Dauphiné als Gradmesser für die Tour

Tony Martin: Das Gelbe Trikot liegt bereit

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Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep) im Zeitfahren der Belgien-Rundfahrt | Foto: ROTH

01.06.2012  |  Leipzig/Grenoble (dapd) - Das Gelbe Trikot liegt bereit. Und bis auf den kleinen Aufdruck auf der Brust entspricht es ziemlich genau jenem Exemplar, dass sich Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep) in seinen Träumen wohl schon oft übergestreift hat. Statt Tour de France steht dort Critérium du Dauphiné. Das hochkarätig besetzte und am Sonntag beginnende Etappenrennen im Südosten Frankreichs gilt als Generalprobe für die vier Wochen später beginnende Tour.

„Die Dauphiné ist für mich ein wichtiger Gradmesser im Hinblick auf die Tour. Ich will meine Form am Berg testen und lege natürlich besonderes Augenmerk auf das lange Zeitfahren", sagt Martin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. Auf der 4. Etappe steht ein 53,5 Kilometer langer Kampf gegen die Uhr auf welligem Terrain auf dem Programm.

Der Start des Rennens in Grenoble ist für Martin mit einem seiner größten Erfolge verbunden. In der Hauptstadt der Dauphineé gewann der 27-Jährige im vergangenen Jahr das Zeitfahren der Tour de France und damit seine erste Etappe bei der Großen Schleife. Schön sei es, nach Grenoble zurückzukehren, sagte Martin. Das identische Zeitfahren hatte er bereits Wochen zuvor bei der Dauphiné gewonnen, aber "der Etappensieg bei der Tour ist natürlich ein unvergessliches Erlebnis."

Allerdings kommen bei Martin leichte Zweifel auf, ob es mit dem Hattrick in Grenoble klappt. Der Prolog ist mit 5,7 Kilometern schlicht zu kurz, um seinen Motor entsprechend in Gang zu bringen. Normalerweise, gab er zu, sei das nicht so sein Fall. Doch Martin kommt mit dem Rückenwind des Gesamtsieges bei der Belgien-Rundfahrt nach Frankreich und ist eben auch der beste Zeitfahrer der Welt.

Das Gelbe Trikot der Dauphiné dürfte der gebürtige Cottbuser spätestens nach dem langen Zeitfahren übernehmen und damit sozusagen die Anprobe für die Tour vornehmen. „Einmal das Gelbe Trikot der Tour zu tragen, ist mein großer Traum. Die Chancen dafür sind in diesem Jahr sehr gut", sagte Martin und fügte mit Blick auf seinen schweren Sturz im April hinzu: „Der hat daran nichts geändert. Mit den beiden Siegen in Belgien habe ich gezeigt, dass mit mir zu rechnen ist."

Zu rechnen sein wird bei Tour auch mit anderen hochkarätigen Fahrern, die sich bei der Dauphiné die Ehre geben. Tour-Sieger Cadel Evans (BMC) fährt das Rennen ebenso wie Andy Schleck (RadioShack-Nissan) und der in diesem Jahr bärenstarke Brite Bradley Wiggins (Sky). Weitere Kandidaten für den Gesamtsieg sind der Russe Denis Mentschow (Katusha), der Spanier Samuel Sanchez (Euskaltel) und der Italiener Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale).

Für deutsche Etappensiege kann auch John Degenkolb sorgen. Der sprintstarke Thüringer gewann im vergangenen Jahr bei der Dauphiné gleich zwei Etappen und führt sein Argos-Team an.

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