Vuelta: Auch in Andorra Kampf der großen Vier

Valverde: „Wir waren alle am Limit“

Von von Monika Prell aus Andorra

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Zielsprint mit Valverde, Rodriguez und Contador bei der 8. Vuelta-Etappe | Foto: ROTH

25.08.2012  |  (rsn) - Die 8. Etappe der Vuelta a España forderte den Fahrern alles ab. Nach dem letzten Anstieg hinauf zum Collada de la Gallina auf 1.555 Metern Höhe sah man Christopher Froome (Sky) im Ziel die Erschöpfung deutlich an. „Ich bin am Ende, es war eine anstrengende Etappe, mein Team hat phantastische Arbeit geleistet, aber ich konnte einfach nicht mehr“, sagte der 27-Jährige, der als Vierter ins Ziel kam und weitere Sekunden auf den Spitzenreiter Joaquím Rodríguez (Katusha) einbüßte.

Auch Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkoff Bank) war am Ende seiner Kräfte, ließ sich auf den letzten Metern noch von Alejandro Valverde (Movistar) und Rodríguez übersprinten und erklärte anschließend dennoch: „Ich bin zufrieden, ich denke, ich werde jeden Tag stärker. Ich habe 'Purito' Rodríguez und Valverde ankommen sehen, ich hätte die Etappe auch gerne gewonnen, aber ich war so darauf fixiert und konzentriert, Chris Froome Zeit abzunehmen. Mein großes Ziel ist und bleibt Madrid“, sagte der 29-Jährige, der nun Dritter in der Gesamtwertung ist.

Rodríguez, der heute ein Heimspiel hatte, war von der Etappe begeistert. „Es war ein spektakuläres Finale! Als Valverde und ich daran waren, Contador einzuholen, habe ich als erster attackiert, also war ich auch der erste Kandidat dafür, die Etappe zu verlieren, aber ich habe vor allem auch ans Gesamtklassement gedacht“, erklärte der 33-Jährige. „Valverde ist ein ähnlicher Fahrertyp wie ich, aber er hat auf diesem Terrain mehr Klasse. Er weiß, wie man in den entscheidenden Momenten die hohen Wattzahlen abrufen kann“, erkannte Rodriguez neidlos die Überlegenheit seines Rivalen an.

Trotz der Tatsache, dass er seit fünf Jahren in dieser Region trainiert und den Berg sehr gut kennt, musste er zugeben: „Ich war absolut am Limit, deswegen bin ich zwischenzeitlich auch abgehängt worden.“ Der 33jährige erklärte: „Ich bin nicht enttäuscht, dass ich nicht zuhause gewinnen konnte. Wieso auch, ich bin ja weiterhin Gesamtführender! Wenn jeder immer da gewinnen würde, wo er wohnt, würde ich mir die Vuelta kaufen und nur noch bei mir zuhause die Etappen austragen“, scherzte der Katalane.

Auch der Etappensieger profitierte von Rodríguez' Kenntnissen. „Ich wusste, dass er den Anstieg kennt, also bin ich ihm die ganze Zeit am Hinterrad geklebt. Wir waren alle am Ende, deswegen habe ich mich auch darauf beschränkt, 'Purito' zu folgen und nicht jeder Attacke nachzugehen“, sagte Valverde. Der Movistar-Kapitän beschränkt seine Ziele nicht nur auf Etappensiege: „Das Gesamtklassement habe ich durchaus noch nicht ausgeschlossen! Ich bin in einer guten Form, deswegen habe ich heute ja auch meine zweite Etappe gewinnen können, aber ich bin derjenige von uns vier Stärksten, der am meisten gefahren ist dieses Jahr, der am härtesten bestraft wurde und der die längste Zeitspanne von Rennen ausgeschlossen war“, sagte der 32-Jährige unter Anspielung auf seine Dopingsperre, die Anfang des Jahres endete.

Als Froome in der Attacke mit Contador sprach, wurde Valverde nervös. „Aber 'Purito' hat gesagt, ich solle ruhig bleiben. Er kenne den Anstieg und dieses hohe Tempo würden sie nicht bis ins Ziel durchhalten können. Er hatte recht!“, freute sich Valverde.

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