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06.07.2015 | (rsn) – Ein Massensturz, in dessen Folge das Rennen gestoppt werden musste, ein erneuter Wechsel an der Spitze der Gesamtwertung, und ein Tony Martin (Etixx-Quick-Step), der um gerade mal eine Sekunde am Gelben Trikot vorbei schrammte – auch die 3. Etappe der 102. Tour de France sorgte für viel Diskussionsstoff.
Dabei geriet der erste Tour-Etappensieg von Joaquim Rodriguez (Katusha) fast in den Hintergrund. Der 36-jährige Spanier ließ nach 159,5 Kilometern von Antwerpen zur Mur de Huy nach einem frühen Antritt in der 1,3 Kilometer langen und 9,6 Prozent steilen Schlusssteigung Chris Froome (Sky) hinter sich und machte den gestrigen Tag vergessen, als er wie viele andere Fahrer auch gestürzt und abgehängt worden war.
„Das ist ein ganz spezieller Moment“, strahlte Rodriguez, der 2012 in Huy bereits den Flèche Wallonne gewonnen hatte. „Heute war es ganz anders. Es war eine schwere, schwere Etappe. Es gab diesen Sturz ganz in meiner Nähe, aber es ging gut aus für mich. Ich konnte dann nichts falsch machen, weil ich wusste, dass ich heute gute Beine hatte. Der Sieg war die Belohnung für die Arbeit der gesamten Mannschaft. Ich bin sehr zufrieden, das Team war phänonmenal, das tut uns gut und hat unserer Moral einen richtigen Schub verpasst.“
Neben dem Katalanen war Froome der große Gewinner des Tages. Nicht nur, dass der Brite von allen Favoriten auf den Gesamtsieg den stärksten Eindruck hinterließ – der 30-jährige Froome sicherte sich dank der Zeitgutschrift von sechs Sekunden auch das Gelbe Trikot, das Martin nun schon zum dritten Mal in Folge denkbar knapp verpasste.
„Ich hatte heute schlechte Beine. Und das mentale Durcheinander von gestern Abend hat mich auch nicht gut schlafen lassen. Es war heute nicht mein Tag. Hoffentlich klappt es morgen“, sagte der Deutsche Zeitfahrmeister nach der Etappe in der ARD mit Blick auf die am Dienstag anstehende „Kopfsteinpflaster-Etappe“ nach Cambrai.
Froome dagegen zeigte sich überrascht davon, schon so früh das Gelbe Trikot erobert zu haben. „Als ich heute Morgen aufwachte, habe ich nicht daran gedacht. Ich rechnete schon damit, dass es in den Anstiegen Abstände geben würde, dachte aber nicht, dass sie groß genug sein würden, als dass ich ins Gelbe würde fahren können“, sagte er.
Nur einen Tag konnte Fabian Cancellara (Trek) sich über sein 29. „maillot jaune“ freuen. Der Schweizer überschlug sich, als es rund 60 Kilometern vor dem Ziel zu einem schlimmen Massensturz kam. Der Franzose William Bonnet (FDJ) hatte bei rasender Fahrt ein Hinterrad touchiert und knallte auf den Asphalt.
Mindestens 20 weitere Fahrer konnten nicht mehr ausweichen und gingen wie Cancellara auch zu Boden. Der Berner und auch die meisten der anderen Gestürzten konnten weiterfahren, doch für den bisherigen Gesamtdritten Tom Dumoulin (Giant-Alpecin/ausgekugelte Schulter), Simon Gerrans (Orica-GreenEdge/Handgelenksbruch) und Bonnet (Schädeltrauma) war das Rennen ebenso wie für den Russen Dmitry Kozontchuk (Katusha) beendet.
Als Christian Prudhomme das ganze Ausmaß der Schäden erkannte – kurz darauf war es noch zu einem zweiten Sturz gekommen, so dass keiner der Rennärzte mehr an der Spitze des Feldes dabei war -, neutralisierte der Tour-Direktor zunächst zweimal das Rennen, um es dann für mehrere Minuten ganz zu stoppen, so dass Cancellara und zahlreiche andere Fahrer wieder ins Feld zurückfanden.
Mehrere Fahrer beschwerten sich zwar heftig bei Prudhomme, doch der ließ sich in seiner Entscheidung nicht beirren und wurde nach der Etappe zum Beispiel von John Degenkolb (Giant-Alpecin) im Interview mit Eurosport dafür gelobt: „Es war richtig, das Rennen zu unterbrechen“, sagte der Frankfurter, der morgen auf der 4. Etappe seine Chance auf den ersten Tour-Tagessieg ergreifen will.
„Diesen schlimmen Sturz haben ja alle Fernsehzuschauer gesehen. Da die vier Ambulanzfahrzeuge und die beiden Autos des medizinischen Teams am Unfallort beschäftigt waren, gab es keine Möglichkeit, die Sicherheit des Rennens weiter zu gewährleisten“, begründete Prudhomme seine Entscheidung, die auch deshalb nachvollziehbar war, weil kurz vor dem Crash Martin Elmiger (IAM), Serge Pauwels (MTN-Qhubeka), Jan Barta (Bora-Argon 18) und Bryan Nauleau (Europcar), die praktisch mit dem Startschuss davongezogen und sich einen Maximalvorsprung von knapp vier Minuten herausgefahren hatten, wieder gestellt worden waren. De Tschechische Zeitfahrmeister Barta, der am zweiten Tag in Folge als Ausreißer unterwegs war, wurde nach der Etappe als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet.
Nachdem das Rennen kurz vor der Côte de Bohisseau, dem ersten von vier kategorisierten Anstiegen des Tages, wieder freigegeben worden war, sorgten vor allem Tinkoff-Saxo, Astana und Sky für hohes Tempo. André Greipel (Lotto Soudal) und weitere Sprinter konnten sich zunächst noch im Feld halten. Der Träger des Grünen Trikots gewann sogar kurz darauf den Zwischensprint vor Degenkolb und baute damit seine Führung in der Punktewertung aus. Doch als es in die entscheidende Phase ging, nahm Greipel raus und fand sich an der Seite des sichtlich unter Schmerzen leidenden Cancellara wieder, der auf den letzten Kilometern Minute um Minute verlor.
Das war die Chance für Martin, dessen Etixx-Team sich nun auch an der Spitze des immer kleiner werdenden Feldes zeigte, das über die nächsten beiden Côtes zum alles entscheidenden Schlussanstieg entgegenjagte. Der dreimalige Zeitfahrweltmeister wurde zwar von seinem Teamkollegen Michal Kwiatkowski in Schlepptau genommen, doch in der „Mur“ fiel der Weltmeister schnell zurück und auch Martin konnte der finalen Tempoverschärfung von Froome, dessen Helfer ihren Kapitän das Finale perfekt vorbereitet hatten, nicht folgen.
Der Tour-Sieger von 2013 musste dann zwar Rodriguez, der von Giampaolo Caruso an die Spitze pilotiert worden war, an sich vorbeiziehen lassen, klemmte sich aber an den Spanier dran und schüttelte sogar alle seine Konkurrenten ab – am überraschendsten dabei war, dass Contador schnell zurückfiel und am Ende 18 Sekunden Rückstand einstecken musste.
„Ich habe zum Glück nicht viel verloren auf den letzten Metern. Ich habe schon vor dem Start gesagt, dass solche Tage schwierig werden können. Man kann auf einem Kilometer hier mehr Zeit verlieren als bei einem großen Anstieg. Im letzten Teil der Strecke habe ich etwas verloren, das war wirklich sehr hart“, kommentierte der Giro-Sieger seine Zeiteinbuße.
Froome kämpfte sogar noch um den Etappensieg, doch Rodriguez‘ Vorsprung erwies sich letztlich als zu groß. Knapp hinter dem Katusha-Kapitän überquerte er den Zielstrich, gefolgt vom Franzosen Alexis Vuillermoz (Ag2R/+0:04), dem Iren Daniel Martin (Cannondale-Garmin/+0:06) und Vuillermoz‘ Landsmann Tony Gallopin (Lotto Soudal, der sechs Sekunden Rückstand aufwies.
Weitere fünf Sekunden später führte der erneut überzeugend BMC-Kapitän Tejay van Garderen eine erste Gruppe vor Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Astana), Simon Yates (Orica GreenEdge), Nairo Quintana (Col) Movistar, Bauke Mollema (Trek) und Alejandro Valverde (Movistar), dem Gewinner des diesjährigen Fléche Wallonne, ins Ziel.
Martin folgte mit 40 Sekunden Rückstand auf Rodriguez, der auch erster Träger des Bergtrikots ist, und Froome – es war genau eine zuviel, so dass der Sky-Kapitän am Dienstag im Gelben Trikot auf die 4. Etappe gehen wird.
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