Fakten zur 104. Tour de France

Die zweitschnellste Frankreich-Rundfahrt aller Zeiten

Foto zu dem Text "Die zweitschnellste Frankreich-Rundfahrt aller Zeiten"
Chris Froome (Sky) gewann die 104. Tour de France. | Foto: Cor Vos

23.07.2017  |  (rsn) - Die 104. Tour de France hat mit der Zielankunft in Paris ihr Ende gefunden. Wie nach jeder Frankreich-Rundfahrt müssen die Geschichtsbücher nun überarbeitet werden. Wir haben einige Fakten dazu zusammengestellt.

  • Für Chris Froome war es der fünfte Podiumsbesuch in Paris (vier Siege, einmal Zweiter). Damit steht der Brite auf einer Stufe mit Greg Lemond, Lucien Van Impe und Miguel Induráin. Den Rekord hält Raymond Poulidor mit acht Podiumsplätzen – allerdings gewann der Franzose nie die Tour (dreimal Zweiter, fünfmal Dritter).

  • Froomes vierter Gesamterfolg geht aber auch ohne einen Etappensieg in die Geschichtsbücher ein. Zuvor blieben nur sechs Profis bei ihren Toursiegen ohne einen Tageserfolg: Firmin Lambot (1922), Roger Walkowiak (1956), Gastone Nencini (1960), Lucien Aimar (1966), Greg Lemond (1990) und Óscar Pereiro (2006).

  • In seiner Karriere konnte Froome nun 59 Gelbe Trikots überstreifen. In der ewigen Bestenliste liegt er damit auf Platz vier hinter Miguel Induráin (60), Bernard Hinault (79) und Eddy Merckx (111).

  • Neben dem Gesamtsieger stellt Sky mit Luke Rowe auch den letztplatzierten Fahrer im Klassement. Das gab es zuvor nur einmal: 1967 stellte das französische Nationalteam mit Roger Pingeon sowohl den Sieger als auch mit Jean-Pierre Genet den letzen Fahrer in der Gesamtwertung.

  • Mit Warren Barguil (Sunweb) gewann zum 21. Mal ein Franzose die Bergwertung. Er ist der erste Fahrer seit Richard Virenque 2004, der auch noch zum kämpferischsten Fahrer der Tour de France ausgezeichnet wurde. Damit bestätigt der Bretone eine französische Serie: Seit 2011 gewann jedes zweite Jahr ein heimischer Fahrer diese Auszeichnung: (2011 Jérémy Roy, 2013 Christoph Riblon, 2015 Romain Bardet).

  • Mit Barguil und Michael Matthews gewann die deutsche Equipe Sunweb sowohl die Berg- als auch die Punktewertung. Das gelang in der Tour-Geschichte zuvor nur vier Teams: 2016 Tinkoff (Peter Sagan und Rafal Majka), 1991 Carrera (Dzamolidine Abduzhaparov und Claudio Chiappucci), 1989 PDM (Sean Kelly und Gert-Jan Theunisse) und 1969 Faema (Eddy Merckx in beiden Wertungen). Nach Baden Cooke und Robbie McEwen ist Matthews zudem der dritte Australier, der die Punktwertung gewinnen konnte.

  • Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) ist der dritte Kolumbianer, der nach Fabio Parra (Platz drei 1988) und Nairo Quintana (Platz zwei 2013 und 2015, Platz drei 2016) das Podium der Tour de France erreicht. Kolumbien ist damit die Nation mit den meisten Podiumsplätzen, ohne die Tour jemals gewonnen zu haben

  • Mit Platz drei im Gesamtklassement ist Romain Bardet (Ag2r) der 100. Franzose, der die Tour de France auf dem Podium beendet. Der Rückstand von Bardet auf Gesamtsieger Froome ist mit 2:20 Minuten der fünftgeringste zwischen Platz eins und drei in der Tour-Geschichte. Zusätzlich war der Abstand zwischen Bardet auf Platz drei und dem viertplatzierten Mikel Landa (Sky) mit nur einer Sekunde nie geringer.

  • Sylvain Chavanel, Haimar Zubeldia und Thomas Voeckler beendeten alle zum 15. Mal die Tour de France und zogen damit mit Lucien Van Impe, Viatcheslav Ekimov und Stuart O'Grady gleich. Den Rekord hält Joop Zoetemelk (16). Für Voeckler und Zubeldia war es zugleich die letzte Tour de France.

  • Die Durchschnittsgeschwindigkeit von 40,997km/h war die zweitschnellste in der Tour-Geschichte. Nur 2005 war das Peloton mit einem Schnitt von 41,655 km/h schneller unterwegs.

  • Von den 22 Mannschaften haben sieben Teams das Ziel in Paris komplett mit neun Fahrern erreicht: Sunweb, Cofidis, Cannondale-Drapac, Ag2r, Katusha-Alpecin, Wanty-Groupe Gobert und Direct Energie. Mit nur drei Fahrern kam dagegen die französische Equipe FDJ an.

  • Elf verschiedene Nationen konnten bei dieser Tour de France mindestens einen Etappensieg verbuchen: Frankreich und Deutschland feierten mit fünf Tagessiegen die meisten Erfolge, danach folgen Australien und die Niederlande mit je zwei Siegen und Großbritannien, Slowakei, Italien, Kolumbien, Slowenien und Polen mit einem Sieg. Zuletzt gewannen 2007 so viele verschiedene Nationen midnestens eine Etappe – damals zwölf.

  • Für André Greipel (Lotto Soudal) riss bei dieser Tour eine bemerkenswerte Serie: Bei jeder seiner letzten 13 Teilnahmen an einer dreiwöchigen Landesrundfahrt konnte der Hürther mindestens jeweils einen Tagessieg feiern. Bei dieser Tour ging Greipel allerdings leer aus.

Quelle: Sportsdesk

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.07.2020Video-Rückblick: Matthews erobert das Grüne Trikot der Tour 2017

(rsn) - Als Michael Matthews (Sunweb) 2017 erstmals in seiner Karriere das Grüne Trikot der Tour de France eroberte, beendete er eine glanzvolle Frankreich-Rundfahrt, in deren Verlauf er auch zwei Et

01.07.2020Video-Rückblick: Valverdes Tour-Sturz von Düsseldorf

(rsn) - Vor genau drei Jahren stürzte Alejandro Valverde (Movistar) beim Auftakt der Tour de France in Düsseldorf im Zeitfahren auf regennasser Straße so schwer, dass dem Spanier sogar das Karriere

30.10.2019Düsseldorf muss Tour de France-Vertrag offenlegen

(rsn) - Die Stadt Düsseldorf muss den Vertrag, der zwischen der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens und der französischen Amaury Sport Organisation im Zuge es Tour de France-Starts 2017 geschloss

06.12.2017Fall Sagan: Dimension Data kritisiert Vorgehensweise der UCI

(rsn) - Mark Cavendishs Dimension Data-Team fühlt sich bei der Entscheidungsfindung im Fall Sagan übergangen. Wie Manager Douglas Ryder in einer Pressemitteilung erklärte, sei man davon ausgegangen

05.12.2017Sagans Tour-Ausschluss beruhte auf einem Fehlurteil

(rsn) - Peter Sagans Disqualifikation nach der 4. Etappe der Tour de France war nicht Folge eines Fehlverhaltens des Weltmeisters, der in einem hart umkämpften Sprint in Vittel den Sturz seines Konku

13.11.2017Sagans Tour-Disqualifikation wird vor dem CAS verhandelt

(rsn) - Peter Sagans umstrittene Disqualifikation nach der 4. Etappe der Tour de France wird am 5. Dezember vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS verhandelt. Das geht aus CAS-Terminkalender her

06.09.2017Düsseldorf macht mit Grand Depart 7,8 Millionen Euro Verlust

Düsseldorf (dpa) - Die Stadt Düsseldorf hat mit dem Start der Tour de France 2017 einen Verlust von 7,8 Millionen Euro gemacht. Diese Zahl nannte Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) bei de

28.07.2017Denk: "Das Material gibt es ja, man muss es nur verwenden"

(rsn) - Ralph Denk hat mit Verwunderung auf die Forderung von Philippe Mariën, Chef der Jury der Tour de France, reagiert, künftig bei Radrennen auf den Video-Beweis zu setzen. Hintergrund ist der A

28.07.2017Barguil fährt lieber ohne Powermeter

(rsn) – Auch in diesem Jahr brodelt nach der Tour de France in Sachen Teamwechsel die Gerüchteküche, vor allem bei denjenigen Fahrern, deren Verträge auslaufen. Letzeres gilt zwar nicht für Warr

28.07.2017Martens: "Roglic und Groenewegen können Weltstars werden"

(rsn) - Paul Martens (LottoNL-Jumbo) hatte bei seiner dritten Tour de France allen Grund zum Jubeln. Sein Team kehrte mit zwei Etappensiegen durch Primoz Roglic und Dylan Groenewegen aus Frankreich zu

28.07.2017Jury-Chef der Tour fordert Video-Beweis für Sprints

(rsn) - Philippe Mariën, Chef der Jury der Tour de France, die Peter Sagan nach der 4. Etappe in einer heftig kritisierten Entscheidung wegen dessen vermeintlichem Ellbogencheck gegen Mark Cavendish

28.07.2017Dan Martin fuhr die Tour mit zwei gebrochenen Wirbeln zu Ende

(rsn) - Daniel Martin (Quick-Step Floors) hat sich bei seinem Sturz auf der 9. Etappe der Tour de France zwei Wirbel gebrochen. Die Verletzung allerdings wurde erst in dieser Woche bei einer Computert

Weitere Radsportnachrichten

23.01.2025Fisher-Black: “Werde versuchen, das Trikot noch zu holen“

(rsn) – Wie explosiv Jhonatan Narvaez (UAE – Emirates – XRG) in einem Finale sein kann, hat jetzt auch Finn Fisher-Black aus nächster Nähe erfahren. Der Neuzugang von Red Bull – Bora – han

23.01.2025Arkéa - B&B vor der Auflösung? “Ende März wissen wir mehr“

(rsn) – Sportlich steht die Mannschaft Arkéa – B&B Hotels nahezu auf verlorenem Posten, hat vor der letzten Saison des Dreijahres-Rankings kaum noch Chancen, die notwendigen Punkte auf die Konkur

23.01.2025Neue Treue im Jugendteam die Basis für künftige Erfolge?

(rsn) - Die große Neuigkeit ist: Es ist mal wenig passiert im Transferwinter beim niederländischen Rennstall. Gut, der Name hat sich geändert. Der Online-Supermarkt Picnic stieg als Hauptsponsor ei

23.01.2025Deal fix: Ewan heuert bei Ineos Grenadiers an

(rsn) – Das Kapitel zwischen Caleb Ewan und Jayco – AlUla ist ein für allemal beendet. Der australische Sprinter, der 2024 nach fünf Jahren bei Lotto zu seinem Heimat- und ersten Profiteam zurü

23.01.2025Kämna kehrt zur Katalonien-Rundfahrt ins Renngeschehen zurück

(rsn) – Fast genau ein Jahr nach seinem verheerenden Trainingssturz auf Teneriffa, der ihn den Rest der Saison 2024 gekostet hatte, will Lennard Kämna wieder ins Renngeschehen eingreifen. Der 28-JÃ

23.01.2025Mit neuen Impulsen zu einer besseren Ausbeute?

(rsn) – Das Movistar Team ist einer der Traditionsrennställe im Straßenradsport. Seit dem Jahr 1980, damals unter dem Namen Reynolds gegründet, kann das Team auf fast 900 Siege zurückblicken. D

23.01.2025Frauen-Kalender verliert einzigartiges Event mit besonderem Flair

(rsn) – Nachdem vor einigen Tagen die Tour of Norway und ihr Organisator Tour des Fjords AS verkündet hatte, ab diesem Jahr ein neues UCI-Frauenrennen im Rahmen ihrer Männer-Rundfahrt zu etabliere

23.01.2025Erste Rennabsage wegen NATO-Gipfel in den Niederlanden

(rsn) – Das niederländische Eintagesrennen Veenendaal-Veenendaal wird 2025 nicht ausgetragen. Sowohl für das Rennen der Männer (1.1) als auch das der Frauen, bei denen das Rennen erstmals zur Pr

23.01.2025Mancebo gewinnt mit 48 Jahren in der Wüste

(rsn) – Seine ersten Siege hatte er noch vor der Jahrtausendwende eingefahren, es später bis auf Rang vier in der Gesamtwertung der Tour de France (2005) oder das Podium der Vuelta (2004) geschafft

23.01.2025Romo überrascht Favoriten: “Hatte keinen Plan, aber gute Beine“

(rsn) – Mit einem Solo-Sieg des Spaniers Javier Romo (Movistar) ist die 3. Etappe der Tour Down Under (2.UWT) in Uraidla zu Ende gegangen. Der 26-Jährige sicherte sich seinen ersten Profisieg nach

22.01.2025Trendwende mit gesunder Reusser und wieder erstarkter Lippert?

(rsn) – Haben die Männer mit dem Mallorquiner Enric Mas zumindest einen Kandidaten für ein Grand-Tour-Podium im Kader, setzen die Frauen des Movistar Teams in erster Linie weiterhin auf Erfolge be

22.01.2025Reusser: Comeback und Movistar-Debüt auf Mallorca

(rsn) – Mehr als acht Monate nach ihrem bisher letzten Renneinsatz wird die von Long Covid genesene Marlen Reusser wieder ins Feld zurückkehren. Die 33-jährige Schweizerin, die seit der Burgos-Run

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Santos Tour Down Under (2.UWT, AUS)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Sharjah (2.2, UAE)
  • Tour du Sahel (2.2, 000)
  • Classica Camp de Morvedre (1.2, ESP)