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21.08.2011 | (rsn) – Edvald Boasson Hagen (Sky) ist derzeit eine Klasse für sich. Der 24 Jahre alte Norweger, zuletzt Gewinner der Eneco-Tour, gewann am Sonntag die 16. Auflage der Vattenfall Cyclassics über 216,5 Kilometer im Sprint einer rund 30-köpfigen Spitzengruppe auf der Hamburger Mönckebergstraße souverän vor dem Pulheimer Gerald Ciolek (Quick Step) und dem Slowenen Borut Bozic (Vacansoleil-DCM).
Damit gab es wieder keinen Heimsieg in der Hansestadt - letzter deutscher Sieger in Hamburg bleibt Erik Zabel. Der jetzige Sportdirektor des wichtigsten deutschen Eintagesrennens gewann die Ausgabe von 2001. Für Ciolek war es nach zwei dritten Plätzen das bisher beste Ergebnis.
Die Plätze vier und fünf belegten der Italiener Simone Ponzi (Liquigas) und der Spanische Meister José Joaquin Rojas (Movistar). Sechster wurde der Belgier Jürgen Roelandts (Omega Pharma-Lotto) vor dem Australier Simon Clarke (Astana) und dem Portugiesen Manuel Cardoso (RadioShack). Rang acht ging an den Slowenen Grega Bole (Lampre-ISD), der Niederländer Michel Krieder (Garmin-Cervélo) komplettierte die besten Zehn.
Nach seinem zweiten Platz aus dem vergangenen Jahr feierte Boasson Hagen seinen ersten Sieg beim einzigen deutschen WorldTour-Rennen. Der Vorjahresdritte André Greipel (Omega Pharma-Lotto) erreichte in der großen Verfolgergruppe rund eine halbe Minute hinter der Spitze das Ziel und muss weiter auf seinen ersten Sieg in einem bedeutenden Eintagesrennen warten.
Zu den abgehängten Fahrern zählten fast alle weiteren favorisierten Sprinter wie Weltmeister Thor Hushovd (Garmin-Cervélo), dessen norwegischer Landsmann Alexander Kristoff (BMC) sowie die beiden Australier Robbie McEwen (RadioShack) und Mark Renshaw (HTC-Highroad).
Bei sommerlichen Temperaturen machten sich um 11:10 Uhr die Fahrer der 21 Mannschaften auf den 216,5 Kilometer langen Weg durch das Hamburger Umland. Schon nach wenigen Kilometern formierte sich bei leicht bedecktem Himmel eine fünf Fahrer starke Ausreißergruppe, bestehend aus dem Tschechen Jan Barta (NetApp), dem Dänen Lars Bak (HTC-Highroad), dem Spanier Daniel Sesma (Euskaltel), dem Belgier Thomas de Gendt (Vacansoleil-DCM) und dem Russischen Meister Pavel Brutt (Katjuscha).
Maximal fünf Minuten konnte das Quintett herausfahren. Mehr ließ das von Omega Pharma-Lotto, Sky und Leopard-Trek angeführte Feld nicht zu. Noch vor der ersten Überquerung des Wasebergs 80 Kilometer vor dem Ziel fiel Sesma aus der Spitzengruppe zurück. Der Abstand zwischen Spitze und Feld betrug bei der ersten Zieldurchfahrt und 65 noch zu absolvierenden Kilometern nur noch 90 Sekunden.
In der Spitzengruppe bekam auch Barta Probleme, konnte sich aber noch an den Hinterrädern seiner drei Begleiter festbeißen, ohne selbst jedoch noch Führungsarbeit leisten zu können. 55 Kilometer vor dem Ziel betrug der Rückstand des Feldes, in dem sich die beiden Leoparden Linus Gerdemann und Fabian Wegmann an einer Tempoverschärfung versucht hatten, noch 55 Sekunden.
Bei der zweiten Passage des 15 Prozent steilen Wasebergs 40 Kilometer vor dem Ziel war es um Barta geschehen. Im immer noch recht großen Peloton, das weiter eine knappe Minute hinter der Spitze lag, bestimmte Wegmann im Anstieg das Tempo, ohne jedoch eine große Selektion herbeiführen zu können.
Unmittelbar vor dem Zusammenschluss zwischen Feld und Spitze probierten es zunächst mehrere Fahrer mit einer Attacke, jedoch ohne Erfolg. Nur der Niederländer Tom Stamsnijder (Leopard-Trek) konnte 32 Kilometer vor dem Ziel zunächst den aus der zurückgefallenen De Gendt auffahren. Das niederländisch-belgische Duo lag 20 Sekunden hinter der Spitze, aber auch nur zehn Sekunden vor dem großen Feld.Bei der dritten Überquerung des Wasebergs 28 Kilometer vor Rennende ließ Brutt schließlich auch Bak stehen und führte das Rennen als Solist an, während dahinter De Gendt und Stamsnijder im Anstieg vom erneut von Wegmann angeführten Feld gestellt wurden.
26 Kilometer vor dem Ziel war es zunächst um Bak, kurz darauf auch um Brutt geschehen. In der Gegensteigung kurz nach dem Waseberg hatten sich indes zehn Fahrer, darunter der Waliser Geraint Thomas (Sky), der Belgier Jurgen Roelandts (Omega Pharma Lotto) sowie die beiden Vacansoleil-Profis Marco Marcato und Björn Leukemans, aus dem Peloton gelöst und einen Vorsprung von 15 Sekunden herausfahren können.
Die entstandene Lücke versuchte Leopard-Trek in Person von Linus Gerdemann zu schließen. Doch die Lücke wurde immer größer, der Abstand wuchs auf 30 Sekunden an. Erst als auch Movistar und Liquigas in die Verfolgungsarbeit einstiegen, ging der Vorsprung wieder auf 15 Sekunden zurück.
Noch zur letzten Waseberg-Passage 16 Kilometer vor dem Ziel waren die Spitzenreiter wieder im Blick und kurz danach auch gestellt. Erneut in der Gegensteigung formierte sich die letztlich entscheidende, gut 30 Fahrer große Gruppe - ohne Topfavorit André Greipel und Weltmeister Hushovd - und machte sich auf die letzten Kilometer in Richtung Mönckebergstraße. Dabei hielt vor allem das mit fünf Fahrern an der Spitze vertretene Sky-Team das Tempo hoch und bereitete den Sprint mustergültig für seinen norwegischen Kapitän vor, der in einem langen Sprint von der Spitze weg knapp, aber souverän vor dem stark aufkommenden Ciolek vollendete.
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