Highlight-Video des 112. Mailand-Sanremo

(rsn) - Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) hat bei der 112. Ausgabe von Mailand-Sanremo die Favoriten düpiert und nach 299 Kilometern des Frühjahrsklassikers den größten Erfolg seiner Karriere eing

20.03.2021Van der Poel: “Stuyven hat den richtigen Moment abgepasst“

(rsn) - Als Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) auf der Via Roma fast zeitgleich mit Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) den Sprint der Verfolger eröffnete, schien zumindest noch ein Podi

20.03.2021Stuyven knackt den Jackpot, die Favoriten verzocken sich

(rsn) - Mit einer überraschenden Attacke knapp drei Kilometer vor dem Ziel triumphierte Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) bei der 112. Austragung von Mailand-Sanremo. In einem taktisch geprägten Final

20.03.2021Stuyven düpiert die Favoriten, Sagan Vierter

(rsn) - Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) hat bei der 112. Ausgabe von Mailand-Sanremo die Favoriten düpiert und nach 299 Kilometern des Frühjahrsklassikers den größten Erfolg seiner Karriere eing

20.03.2021Gazprom-RusVelo gibt Debüt bei Katalonien-Rundfahrt

(rsn) - Gazprom - RusVelo wird erstmals in seiner Geschichte an der Katalonien-Rundfahrt (22. - 28. März) teilnehmen. Der russische Zweitdivisionär ist mit einer Wildcard ausgestattet und wird bei d

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

03.05.2024Anspruchsvoller Auftakt im Piemont

(rsn / ProCycling) – 13 Jahre nach ihrer Premiere ist die Stadt Venaria Reale erneut Schauplatz des Grande Partenza. Als Ouvertüre gibt es eine anspruchsvolle Etappe, die nördlich von Turin starte

03.05.2024Geschke von 2500 Metern in Freiburg zum Giro d´Italia

(rsn) – Vor dem letzten Giro d’Italia seiner Karriere strahlt Simon Geschke viel Optimismus aus. “Meine Form ist sehr gut, ich konnte mich so gut wie noch nie auf einen Giro vorbereiten“, sagt

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024Merlier und Kooij führen die Riege der schnellen Männer an

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia wird es für die Sprinter kein gemütliches Einrollen geben. Am Samstag beginnt die erste Grand Tour des Jahres in Venaria Reale nördlich von Turin mit einer schwe

03.05.2024Zeeman glaubt weiter an Tour-Start von Vingegaard

(rsn) – Nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt am 4. April ist Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) weiter auf dem Weg der Besserung. Sein Sportdirektor Merijn Zeeman glaubt so

03.05.2024Lipowitz wäre schon glücklich, wenn er Rom erreichen würde

(rsn) - Der dritte Gesamtrang bei der Romandie-Rundfahrt vor einer Woche hat Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) viel Aufmerksamkeit eingebracht. Nun startet der 23-Jährige beim Giro d´Italia in d

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)