Dauphiné: Schrecksekunde für Nerz

Bora-Argon 18 betrieb auf der Königsetappe Wiedergumachung

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Bartosz Huzarski (Bora-Argon 18) auf der Königsetappe des Critérium du Dauphiné | Foto: Cor Vos

13.06.2015  |  (rsn) – Nicht nur das Team Sky ging auf der Königsetappe des 67. Critérium du Dauphiné in die Offensive. Auch der deutsche Zweitdivisionär hatte sich einiges für die nur 155 Kilometer lange Etappe, die zur Bergankunft in Saint-Gervais Mont Blanc führte, einiges vorgenommen.

Dominik Nerz, Paul Voß & Co. wollten Wiedergutmachung betreiben für den Auftritt vom Freitag, der „für die meisten Fahrer nicht zufriedenstellend war“, wie Teamchef Ralph Denk diplomatisch formulierte. „Die Jungs wollten das wieder gerade biegen und sind sehr offensiv gefahren.“ Tatsächlich zeigte sich phasenweise die Hälfte des achtköpfigen Bora-Aufgebots in der Spitzengruppe, deren Zusammensetzung sich mehrmals änderte.

Zunächst war der unermüdliche Björn Thurau in einer vierzehnköpfigen Ausreißergruppe dabei, die sich bereits nach vier Kilometern aus dem Feld gelöst hat. In der Folge schafften weitere Fahrer den Sprung an die Spitze, darunter auch Thuraus Teamkollegen José Mendes und Bartosz Huzarski sowie Kapitän Nerz, für den die Tour-Generalprobe bisher wenig zufriedenstellend verlaufen war.

Der 25-jährige Allgäuer war dann allerdings der Pechvogel des Tages, denn in der Abfahrt vom Col des Aravis stürzte Nerz in einem unbeleuchteten Tunnel und musste das Rennen mit starken Knieschmerzen aufgeben. Die schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich dann glücklicherweise nicht. Im Krankenhaus wurde „nur“ ein Knieprellung diagnostiziert. Die wichtigste Nachricht war aber, dass Nerz‘ Start bei der Tour de France nicht in Gefahr ist.

In Folge von diversen Attacken fielen schließlich auch Mendes und Thurau zurück, doch der routinierte Huzarski hielt sich weiter in der Spitzengruppe, die im Schlussanstieg nur noch aus vier Fahrern bestand: Neben dem Polen wehrten sich noch der Österreichische Meister Riccardo Zoidl (Trek) sowie die beiden Spanier Jonathan Castroviejo (Movistar) und Daniel Navarro (Cofidis) nach Kräften gegen die von Froomes Helfern angeführte Verfolgergruppe.

Vier Kilometer vor dem Ziel war schließlich auch für den 34-jährigen Bora-Routinier die Flucht beendet, doch dafür trat dann Youngster Emanuel Buchmann in Erscheinung. Der Ravensburger klemmte sich an das Hinterrad von Vincenzo Nibali (Astana), der im 7,7 Prozent steilen letzten Berg des Tages durch die ständigen Tempoverschärfungen von Sky mürbe gemacht worden war.

Der 22-jährige Buchmann kam schließlich gemeinsam mit Nibali auf Platz 25 ins Ziel, knapp vier Minuten hinter Etappengewinner Froome ins Ziel, fünf Minuten später darauf folgte Huzarski, der Rang 32 belegte.

„Heute ging es für uns um eine Top-Platzierung. Es ist natürlich etwas ganz besonderes, gleich mit vier Mann in der Spitzengruppe vertreten zu sein. Dominik hat sich heute zum ersten Mal hier richtig gut gefühlt. Er wäre sicher vorne mit angekommen, wenn er in diesem Tunnel nicht gestürzt wäre“, bedauerte Denk das Ausscheiden des Rundfahrtspezialisten, der zu Saisonbeginn als Nachfolger für den zum Team Sky abgewanderten Leopold König verpflichtet worden war.

Auch wenn es mit dem Spitzenergebnis am vorletzten Tag der Rundfahrt nicht klappte, so konnte Denk zufrieden feststellen: „Heute haben wir eine Reaktion gesehen.“ Und für die am Sonntag anstehende Schlussetappe entband der Raublinger seine Fahrer bereits von allen taktischen Zwängen. „Für morgen gilt: freie Fahrt für alle und so hoffen wir auf eine gute Etappen-Platzierung“, so Denk.

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