RSNplusDeutsche Hoffnung vor Grand-Tour-Debüt

Lipowitz wäre schon glücklich, wenn er Rom erreichen würde

Von Peter Maurer

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Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) steht beim Giro d´Italia vor seinem Grand-Tour-Debüt. | Foto: Cor Vos

03.05.2024  |  (rsn) - Der dritte Gesamtrang bei der Romandie-Rundfahrt vor einer Woche hat Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) viel Aufmerksamkeit eingebracht. Nun startet der 23-Jährige beim Giro d'Italia in die erste Grand Tour seiner Karriere. Die spannende Frage, ob der junge Allgäuer eines Tages vielleicht sogar um den Gesamtsieg wird mitfahren können, wird sich in den kommenden drei Wochen aber noch nicht beantworten lassen.

Denn zum einen hat Lipowitz Helferdienste zu verrichten und zum anderen wäre ein Topresultat gleich beim Debüt auch zu viel erwartet. "Ich habe mir nicht wirklich Ziele gesetzt", sagte "Lipo", wie er von seinen Teamkollegen genannt wird, gegenüber radsport-news.com vor dem Grande Partenza und fügte an: "Ich will meinen Job für Dani Martinez bestmöglich umsetzen und dann bin ich schon glücklich, wenn ich Rom erreiche."

Im Tiefstapeln war Lipowitz schon immer richtig gut, aber auf der anderen Seite ist er Realist, immer auf der Suche nach Verbesserungen und bestrebt, seinen Job perfekt zu erledigen. Das unterstreicht auch seine Vorbereitung auf die Italien-Rundfahrt. "Ich habe mir die Etappen alle angeschaut", so der Deutsche, der von Tag zu Tag blickt, ohne einen Abschnitt genauer im Fokus zu haben. "Es ist besser, von Etappe zu Etappe zu schauen und wie es einem dabei geht und dann erst die Pläne zu schmieden", meinte er zu seiner möglichen Renntaktik.

Gute und schlechte Erinnerungen an die Rennen in Italien

Die wird aber auch davon abhängen, wie seine Mannschaft sich in der Gesamtwertung ausrichtet. Denn aus einer geplanten Doppelspitze verbleibt nun der Kolumbianer Martinez als Kapitän, der seine erste Grand Tour mit der Raublinger Mannschaft bestreitet. Läuft es für ihn nicht, dann wird die Jagd nach einem Etappensieg eröffnet und Lipowitz könnte mehr Freiheiten erhalten.

Auf der Königsetappe der Tour de Romandie musste sich Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe, li.) nur Olympiasieger Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) geschlagen geben. | Foto: Cor Vos

"Die Vorfreude auf meine erste Grand Tour ist groß, aber ich habe auf jeden Fall auch großen Respekt vor den drei Wochen. Es wird bestimmt eine Herausforderung, aber eine, auf die ich mich sehr freue", erzählte Lipowitz, der schon mit dem Tirol KTM Cycling Team einige Rennen in Italien bestritt, wie etwa die Tour of the Alps, Adriatica – Ionica oder den Baby Giro.

Von diesen Rennen zu Beginn seiner Karriere zog der frühere Biathlet eine gemischte Bilanz: "Ich hatte bislang sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen in Italien. Bei der Tour of the Alps lief es immer gut für mich, beim Baby Giro hingegen musste ich krank aussteigen. Da war das Jahr aber allgemein schlecht."

Mit Selbstvertrauen aus der Romandie angereist

Doch selbst die nicht so guten Erinnerungen konnten aus der Sicht von Lipowitz eines nicht in den Schatten stellen, nämlich die Liebe und Begeisterung der Italiener für den Radsport. "Ich freue mich jedes Mal in Italien ein Radrennen zu bestreiten. Es stehen so viele Radbegeisterte entlang der Straßen und die Stimmung ist immer und überall gut", so der Bora-Profi, der beim größten und längsten Radrennens auf der Apennin-Halbinsel tief in die Radsportkultur Italiens eintauchen kann.

Und dies tut er mit durchaus bereiter Brust, speziell nach seinen starken Vorstellungen in den Anstiegen der Romandie. "Das Ergebnis dort hat mir viel Selbstvertrauen gegeben, aber es war auch eine Erleichterung nach einem schwierigen Saisonstart. Jetzt gehe ich bestmöglich vorbereitet in den Giro und ich freue mich auf die kommenden drei Wochen", betonte Lipowitz.

Im Schlussklassement der Tour de Romandie belegte Lipowitz (hier neben Gesamtsieger Carlos Rodriguez) schließlich den hervorragenden dritten Platz. | Foto: Cor Vos

 

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