Gampers Blog 2019

Diese Rückkehr ist ein Schritt nach vorn

Von Patrick Gamper

Foto zu dem Text "Diese Rückkehr ist ein Schritt nach vorn"
Patrick Gamper (Tirol KTM Cycling Team) | Foto: Tirol KTM Cycling Team

12.03.2019  |  (rsn) - Hallo, liebe Leser! Nach der einmaligen Weltmeisterschaft in Innsbruck, die für mich als Tiroler natürlich sehr speziell war, standen für mich im Herbst einige Veränderungen an. Bereits vor der WM war klar, dass ich das Polartec-Team verlassen würde. Zum Glück hatte ich aber schon eine Zusage vom Tirol Cycling Team und konnte mich so ohne Druck auf das Zeitfahren vorbereiten und dort auch eine ordentliche Leistung abliefern (Gamper wurde Zwölfter der U23, d. Red.). Eine schwierige Saison hatte dadurch doch noch ein versöhnliches Ende genommen und ich hatte eine entspannte Off-Season ohne große Sorgen.

Neben dem Team habe ich auch den Trainer gewechselt und dadurch auch mein Training komplett umgestellt. Jetzt werde ich von Lukas Höllrigl betreut und habe so das Glück, rundum vom Olympiazentrum Innsbruck unterstützt zu werden, das sich neben dem Rad- und Krafttraining auch um die physiotherapeutische, ernährungswissenschaftliche und sportpsychologische Betreuung kümmert.

Für viele mag der Wechsel wirken wie ein Schritt zurück, auch “zurück zu den Wurzen“ habe ich oft gelesen und gehört. Ich selbst empfinde es aber ehrlich gesagt nicht so, denn das Team hat sich stark verändert und ist mit von 2017 nicht mehr zu vergleichen. Jetzt liegt der Fokus ausschließlich auf der U23 und die Rennplanung und Unterstützung durch das Team haben sich weiterentwickelt. Von 2017 sind neben dem Management nur noch unser Masseur und ich übrig geblieben. Für das Team habe ich mich entschieden, weil es für mich sportlich die besten Möglichkeiten zu bieten hatte, um mich weiterzuentwickeln und um auf mich aufmerksam zu machen, deswegen ist es für mich ein Schritt nach vorne und keiner zurück.

Zugegeben: Vieles natürlich sehr vertraut und ich musste mich nicht lange eingewöhnen. Zwei Teamkollegen kannte ich, sagen wir mal, schon ein bisschen länger. In diesem Jahr fahre ich nämlich mit meinen beiden Brüdern, Mario und Florian, gemeinsam im Team Tirol. Das ist sicher noch nicht oft vorgekommen, dass drei Brüder in einer Mannschaft fahren. Im wahrsten Sinne des Wortes ein familiäres Umfeld.

Das erste gute Ergebnis seit langem

Nach einer sehr guten Vorbereitung im Winter war ich ehrlich gesagt doch ziemlich nervös vor den ersten Rennen bei der Tour of Antalya in der Türkei. Die letzte Saison war ja nicht einfach gewesen und obwohl im Training alles nach Plan lief, war ich mir dennoch nicht ganz sicher, wie gut meine Form schon ist. Im Winter habe ich im Gegensatz zu den letzten Jahren viel mehr Zeit zuhause verbracht und beinahe alle Grundlageneinheiten auf Ski absolviert. Das erste Rennen ist deswegen ein kleiner Test, auch wenn man ohne Ergebnisdruck fährt und es kein Saisonziel ist. Die Tour of Antalya war auch gleichzeitig das erste Treffen mit unserem neuen sportlichen Leiter Gregor Gazvoda, der erst im Jänner zum Team kam.

Leider hatte ich in der Türkei noch nicht das Glück auf meiner Seite und musste die Rundfahrt nach einem Sturz vorzeitig beenden. Die Verletzungen waren aber nicht schlimm und so konnten wir als Team trotzdem eine positive Bilanz ziehen, vor allem, weil der Teamspirit ausgezeichnet war und wir viel Spaß miteinander hatten. Mein Ziel, das ich mir vor dem Rennen gesetzt hatte, war dadurch schon erfüllt. Nämlich Spaß zu haben und mit den neuen Teamkollegen gut zueinander zu finden.

Bei letzten Rennen, die ich im Tirol Trikot gefahren bin, war ich ziemlich erfolgreich und konnte immer mit den Besten mithalten, daran will ich natürlich bei den ersten wichtigen dieses Jahr Rennen anschließen. Nicht nur für mich persönlich, auch für das Team sind die Rennen in Umag, Porec und die Istrien Spring Trophy die ersten Highlights der Saison. Bei der Umag Trophy fuhren wir den Erwartungen noch etwas hinterher, aber bei der Porec Trophy am letzten Samstag konnte ich gleich den 2. Platz hinter Fabian Lienhard belegen.

Nach dem vielen harten Training und dem eher wenig erbaulichen letzten Jahr war dies das erste gute Ergebnis seit langem, die Enttäuschung über den verpassten Sieg hält sich deshalb in Grenzen. Fabian hat sich den ersten Platz mehr als verdient und ich freue mich sehr für ihn. Es fühlt sich wirklich gut an, eine Bestätigung für mich selbst zu haben, aber auch etwas von dem Vertrauen zurückgeben zu können, das mir entgegengebracht wurde. Hoffentlich ist das erst der Anfang, denn dieser zweite Platz hat Lust auf mehr gemacht! Ab Donnerstag starten wir mit einer starken Mannschaft bei der Istrian Spring Trophy.

Bis bald
Euer Patrick

Weitere Radsportnachrichten

13.10.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

13.10.2025Balsamo als Topfavoritin nach China

(rsn) – Die Tour of Chongming Island (2.WWT) bildet den Abschluss der Women’s WorldTour 2025. Drei Tage lang findet das Rennen auf der zweitgrößten chinesischen Insel vor den Toren Shanghais st

13.10.2025Nicolas Vinokurov verlängert bei XDS - Astana

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

13.10.2025Saisonfinale im Fernen Osten: Sprint-Chancen und ein “Scharfrichter“

(rsn) – Die Tour of Guangxi bildet vom 14. bis 19. Oktober das Saisonfinale der UCI WorldTour 2025. Auf den sechs Etappen der chinesischen Rundfahrt werden 1019,9 Kilometer zwischen Fangchenggang un

13.10.2025Seltene Niederlage: Pogacar verliert gegen Amateur

(rsn) – Tadej Pogacar hat am Sonntag eine seltene Niederlage einstecken müssen – und das ausgerechnet bei seiner eigenen Veranstaltung. Bei der "Pogi Challenge" in Slowenien musste sich

13.10.2025Tour of Chongming Island im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Bereits seit 2007 steht die Tour of Chongming Island im Rennkalender der Frauen und zählt seit 2016 zur Women´s World Tour. Die Rundfahrt führt über drei Etappen und kam zumeist den Sprin

13.10.2025Grande Partenza 2026 in Bulgarien

(rsn) – Der Giro d’Italia 2026 wird in Bulgarien beginnen. Dies bestätigte der Präsident der Organisation RCS Urbano Cairo beim Festival dello Sport in Trentino. Das bedeutet, dass die Italien-

13.10.2025Tour of Guangxi im Rückblick: Die ersten neun Jahre

(rsn) - Die erstmals 2017 ausgetragene Tour of Guangxi ist seitdem das letzte WorldTour-Rennen der Saison. Die sechstägige Rundfahrt wird in der autonomen Region Guangxi im Süden Chinas ausgetragen

12.10.2025Biesterbos überrascht bei der Gravel-WM

(rsn) - Nicht zum ersten Mal in dieser Saison bringt ein Fahrer eines Teams außerhalb der WorldTour die Profis der Topliga des Radsports beim Kampf um einen Meistertitel ins Schwitzen. Nachdem in Ita

12.10.2025“Im Finale waren wir vielleicht ein bisschen dumm“

(rsn) – Bis eine Minute vor der endgültigen Entscheidung von Paris-Tours (1.UWT) hatte die Grande Nation noch fest daran glauben können, dass nach dem Vorjahressieg von Christoph Laporte (Visma â

12.10.2025Philipsen: “Mit diesen Jungs auf dem Podium zu sein, ist ein Privileg“

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat die 119. Auflage von Paris–Tours (1.Pro) im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe gewonnen und damit seinen dritten Sieg beim französischen Herbstklassiker

12.10.2025Trentin gewinnt auch die zweite Version von Paris-Tours

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat mit Paris-Tours (1.Pro) den letzten großen Herbstklassiker auf europäischer Bühne im Zielsprint einer Sechsergruppe für sich entschieden. Das traditionsreiche

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Kyushu (2.1, JPN)