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27.11.2019 | Hallo liebe Leser, der letzte Blog ist schon eine Zeit lang her… Seitdem ich euch im August das letzte Mal geschrieben habe, hat sich einiges getan und es gibt viel zu berichten. Vor dem Saisonfinale habt ihr das letzte Mal von mir gelesen, da standen noch einige Renn- und auch Reisetage an. Meine Zukunft war zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen, und die Frage, ob Profivertrag ja oder nein, war allgegenwärtig für mich.
Als Vorbereitung auf das große Highlight, die WM in Yorkshire, kam mir der Giro del Friuli in Italien sehr gelegen. Die Atmosphäre im Team war ausgesprochen entspannt. In der Jugendherberge direkt am sonnigen Strand von Lignano kam Urlaubsfeeling auf und Kindheitserinnerungen wurden wach.
Der Etappensieg gleich am ersten Tag war natürlich die Krönung und machte die Rundfahrt schon zu einem Erfolg für mich, aber rückblickend war es das letzte Mal, dass ich entspannt an der Startlinie stand. Die letzten Rennen der Saison 2019 sollten dann alles andere als erwünscht verlaufen. Das WM-Zeitfahren fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser, und im Straßenrennen war ich nach einem Sturz relativ schnell chancenlos. Anders als am Strand der Adria schien in England nicht die Sonne, sonders es regnete eigentlich an jedem Tag wie aus Kübeln. An manchen Tagen, wie dem des U23- Zeitfahrens, waren die Straßen regelrecht überflutet und es kam dadurch sogar zu Stürzen.
Nicht nur die schwindenden Kräfte nach einer langen Saison und die täglichen Transfers vor und nach der Etappe zermürbten mich beim CRO, unserer letzten Rundfahrt mit dem Team. Psychisch war ich ehrlich gesagt an meiner Belastungsgrenze angelangt. Ich fuhr die Rennen mit dem Wissen, dass ein Erfolg noch ein großes Team auf mich aufmerksam machen könnte und wartete gleichzeitig jeden Tag auf einen Anruf von meinem Manager. Ich zählte schon die Tage, bis die Saison endlich ihr Ende nahm und eine wohlverdiente Pause starten würde.
Spektakel Military World Games
Also fast zumindest… Eine kleine Sache, die dann doch nicht so klein war, galt es noch zu erledigen. Die Military World Games in Wuhan, China. Da wir in Österreich nicht nur unserem Team verpflichtet sind, sondern auch unserem größten Unterstützer und Arbeitgeber, dem österreichischem Bundesheer, war dieses Rennen ein Muss.
Obwohl wahrscheinlich die wenigsten wissen, wo sich Wuhan befindet, oder was die Military World Games sind, könnte ich über unsere zwei Wochen in China einen eigenen Blog schreiben. Dass ich die Silbermedaille im Zeitfahren gewann, war nicht mal das aufregendste an der Reise. Die Veranstaltung könnte man als Olympische Spiele für Militärpersonen bezeichnen und der Vergleich ist gar nicht weit hergeholt. Für das Spektakel in der Elf-Millionen- Stadt stand ein Budget von 1,6 Milliarden Dollar zur Verfügung, unter anderem wurde ein Athletendorf für elftausend Bewohner und 24.000 Volunteers aus dem Boden gestampft. Obwohl ich noch immer auf Nadeln saß, was mein Team für 2020 betraf, war es ein unvergessliches Erlebnis.
Bald nach der Rückkehr aus China sollte es aber gute Neuigkeiten geben. Seit Mitte September hatte ich nun schon auf eine Antwort gewartet und mittlerweile war es November geworden. Meine Vertragsoptionen waren auf das Konti-Niveau begrenzt und niemand wollte mehr hingehalten werden, weshalb auch die kleineren Teams mächtig Druck machten. Schließlich wollen auch die Kontinental-Teams ihre Planung abschließen. Doch das wollte ich ja auch. Mittlerweile war mir am wichtigsten eine Antwort zu erhalten, egal ob ja oder nein, um die elende Warterei endlich zu beenden. Es war schwer, die vergangene Saison für mich abzuschließen und unmöglich, mich auf das nächste Jahr einzustellen.
Doch dann kam der Anruf, den ich eigentlich schon abgeschrieben hatte. Am anderen Ende der Leitung war Ralph Denk, der die frohe Botschaft höchstpersönlich mitteilte und mich herzlich im Team Bora - hansgrohe willkommen hieß. Ich glaube nicht, dass ich einen wirklich guten ersten Eindruck gemacht habe, mir fiel es schwer überhaupt was zu sagen, und ich habe mich wahrscheinlich endlos oft wiederholt.
Immer auf die richtigen Weggefährten getroffen
So wirklich glauben kann ich es ja immer noch nicht, dass es doch noch geklappt hat mit einem Profivertrag. Wenn mir das jemand vor einem Jahr erzählt hätte, ich hätte ihn für verrückt gehalten. Es war ein langer und harter Weg bis hierher, aber ich bin froh, diesen Weg weitergehen zu dürfen. Es gibt unheimlich viele Menschen in meinem Umfeld, die es mir ermöglicht haben, jetzt diesen Karriereschritt zu machen und ohne die ich niemals so weit gekommen wäre.
Ich hatte Glück, immer auf die richtigen Weggefährten zu treffen und diese Unterstützung erleben zu dürfen. Natürlich zu allererst meine Eltern und Brüder, die immer hinter mir stehen. Ansonsten will ich niemanden hervorheben, aus Angst jemanden zu vergessen. Ich denke, diejenigen wissen genau, dass sie gemeint sind, und ich ihnen unendlich dankbar bin.
Nachdem der Vertrag unterschrieben war, gab es einiges zu erledigen, an das ich vorher gar nicht dachte. Neben der einen oder anderen kleinen Feierlichkeit mussten einige E-Mails geschrieben werden, bis alle Formalitäten geklärt waren. Von der Versicherung über einen Steuerberater bis zu diversen Interviews.
Schön langsam wird es wieder ein bisschen ruhiger, aber dafür nimmt die Aufgeregtheit immer mehr zu. Am 2. Dezember geht das Abenteuer WorldTour schon los und ich bin sehr gespannt, was mich erwartet. Vor der Aufgabe, in einem der besten Teams der Welt in der obersten Liga zu fahren, habe ich definitiv großen Respekt und bin schon ein wenig nervös davor.
Ich hoffe mein Blog dieses Jahr hat euch nicht zu sehr gelangweilt!
Euer Patrick
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