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11.06.2015 | (rsn) – Rohan Dennis (BMC) büßte auf der 5. Etappe des 67. Critérium du Dauphiné zwar mehr als zehn Minuten ein und war damit sein Gelbes Trikot los, das er seit dem Mannschaftszeitfahren trug. Doch der Australier konnte sich nach schweren 161 Kilometern von Digne-les-Bains zur Bergankunft in Pra-Loup trotzdem freuen, denn an der Spitze der Gesamtwertung löste ihn sein Teamkollege Tejay van Garderen ab.
Der US-Amerikaner belegte 35 Sekunden hinter dem Franzosen Romain Bardet (Ag2r) Platz zwei, nachdem er im Finale den kurz zuvor enteilten Chris Froome (Sky) noch überholt hatte. Dabei imponierte van Garderen nicht nur mit seiner letzten Tempobeschleunigung, der Froome nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Der BMC-Kapitän bewahrte auch die Ruhe, als der Brite auf den letzten 1,5 Kilometern alles in seinen Antritt legte, mit dem er sich aus der Favoritengruppe löste. Doch Froome konnte nicht alle seine Konkurrenten loswerden – neben van Garderen hielt auch noch der Spanier Benat Intxausti (Movistar) den Anschluss und kam schließlich zwei Sekunden hinter Froome auf Rang vier ins Ziel.
Der zweimalige Tour-Fünfte dagegen zog sogar noch am Tour-Sieger von 2013 vorbei und stürmte auch an die Spitze der Gesamtwertung. „Zunächst wollte ich ihm, aus Angst in den roten Bereich zu kommen, nicht folgen", berichtete van Garderen im Ziel. „Ich behielt Froome zwar im Auge, fuhr aber allein weiter. Am Ende schien es, dass er hart kämpfen musste und ich bekam die Chance aufzuschließen. Das hat mich ein wenig überrascht, weil ich dachte, dass er davon ziehen würde."
Doch im Finale kam es genau anders herum und auch im Gesamtklassement liegt van Garderen nun vor Froome, und zwar immerhin 41 Sekunden. Zwischen den beiden rangierten noch Intxausti (+0:17) Bardet (+0:20) und der Italiener Michele Scarponi (Astana/+0:31). Da er auch Tour-Sieger Vincenzo Nibali (Astana) und Alejandro Valverde (Movistar) hinter sich ließ – beide wurden im Schlussanstieg abgehängt –, bezieht der 26-Jährige aus seiner heutigen Vorstellung viel Zuversicht im Hinblick auf die Tour de France.
„Ich denke, dass sich hier jeder den letzten Schwung für Juli holen möchte und ich habe
gezeigt, dass ich voll mit dabei sein kann", sagte van Garderen. „Jeder hat seine eigenen Methoden und du kannst aus der Dauphiné sicher auch nicht alles für die Tour ablesen. Aber meine Leistung heute hat mir doch einiges an Selbstvertrauen gegeben."
Nach seiner heutigen Vorstellung gilt van Garderen auch als erster Kandidat auf den Gesamtsieg. Angesichts der knappen Abstände – die ersten Zehn der Gesamtwertung sind durch weniger als 1:30 Minuten voneinander getrennt – wartet laut BMC-Sportdirektor Yvon Ledanois allerdings noch viel Arbeit auf das Team, dem er aber die Verteidigung des Gelben Trikots zutraut.
„Die Jungs haben an einem harten Tag mit 4.000 Höhenmetern einen sehr guten Job gemacht", sagte der Franzose Ledanois. „Auch die restlichen drei Tage werden hart sein. Das prognostizierte schlechte Wetter wird die Situation zudem erschweren. Aber alles was zählt ist, dass das Trikot bei uns bleibt“, gab Ledanois die Marschrichtung vor.
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