Die Favoriten der Tour de Romandie

Almeida und Evenepoel sind die heißesten Eisen in der Schweiz

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Almeida und Evenepoel sind die heißesten Eisen in der Schweiz"
Joao Almeida (UAE Team Emirates - XRG) vorn) und Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) bei der Tour de France 2024 | Foto: Cor Vos

28.04.2025  |  (rsn) – Die Tour de Romandie (2.UWT) als Generalprobe für den Giro d'Italia? Das war einmal. Kaum einer der Favoriten für die Gesamtwertung der Italien-Rundfahrt geht im französischen Teil der Schweiz an den Start. Zu wenig Verschnaufpause liegt zwischen dem Ende des sechstägigen Etappenrennens am kommenden Sonntag und dem Start der ersten dreiwöchigen Rundfahrt des Jahres am Freitag darauf. Allenfalls David Gaudu (Groupama – FDJ) könnte auf einer Liste mit Anwärtern für beide Rennen stehen.

Das bedeutet aber keinesfalls, dass die Rundfahrt schlecht besetzt wäre. Ganz im Gegenteil. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) will nach seinem Comeback weiter fleißig Rennpraxis sammeln. Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) ist er nach vielversprechendem Auftakt in die Ardennen-Rennen krachend in der Realität angekommen. Der Belgier ist gerade bei zeitfahrlastigen Rundfahrten wie der in der Schweiz, die zudem mit Etappen von Klassikercharakter aufwarten kann, als einer der Top-Favoriten anzusehen. Dennoch hat sich Evenepoel erst ein Mal bei der Romandie blicken lassen. Das war 2019 in seiner Debütsaison als Profi, damals rollte er mehr oder weniger nur mit.

Vlasov winkt erste Kapitänsrolle der Saison

Größter Rivale des 25-jährigen Belgiers dürfte ein 26 Jahre alter Portugiese werden. Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat sich in der gesamten Saison bisher stark präsentiert. Sein Höhepunkt: der überlegene Gesamtsieg bei der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT). Vielleicht ist Almeida sogar noch eine Nummer stärker einzuschätzen als Evenepoel, insbesondere angesichts der Teamstärke. UAE bietet mit Jay Vine, Jan Christen, Pablo Torres und Felix Großschartner starke Helfer für den Portugiesen auf.

Hinter Evenepoel und Almeida, die der Konkurrenz zumindest auf dem Papier ein Stückchen voraus sein dürften, könnte es eng werden. Aleksandr Vlasov (Red Bull – Bora – hansgrohe) führt die Liste der Jäger auch aufgrund seines Palmarès in der Romandie an. 2022 gewann er die Rundfahrt, im vergangenen Jahr wurde er hinter Carlos Rodriguez Zweiter. Der Russe konnte sich im Saisonverlauf bislang nicht als Kapitän beweisen, musste Leaderrollen bei Paris-Nizza (2.UWT) oder im Baskenland im Rennverlauf an Florian Lipowitz abtreten. In der Teamhierarchie ist er nach hinten gerutscht. Bei der Romandie müsste es aber schon mit dem Teufel zugehen, wenn Vlasov nicht die uneingeschränkte Kapitänsrolle hat. Entsprechend motiviert dürfte er das Rennen angehen.

Buchmann und Kämna eher als Etappenjäger

Zumindest was die fehlenden Resultate angeht, liegt Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) auf einer Wellenlänge mit Vlasov. Der Vorjahressieger hat bisher lediglich einen sechsten Platz im Endergebnis der Valencia-Rundfahrt zu Buche stehen. Gut möglich also, dass der Spanier auch hinter Laurens De Plus zurückstecken muss. Zudem setzt Geraint Thomas in der Romandie seine Abschiedstour fort. Mannschaftlich so breit aufgestellt wie sonst nur UAE geht Movistar ins Rennen. Pablo Castrillo, Javier Romo und Ivan Romeo haben allesamt Chancen auf ein Top-10-Resultat in der Endabrechnung.

In guter Form hat sich zuletzt auch Lenny Martinez (Bahrain Victorious) präsentiert, unter anderem als Vierter beim Flèche Wallonne (1.UWT). Allerdings gehen dem jungen Franzosen noch die Zeitfahrqualitäten ab, sodass er vielleicht eher auf Etappenjagd geht. Gleiches könnte für Lennert Van Eetvelt (Lotto) und Oscar Onley (Picnic – PostNL) und Aurelien Paret-Peintre (Decathlon – AG2R) gelten. Letztlich fallen auch Emanuel Buchmann (Cofidis) und Lennard Kämna (Lidl – Trek) - dessen Comeback nach langer Verletzungspause in der Schweiz fortgesetzt wird - eher in diese Kategorie.

Brennan und Bittner hoffen auf Sprints, Küng und Bissegger auf Zeitfahren

Zwar ist die Rundfahrt berglastig, doch ist zumindest auf zwei Etappen ein Massensprint nicht komplett ausgeschlossen. Genau für diese Tage dürften Matthew Brennan (Visma – Lease a Bike) und Pavel Bittner (Picnic – PostNL) an den Start gehen. Der Stern des 19-Jährigen Briten ging bei der Katalonien-Rundfahrt auf, der drei Jahre ältere Tscheche musste sich im direkten Duell immer hinten anstellen. Die beiden Youngster zählen aktuell zu den bergfestesten Sprintern im Peloton, müssten ihre Teams aber mächtig einspannen, um an den in Frage kommenden Tagen das Feld zusammenzuhalten.

Gut möglich, dass aber auch die knapp dreieinhalb Kilometer Prolog die größte Möglichkeit für die Sprinter darstellen. Allerdings ist mit Maikel Zijlaard (Tudor) ein ausgewiesener Spezialist für diese Disziplin dabei. Er feierte im Prolog des Vorjahres seinen bisher einzigen Profisieg. Noch ein Jahr zuvor war Josef Czerny (Soudal – Quick-Step) der Schnellste zum Auftakt. Auch er ist wieder dabei, genauso wie Remi Cavagna (Groupama – FDJ), der ebenfalls schon eine Romandie-Etappe gegen die Uhr gewinnen konnte.

Natürlich sind bei ihrem Heimrennen auch Stefan Küng (Groupama – FDJ) und Stefan Bissegger (Decathlon – AG2R) mit von der Partie. Die beiden Zeitfahr-Asse werden sowohl zum Auftakt als auch auf der letzten Etappe, wenn es nochmal gegen die Uhr geht, um den Tagessieg mitreden.

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.05.2025Zwiehoff holte für Red Bull die Kohlen aus dem Feuer

(rsn) – Es ist Ben Zwiehoff zu verdanken, dass Red Bull – Bora – hansgrohe bei der Siegerehrung der Tour de Romandie (2.UWT) in Genf beteiligt war. Der Ex-Mountainbiker gewann durch seine akti

04.05.2025Highlight-Video des Abschluss-Zeitfahrens der Tour de Romandie

(rsn) – Nachdem er auf der Königsetappe nicht mit den Besten hatte mithalten können, war Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) im abschließenden Einzelzeitfahren der 78. Tour de Romandie nicht

04.05.2025Evenepoel feiert in Genf ersten Saisonsieg im Regenbogentrikot

(rsn) – Nachdem er auf der Königsetappe nicht mit den Besten hatte mithalten können, war Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) im abschließenden Einzelzeitfahren der 78. Tour de Romandie nicht

03.05.2025Highlight-Video der 4. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) - Die Königsetappe der Tour de Romandie (2.UWT) in den Skiort Thyon 2000 ging an den jungen Franzosen Lenny Martinez (Bahrain Victorious). Es war ein harter Kampf an dem 20 Kilometer langen und

03.05.2025Martinez schlägt Almeida auf der Königsetappe

(rsn) - Lenny Martinez (Bahrain Victorious) hat die Königsetappe der Tour de Romandie (2.UWT) nach Thyon 2000 gewonnen. Der Junge Franzose schlug im Sprint Joao Almeida (UAE - Emirates - XRG). Die b

03.05.2025Küng: “Nicht nur hier, um eine Show abzuziehen“

(rsn) - Stefan Küng (Groupama – FDJ) war über weite Strecken der 3. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT) die prägende Figur des Rennens. Bei Kilometer 0 setzte er sich gemeinsam mit Bauke Mollema

03.05.2025Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

Jay Vine (UAE - Emirates - XRG) hat die 3. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT) rund um Cossonay gewonnen. Der Australier konnte sich zu Beginn der kurzen Schlsssteigung von den Favoriten rund um Remc

02.05.2025Vine mit später Attacke zum Etappensieg, Baudin bleibt in Gelb

(rsn) - Mit einer späten Attacke hat Jay Vine (UAE Team Emirates – XRG) die 3. Etappe der Tour de Romandie gewonnen. Der Australier griff auf dem letzten Kilometer des kurzen Schlussanstiegs in Cos

01.05.2025Highlight-Video der 2. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Lorenzo Fortunato (XDS – Astana) hat die turbulent verlaufene 2. Etappe der 78. Tour de Romandie gewonnen. Der Italiener setzte sich über 157 Kilometer rund um La Grande Béroche aus eine

01.05.2025Fortunato feiert Ausreißercoup, Baudin fährt ins Gelbe Trikot

(rsn) – Lorenzo Fortunato (XDS – Astana) hat die 2. Etappe der 78. Tour de Romandie gewonnen. Der Italiener setzte sich über 157 Kilometer rund um La Grande Béroche aus einer fünfköpfigen Aus

01.05.2025Zwiehoff auf dem Podium: “Schön, dass es mal wieder geklappt hat“

(rsn) – Seit 2021 ist der frühere Mountainbiker Ben Zwiehoff als Profi im Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs. Ein Sieg gelang dem Essener seitdem nicht, wohl aber mehrere beeindru

30.04.2025Highlight-Video der 1. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Mit seinem bereits dritten Sieg auf WorldTour-Niveau hat Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) auch auf der 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) sein herausragendes Talent unter Bewe

Weitere Radsportnachrichten

12.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 8. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

12.07.2025Girmay-Boss Visbeek: “Tadej ändert für uns nichts“

(rsn) – Nach dem Etappensieg an der Mur-de-Bretagne ist Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) Spitzenreiter im Kampf ums Grüne Trikot und im Ziel der 7. Etappe bezeichnete Biniam Girmay (Interma

12.07.2025Für Milan und Lidl – Trek hat der Etappensieg höchste Priorität

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) trägt das Grüne Trikot der Tour de France auf der 8. Etappe in Richtung Laval nur noch stellvertretend, nachdem Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) es i

12.07.2025Vingegaard trotz starken Auftritts nicht ganz zufrieden

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) konnte im Ziel der 7. Etappe der Tour de France als heimlicher Gewinner bezeichnet werden. Der Däne musste sich an der Mur de Bretagne zwar im Spri

12.07.2025Haig mit Gehirnerschütterung nach Sturz im Finale der 7. Etappe

(rsn) - Nach dem Highspeed-Crash in der Favoritengruppe sechs Kilometer vor dem Ziel der 7. Etappe zur Mur de Bretagne sind die meisten Fahrer mit Schürfwunden und Prellungen davongekommen. Joao Alme

12.07.2025Massensprint an leichter Steigung

(rsn) – Obwohl sich ihnen bisher keine hohen Berge in den Weg gestellt haben, hatten die Sprinter an den ersten sieben Tagen der Tour de France vergleichsweise wenig Chancen bekommen. Dafür schaut

11.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

11.07.2025Vierter in Mur-de-Bretagne: Gall kommt in einen “guten Rhythmus“

(rsn) – Kein Zweifel, Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) ist eher ein Mann für die langen Anstiege. Umso überraschender kam sein vierter Platz an der Mur-de-Bretagne am Ende der 7. Tour-E

11.07.2025Pogacar lässt Girmay grübeln: “Keine guten Neuigkeiten“

(rsn) – Dank seiner unvergleichlichen Explosivität im Schlusssprint stürmte Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) auf der 7. Etappe der Tour de France zum Tagessieg und schlüpfte ins Gelbe Tri

11.07.2025Almeida will trotz Rippenbruch die Tour de France fortsetzen

(rsn) – Als Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) im Finale der 7. Tour-Etappe in den Massensturz verwickelt war, bei dem in der Kopfgruppe rund 15 Fahrer zu Boden gingen, schien es so, als ob sic

11.07.2025Lippert macht die “6“ zu ihrer Giro-Glückszahl

(rsn) – Liane Lippert (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 36. Giro d´Italia Women (2.WWT) ihren ersten Saisonsieg bejubeln können. Die 27-jährige Friedrichshafenerin ließ über 145 Kilometer zw

11.07.2025Evenepoel festigt Position als Herausforderer in Warteposition

(rsn) - Die Gesichter hellen sich auf bei Soudal - Quick Step. “Der Tag mit der Windkante ist abgehakt, das ist Geschichte“, bezog sich der Sportliche Leiter Tom Steels gegenüber RSN auf die 39 S

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • GP Torres Vedras (2.2, POR)
  • Tour of Ankara (2.2, TUR)
  • Visegrad 4 Kerekparveseny (1.2, HUN)
  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)