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05.05.2024 | (rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelte auf der abschließenden 8. Etappe über 89,5 Kilometer von Madrid zur Bergankunft in Valdesqui auf 1.860 Metern mit einer Attacke knapp sechs Kilometer vor dem Ziel ihre letzten Konkurrentinnen ab und holte sich mit 29 Sekunden Vorsprung ihren zweiten Tagessieg im Verlauf dieser Spanien-Rundfahrt.
Zweite wurde die Französin Evita Muzic (FDJ – Suez), die auf den letzten Metern noch die Niederländerin Riejanne Markus (Visma – Lease a Bike / +0:33) abschüttelte. Hinter deren Landsfrau Paulina Rooijakkers (Fenix – Deceuninck / +0:53) belegte die Eichstätterin Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM / +0:56) Rang fünf und konnte damit ihr bestes Ergebnis verbuchen.
Sechste wurde die Französin Juliette Labous (dsm-firmenich / PostNL /+1:00) vor der zeitgleichen Italienischen Meisterin Elisa Longo Borghini (Lidl – Trek), die damit ihren zweiten Gesamtrang noch an Markus abtreten musste. Eine starke Vorstellung lieferte als Achte (+1:00) auch Bauernfeinds Teamkollegin Antonia Niedermaier ab.
“Das Team hat den ganzen Tag einen wirklich guten Job gemacht. Ich war ein bisschen nervös, weil der Schlussanstieg nicht superschwer war. Es war schwierig, weil wir wieder Gegenwind hatten und es nicht supersteil war. An einer Stelle hatten wir etwas Rückenwind und ich sagte mir, dass ich da angreifen und eine Lücke herausfahren musste. Ich konnte meinen Vorsprung ausbauen und bin happy, dass ich das Rennen mit einem Sieg beenden konnte“, sagte Vollering im Ziel-Interview, in dem sie auch eine ausgesprochen positive Bilanz ziehen konnte, nachdem sie in den ersten Monaten der Saison noch ohne Sieg geblieben war.
“Ich hatte hier eine gute Rundfahrt mit einigen Podiumsergebnissen und zwei Etappensiegen. Wir können also stolz auf uns sein“, so die Tour-De-France-Siegerin, die sich im vergangenen Jahr noch hinter ihrer Landsfrau Annemiek van Vleuten mit dem zweiten Platz begnügen musste. 2022 hatte sie Gesamtrang drei belegt. Nun sorgte Vollering für den bereits fünften Vuelta-Gesamtsieg einer Niederländerin nach Ellen van Dijk (2018) und van Vleuten (2021 – 2023).
Im Schlussklassement lag Vollering letztlich deutliche 1:49 Sekunden vor Markus, deren Vorsprung auf Longo Borghini wiederum elf Sekunden betrug. Labous (+2:58) behauptete Rang vier vor Muzic / +3:15) und Bauernfeind (+4:33), die gleich drei Positionen gut machte und noch auf den sechsten Platz vorrückte. Niedermaier (+7:08) beendete die Rundfahrt als Elfte.
Marianne Vos (Jumbo – Visma) wurde als beste Sprinterin mit dem Grünen Trikot ausgezeichnet. Vollering sicherte sich auch das Bergklassement vor Muzic, SD Worx-Protime gewann die Teamwertung.
Am entscheidenden Tag der Spanien-Rundfahrt mussten die Frauen auf nur 89 Kilometern mehr als 2.100 Höhenmeter bewältigen. Vom nördlichen Stadtrand Madrids aus führte die Strecke hinauf in die Sierra de Guadarrama und über den Puerto de La Morcuera (1. Kat. / 9,1 km, 6,8 %) zur Schlusssteigung ins Skigebiet Valdesquí (1. Kat. / 12,8 km bei 4,8 %). Der Anstieg war zu Beginn und am Ende nur mäßig schwer, wies im Mittelteil aber bis zu zehn Prozent steile Passagen auf.
Nicht mehr zum Start erschienen Sara Martin (Movistar) und Eva van Agt (Visma – Lease a Bike), sodass am späten Vormittag noch 119 Fahrerinnen das Rennen in Angriff nahmen. Nach rund 20 Kilometern löste sich auf welligem Terrain eine 13-köpfige Gruppe, zu der auch Vos, die Führende in der Punktewertung, und Bergkönigin Swinkels gehörten. SD Worx – Protime war mit der Italienerin Elena Cecchini vertreten, für Lidl – Trek war die Australierin Brodie Chapman dabei, sodass die Teams von Vollering und der Gesamtzweiten Longo Borghini die Ausreißerinnen bei einer Mixtur aus Seiten- und Rückenwind bis auf zwei Minuten ziehen ließen.
Das Streckenprofil der 8. Etappe der Vuelta Femenina | Foto: Veranstalter
Im ersten der beiden Berge des Tages schrumpfte die Spitzengruppe auf Swinkels, Chapman und Sarah Gigante (AG Insurance – Soudal) zusammen, ehe das von Visma – Lease a Bike und SD Worx – Protime angeführte, deutlich dezimierte Feld zunächst Swinkels und dann auch Gigante sowie Chapman einsammelte. Kurz zuvor hatte sich allerdings Pauliena Rooijakkers (Fenix - Deceuninck) gut drei Kilometer vor dem Gipfel von den Verfolgerinnen abgesetzt. Die erfahrene Niederländerin konnte sich zwar einen Vorsprung von 30 Sekunden herausfahren, doch einen Kilometer vor der Bergwertung war Rooijakkers von der noch 18-köpfigen Gruppe der Favoritinnen, zu der auch das Canyon-SRAM-Duo Bauernfeind und Antonia Niedermaier gehörte, wieder eingefangen.
In Folge der Tempoarbeit von Grace Brown (FDJ – Suez) verlor Swinkels den Anschluss und ging schließlich bei der Vergabe der Bergpunkte leer aus. Muzic sicherte sich die für den Anstieg der 1. Kategorie ausgelobten zwölf Punkte und zog damit in der Bergwertung an Swinkels vorbei.
In der 13 Kilometer langen Abfahrt fuhr sich Bauernfeind bei Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 80 km/h einen zunächst kleinen Vorsprung heraus, ehe 21 Kilometer vor dem Ziel die nunmehr 16-köpfige Favoritenruppe wieder vereint war. Auch die zuvor in einer Abfahrt gegen die Leitplanke geratene Niamh Fisher-Black (SD Worx - Protime) schaffte erneut den Anschluss, ehe Swinkels kurz darauf einen erneuten Angriff startete und sich 18 Kilometer vor dem Ziel den Zwischensprint sicherte. Hinter ihr entschied Markus den Kampf um Platz zwei für sich und kassierte die damit verbundenen vier Bonussekunden vor Longo Borghini.
In der kurzen Anfahrt auf den letzten Anstieg dieser Vuelta fuhr sich Swinkels einen Vorsprung von rund 1:20 Minuten heraus, Erneut war es Brown, die für ihre Kapitänin Muzic die Jagd eröffnete und so mit noch neun Kilometer zu fahrenden Kilometern alle Hoffnungen der 25-Jährigen zunichtemachte. Wenig später zerfiel die Spitzengruppe in Folge von Browns hohem Tempo, ehe Vollering 6,5 Kilometer vor dem Ziel erstmals attackierte und damit unter anderem Longo Borghini in große Schwierigkeiten brachte.
Nur 500 Meter später schüttelte die Trägerin des Roten Trikots mit einer weiteren Tempoverschärfung auch ihre letzten Begleiterinnen Muzic, Markus, Bauernfeind und Kastelijn ab. Zu diesem Quartett schlossen zunächst Rooijakkers und Juliette Labous (dsm-firmenich – PostNL) auf – beide wurden nach einer Tempobeschleunigung durch Markus wieder abgehängt. Auf den letzten drei Kilometern konnten auch Bauernfeind und Kastelijn nicht mehr folgen.
An der Spitze zog Vollering einsam ihre Kreise und baute ihren Vorsprung bis zum Ziel auf zwischenzeitlich 50 Sekunden aus und konnte die letzten ansteigenden Meter locker angehen, um erstmals in ihrer Karriere die Vuelta a Espana zu gewinnen. Auf der ansteigenden Zielgerade schüttelte Muzic im Kampf um Platz zwei Markus ab. Hinter Rooijakkers wurde Bauernfeind Fünfte, Longo Borghini gab zwar alles, um ihren zweiten Gesamtplatz doch noch zu verteidigen – doch als Siebte 27 Sekunden hinter Markus fehlten ihr letztlich elf Sekunden
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