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12.04.2024 | (rsn) – Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) hat nach einem Sturz bei Strade Bianche Anfang März die folgenden Rennen mit einem gebrochenen Wadenbeinkopf bestritten. Das sagte der Franzose im Gespräch mit der Pariser Tageszeitung Le Parisien. Bisher habe er öffentlich nicht darüber gesprochen, weil er nicht den Eindruck erwecken wollte, eine Ausrede für seine enttäuschenden Leistungen zu suchen.
“Ich habe sehr unter meinem Sturz bei Strade Bianche gelitten. Außerdem hat meine Moral gelitten, weil ich vorher gute Beine hatte und weil es ein Rennen ist, das mir wirklich Spaß macht“, sagte Alaphilippe, der das Schotterrennen durch die Toskana 2019 gewann und zwei Jahre später Zweiter wurde. “Dieser Sturz war ein schwerer Schlag für mich. Zudem hatte ich Schmerzen im linken Knie.“
Dennoch zog er sein Rennprogramm wie vorgesehen durch. Nach Tirreno-Adriatico bestritt Alaphilippe noch Mailand-Sanremo, wo er guter Neunter wurde. Erst danach ließ er sich in Absprache mit seinem Team eingehender untersuchen. Dabei wurde ein Bruch des Wadenbeinkopfes diagnostiziert. “Dies erklärte, warum der Schmerz nicht verschwinden wollte. Es war sehr nervig, aber nicht unerträglich. Deshalb sagten mir die Ärzte vor den flämischen Klassikern, dass die Entscheidung, ob ich fahre oder nicht, bei mir liege“, erklärte der 31-jährige Franzose weiter.
Alaphilippe entschied sich für weitere Starts. “Ich war super motiviert war und es fiel mir schwer, nach all der Arbeit, die ich investiert hatte, nicht zu fahren“, so der zweimalige Weltmeister, der ohne Erfolge noch die E3 Saxo Classic (49.), Dwars door Vlaanderen (26.) und die Flandern-Rundfahrt (70.) bestritt. “Ich hätte mir sagen sollen: Scheiße, nimm dir Zeit, dich zu erholen, komm darüber hinweg und kämpfe nicht gegen den Schmerz an. Aber ich habe diesen Fehler gemacht. Ich kann nicht zurück und muss es akzeptieren“, kommentierte er nun gegenüber Le Parisien seinen Entschluss.
Die nötige Pause legt er nun ein und verzichtet damit auf die von ihm geliebten Ardennenklassiker, bei denen er in der Vergangenheit zahlreiche Erfolge einfahren konnte. Den Flèche Wallonne etwa gewann Alaphilippe dreimal, bei Lüttich-Bastogne-Lüttich wurde er zweimal Zweiter. “Ich hätte nach den italienischen Rennen eine Pause machen und dann zu den Ardennenklassikern fahren sollen“, fügte er selbstkritisch an.
Die Verletzung trifft Alaphilippe in einer schwierigen Phase seiner Karriere. Nachdem er aufgrund von ausbleibenden Erfolgen – nach seinem zweiten WM-Titel im Herbst 2021 gelangen ihm nur noch vier Siege – von seinem Teamchef Patrick Lefevere zunehmend heftiger kritisiert wurde, eskalierte die Situation Ende Februar. Lefevere machte Alaphilippes Privatleben für die ausbleibenden Ergebnisse verantwortlich.
“Zu viele Partys, zu viel Alkohol“, sagte der Belgier dem Magazin HUMO und gab indirekt Alaphilippes Frau Marion Rousse die Schuld daran. Die 32-Jährige ließ sich diese Unterstellungen allerdings nicht gefallen. “Egal, was Herr Lefevere über mich denkt, es ist inakzeptabel, mein Privatleben so anzugreifen“, schrieb die Direktorin der Tour de France Femmes auf X und fügte an: “Nein, ich trinke keinen Alkohol, das habe ich nie getan. Und auch mit den Partys sind Sie auf dem falschen Fuß, denn wir haben ein drei Jahre altes Kind und wollen morgens fit sein.“
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