Angriff an der Mur verpufft, dann von Defekt gestoppt

Geschke: “Eigentlich muss man beim Fleche gar nichts probieren“

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Geschke: “Eigentlich muss man beim Fleche gar nichts probieren“"
Simon Geschke (Cofidis) bei seinem Angriff an der Mur de Huy. | Foto: Cor Vos

22.04.2021  |  (rsn) – 31 Kilometer vor dem Ziel lancierte Simon Geschke (Cofidis) bei der zweiten Passage der Mur de Huy seine Attacke. Der Freiburger setzte sich in Szene und gefiel mit seinem Antritt an der steilen Rampe gut. Doch die so entstandene Fluchtgruppe, der auch Mauri Vansevenant (Deceuninck – Quick-Step) und Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) angehörten, kam nicht weg.

"Die Gruppe lief nicht so richtig, weil Geoghegan Hart dabei war und nicht geführt hat. Deshalb war das schnell wieder neutralisiert", bedauerte Geschke nach dem Rennen gegenüber radsport-news.com, erklärte aber auch, dass sein Vorstoß nicht wirklich ein Versuch war, das Rennen mit einer langen Attacke zu gewinnen. Vielmehr wollte Geschke das Rennen damit schwer machen, um Kapitän Guillaume Martin zu helfen.

"Jedes Jahr ist anders. Letztes Jahr als Zehnter, das war eine andere Situation: Da war das Rennen nach der Tour", so Geschke. "Diesmal war ich vor gut einer Woche noch bei der Baskenlandrundfahrt gestürzt, was auch nicht so ideal war." Nun also fuhr er voll für den Franzosen, anstatt auf ein eigenes Ergebnis zu schielen, und griff frühzeitig an – meist ein Himmelfahrtskommando, wenn man in Huy selbst ein Ergebnis will.

Kurs des Fleche Wallonne nichts für mutige Angreifer

"Bei diesem Rennen ist die Taktik etwas einseitig: Eigentlich muss man gar nichts probieren. Man kann attackieren und attackieren, aber richtig weg kommt man eigentlich nie", bedauerte er. "Man bräuchte unten an der Mur schon fast eine Minute Vorsprung. Aber die fährt man auf dieser Runde nicht heraus."

Das Problem auf dem Parcours von Huy ist dabei weniger, dass die Anstiege insgesamt nicht schwer genug sind – das sind die steilen Rampen durchaus. Vielmehr nimmt die auf die Mur konzentrierte Veranlagung der Strecke Angriffen Attraktivität: Immer wieder einige flache Kilometer zwischen den Anstiegen und vor allem schließlich drei flache Kilometer an der Maas entlang hinein nach Huy – meist bei Gegenwind – entmutigen potentielle Angreifer.

Schaltungsdefekt stoppte Geschke im Finale

"Vielleicht wäre es besser, das Rennen nicht an der Mur enden zu lassen. So wartet halt jeder auf den Schlussanstieg", überlegte Geschke daher auf Nachfrage von radsport-news.com, was man verändern könnte. Schwerer machen müsste man den Kurs aber nicht, das Amstel Gold Race sei das beste Beispiel dafür, dass man einen Ardennenklassiker eher durch eine etwas leichtere, aber klüger angelegte Strecke spannender machen könne. Und Geschke betonte außerdem: "Auch wenn es am TV vielleicht etwas langweilig ist, ist das hier schon ein sehr stressiges Rennen für uns."

Während Kapitän Martin mit 16 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) in Huy übrigens 16. wurde, kam Geschke 2:51 nach dem Sieger als 76. über den Strich. Allerdings entsprach das nicht dem Leistungsvermögen des 35-Jährigen. Denn zehn Kilometer vor Schluss stoppte ihn ein Schaltungsdefekt: "Ich hing auf einem 14er- oder 15er-Ritzel, was für die Mur nicht so das Richtige gewesen wäre", erklärte Geschke im Ziel angesichts der 20 Prozent-Rampe grinsend. "Von daher war ich dann raus."

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.04.2021Die Renneinsätze der Fahrer aus deutschsprachigen Ländern

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 ist trotz der Corona-Pandemie in vollem Gang. Wir liefern Ihnen zu Beginn jeder Woche eine Aufstellung über die Einsätze der Profis aus Deutschland, Österreich, der

23.04.2021Junioren-Crossweltmeister Tulett überrascht in den Ardennen

(rsn) - Ben Tulett (Alpecin – Fenix) sorgte am Mittwoch beim Flèche Wallonne für überraschte Gesichter. Der zweitjüngste Teilnehmer, der Brite ist genau ein Jahr und einen Tag älter als der 18-

22.04.2021Van der Breggen: “Verspreche, dass ich nicht noch mehr will“

(rsn) – "Die Leute wollen immer mehr, mehr, mehr", lachte Anna van der Breggen (SD Worx) morgens um 8:20 Uhr auf dem Grand Place im Zentrum von Huy. 15 Minuten vor dem Start des Fleche Wallonne spra

22.04.2021Brenner übertrifft beim Flèche Wallonne alle Erwartungen

(rsn) - Er ist erst 18 Jahre alt und war am Mittwoch beim Flèche Wallonne mit 366 Tagen Abstand der jüngste Fahrer im Feld. Mit Platz 24 und nur 36 Sekunden Rückstand auf den Sieger Julian Alaphili

22.04.2021Schachmann: “Wir hatten uns mehr als Platz 10 erhofft“

(rsn) - Die 85. Austragung des Flèche Wallonne endete für das Team Bora – hansgrohe enttäuschend: Maximilian Schachmann erreichte in der Endabrechnung an der Mauer von Huy nur Rang zehn mit 16 Se

21.04.2021Valverde komplettiert in Huy seine Podiumssammlung

(rsn) - Zwar hat es beim Flèche Wallonne nicht zum sechsten Sieg gereicht, aber mit seinem dritten Rang an der Mur de Huy hat sich Alejandro Valverde (Movistar) eindrucksvoll in den Favoritenkreis fÃ

21.04.2021Alaphilippe schießt in Huy seinen dritten Pfeil ab

(rsn) - Nach seinem enttäuschenden Auftritt beim Amstel Gold Race am Sonntag hat sich Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick Step) beim Flèche Wallonne mit seinem dritten Sieg nach 2018 und 2019 Sie

21.04.2021Alaphilippe ringt an der Mur de Huy Roglic nieder

(rsn) - Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) hat zum dritten Mal den Flèche Wallonne gewonnen. Der Weltmeister rang über 193,6 Kilometer der 85. Auflage von Charleroi zur Mur de Huy auf den

21.04.2021Valverde: “Mein Punch ist wieder da“

(rsn) - Kein Name ist so mit dem Flèche Wallonne verbunden wie der von Alejandro Valverde (Movistar). Der Spanier gewann seit seinem Debüt 2005 bei insgesamt 13 Starts nicht weniger als fünf Mal de

21.04.2021UAE – Emirates darf nicht beim Flèche Wallonne starten

(rsn) - Marc Hirschi kann seinen Titel beim 85. Flèche Wallonne nicht verteidigen. Wie das UAE - Team Emirates am Morgen in einer Pressemittteilung bekannt gab, darf es nach zwei positiven Covid-19-T

21.04.2021Auch diesmal wieder mit High Noon an der Mur de Huy

(rsn) - Auch beim 85. Flèche Wallonne werden alle Augen auf den Schlussanstieg hinauf zur legendären Mauer von Huy gerichtet sein - dort endet traditionell der zweite der drei Ardennenklassiker mit

21.04.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 21. April

p>(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wich

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine