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17.01.2016 | (rsn) - Nach einem für sie selbst enttäuschenden ersten Jahr im Elite-Peloton gelang Anna Knauer 2015 der wichtige nächste Schritt: Die 20-Jährige bekam von ihrem Team Rabobank-Liv erstmals das Vertrauen, auf Ergebnisse fahren zu dürfen und konnte bereits im April ein echtes Highlight verbuchen: "Ich war einer der glücklichsten Menschen der Welt", so Knauer mit Blick auf ihren ersten Podestplatz bei einem UCI-Rennen, dem Omloop van Borsele in der Niederlande.
Trotzdem aber verlängerte Rabobank-Liv ihren Vertrag nicht für ein drittes Jahr, und so musste Knauer im Sommer einige Wochen zittern, bis sie mit Parkhotel Valkenburg für 2016 einen neuen Arbeitgeber fand. "Es ist immer schwer, eine vertraute Vergebung zu verlassen, in der man sich wohlgefühlt hat", schrieb Knauer in ihrem Blog auf radsport-news.com und nannte ihr bisheriges Team auch eine "Familie".
Eine Familie, in der Knauer in zwei Jahren viel lernte, und die ihr 2014 die nötige Zeit gab, sich langsam zu entwickeln, um nun auch Ergebnisse liefern zu können. Zunächst aber begann Knauers Saison auf der Bahn, denn die Junioren-Weltmeisterin im Omnium von 2013 soll für den Bund Deutscher Radfahrer bei den Olympischen Spielen von Rio antreten. Und auch im Oval klappte es 2015 sofort gut - mit Bronze holte Knauer im Omnium von Cali ihre erste Weltcup-Medaille.
Platz drei sprang auch beim ersten Straßenrennen Ende März heraus - zumindest indirekt. Denn beim vom Orkan geprägten Gent-Wevelgem sprintete Knauer nach einem Platten und zwei Ausflügen in den Straßengraben noch auf den dritten Platz des Hauptfeldes, was Rang 22 des Schlussklassements bedeutete. "Das war eine enorme Steigerung zum Vorjahr und zeigte mir, dass ich in den letzten Monaten einiges richtig gemacht hatte", so Knauer. "Danach hatte ich das Gefühl, in guter Form zu sein. Allerdings hat immer etwas gefehlt. Das Vertrauen in meine eigene Stärke hat 2014 sehr unter meinen schwachen Leistungen gelitten."
Dann aber kam der 25. April und der Knoten platzte. Beim Omloop van Borsele fuhr Knauer bis zum Schluss an der Spitze mit und setzte sich in der Sprintvorbereitung ans Hinterrad der späteren Siegerin Kirsten Wild, einer der besten Sprinterinnen im Peloton. "Meine Fähigkeiten von der Bahn, meine Ellbogen einzusetzen und mich nicht einschüchtern zu lassen, halfen mir enorm", meint sie. Zwar verlor Knauer den Kontakt zu Wilds Hinterrad, doch Platz drei sprang trotzdem heraus - ein echtes Ausrufezeichen als No-Name im Elitefeld. "Shelley Olds (die Zweitplatzierte, d. Red.) fragte mich vor der Siegerehrung, wie ich eigentlich heiße", erinnert sie sich. Seitdem weiß sie es.
Es folgten weitere Top-Platzierungen bei der Ronde van Overijssel (8.) und der Rabobank7 in Aalburg (14.) sowie nach einer dreiwöchigen Wettkampfpause im Mai der Deutsche Meistertitel auf der Bahn im Punktefahren vor Charlotte Becker und Stephanie Pohl. Mit viel Zuversicht ging es dem persönlichen Saisonhöhepunkt entgegen, der Women's Tour in England. "Ich wusste, dass es die eine oder andere Etappe geben würde, bei der das Team erstmals komplett auf mich setzen würde", sagte Knauer.
Doch dann folgte der erste Tiefschlag: Im Ziel der 1. Etappe wurde sie in den Sturz von Lizzie Armitstead verwickelt und zog sich eine Schulterzerrung zu. Zwar konnte die Eichstätterin weitermachen, aber nur bis zur 4. Etappe. Nach einer Kollision mit einem Begleitfahrzeug landete Knauer mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus.
Bei der Deutschen Straßenmeisterschaft in Bensheim war wenige Tage später folglich nichts zu holen, doch es ging trotzdem bald wieder bergauf: Es folgte Silber bei der U23-Bahn-EM in Athen in der Mannschaftsverfolgung.
Im Sommer bestritt Knauer noch die Trophée d'Or in Frankreich und die Lotto Belgium Tour, doch mit Blick auf den für Olympia so wichtigen Winter lag der Fokus bald wieder auf der Bahn, wo im Herbst die EM in Grenchen und anschließend die Weltcup-Saison anstand.
"Das große Ziel ist Olympia", erklärt Knauer. "Aber es macht einfach so viel Spaß, wenn man auf der Straße vorne mitfahren kann, dass ich gerne das eine oder andere Mal aufs Podest fahren würde - und vielleicht kann ich ja sogar mal um den Sieg kämpfen. Ich kann es mir selbst kaum erklären, aber Erfolge auf der Straße bedeuten mir einfach um einiges mehr."
Die Freiheit, auf Ergebnis fahren zu dürfen, dürfte Knauer 2016 beim kleineren Team Parkhotel Valkenburg deutlich häufiger bekommen, als beim Star-Ensemble von Rabobank-Liv im Vorjahr - "gerade bei den flachen Rennen", hofft Knauer, die sich vor Rio zwar nicht "kaputtfahren" will, das aber auch nicht fürchtet: "Letztes Jahr bin ich auch drei sehr gute Bahnrennen aus der Straßensaison heraus gefahren, und wenn ich zwischendurch auch immer mal wieder auf die Bahn gehe, müsste es ganz gut klappen. Ich werde wahrscheinlich den ganzen April in Holland Rennen fahren, und dann im Mai wieder mit dem Bahntraining anfangen."
Hier punktete Knauer 2015:
3. Etappe 2a, Energiewacht Tour (1 Punkt)
3. Omloop van Borsele (24 Punkte)
8. Ronde van Overijssel (10 Punkte)
14. Rabobank7 Aalburg (1 Punkt)
7. Etappe 4, Trophée d'Or (0,5 Punkte)
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