Gampers Blog 2019

Mit den Brüdern auf Tour

Von Patrick Gamper

Foto zu dem Text "Mit den Brüdern auf Tour"
Florian, Patrick und Mario Gamper (Tirol KTM Cycling Team) | Foto: Reinhard Eisenbauer

30.07.2019  |   

Hallo liebe Leser!

Das letzte Mal habe ich Euch berichtet, als ich mich gerade auf den Weg zu einer kleinen Europa-Rundreise aufgemacht habe. Allerdings ging es nicht, zumindest nicht nur, ums Reisen und Speisen. Mit dem Orlen Nation’s GP in Polen, Cours de la Paix in Tschechien und dem Giro d’Italia U23 in Italien waren einige Renntage auf dem Programm mit nur wenigen Tagen Erholung dazwischen.

Nach einem guten Trainingsblock und den Erfolgen im Mai schien die Form zu stimmen und ich blickte zuversichtlich auf die Rennen. Nachdem der, zum ersten Mal stattfindende, UCI Nation's Cup in Polen etwas zu schwierig für mich war, nutze ich das Mannschaftszeitfahren und das Straßenrennen am zweiten Tag als Vorbereitung auf die anstehenden Ziele. Die ließen nicht lange auf sich warten, denn es ging gleich direkt weiter in die Tschechische Republik. Gleich für die erste Etappe bei der Friedensfahrt hatte ich mir gute Chancen ausgerechnet und mir viel vorgenommen. Im Prolog schaffte ich es schon auf den 9. Platz.

Wie geplant sprang ich in eine stark besetzte Ausreißergruppe am nächsten Tag, die bis auf die letzten 20 Kilometer gut harmonierte. Zum Schluss setzte ich alles auf eine Karte und attackierte kurz vor dem Ziel. Der spätere Sieger Stefan Bissegger reagierte schnell und ich musste den Schlusssprint aus erster Position anfahren. Heraus kam ein 5. Platz. Nicht was ich wollte, aber zumindest konnte ich mit um den Sieg kämpfen. Die Beine waren auch auf den folgenden zwei schwierigen Etappen gut und mit diesem Gefühl ging die Reise auch schon weiter nach Italien.

Auf den Baby Giro freute ich mich schon lange, da es eines der Highlights der Saison war. Die Organisation, die Strecke und vor allem die Stimmung sind einzigartig für ein Rennen der U-23 Kategorie. Das Flair des großen Giros liegt in der Luft und man bewegt sich auf vielen Etappen auf den Spuren der Italien-Rundfahrt. Dieses Jahr war die Streckenführung mit einer Etappe über Schotterstraßen, vielen Bergankünften und einem Teilstück mit zwei Überfahrten des Passo di Mortirolo nicht nur abwechslungsreich, sondern extrem anspruchsvoll.

Die Rundfahrt verlief für mich eigentlich sehr gut, auch wenn mir oft das nötige Glück fehlte, um in der richtigen Gruppe zu sein und am Papier dann nur ein 7. und 14. Platz standen. Trotzdem, und das gehört natürlich auch immer dazu, konnte ich die tolle Landschaft und die Atmosphäre richtig genießen. Das Rennen fahren machte Spaß und mein letzter U23-Giro wird mir positiv in Erinnerung bleiben.

Stimmt die Form sollten im besten Fall aber auch die Erfolge gefeiert werden können. Trotz der Freude am Rennfahren in Italien, blieb ein bitterer Beigeschmack und das Gefühl, dass ich mehr draufhätte. Die Erfolge feiern, das wollte ich bei der Österreich Rundfahrt nachholen. Es war bereits meine dritte Ö-Tour, aber trotzdem speziell. Denn ich war gemeinsam mit meinen Brüdern Mario und Florian am Start. Das machte mich ehrlich gesagt schon ziemlich stolz, besonders aufgrund ihrer super Leistung. Mario zeigte sich zweimal stark in Ausreißergruppen und Florian sprintete einmal auf den 9. Platz. Ich selbst kam auf den 8. Rang im Prolog und war nach den ersten beiden Etappen, bei denen ich mich nicht von meiner besten Seite zeigen konnte, sehr enttäuscht.

Ich machte mir selbst sehr großen Druck und wollte unbedingt um einen Etappensieg kämpfen. Die letzte Chance bot sich auf der 5. Etappe und diese konnte ich etwas überraschend nutzen. Überraschend deshalb, weil ich im Sprint eines kleineren Hauptfeldes Dritter wurde. Das ist eigentlich nicht meine Spezialdisziplin und ich konnte mich bis jetzt selten so gut präsentieren, aber da beschwert man sich nicht.

Für unser Team war es, denke ich, die beste Österreich Rundfahrt überhaupt. Wir waren jeden Tag in den Spitzengruppen vertreten, kamen oft in die Top Ten und Georg Zimmermann gewann die Bergwertung. Das versorgte nun das ganze Team für eine Weile, denn der Preis waren 24 Kilogramm Wiesbauer Wurst.

Nach diesen tollen Erlebnissen gab es für mich erstmal eine Rennpause bis zur Europameisterschaft im Zeitfahren am 8. August. Die Zeit wird allerdings genutzt, denn direkt nach der Ö-Tour ging es gemeinsam mit Matthias Brändle ins Höhentrainingslager nach Kühtai. Nach vielen harten Trainingskilometern gehen wir beide jetzt hochmotiviert und sehr gut vorbereitet im Einzelzeitfahren an den Start.

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Pogacar stürmt am Santuario di Oropa ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 in Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs einen Defekt hatte. 25 Jahre später tat es ihm Tadej Pogacar (UAE

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch Plattfuß nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

05.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier Protagonisten nach den

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten auf den 140 Kilomet

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)