--> -->
21.05.2015 | (rsn) – Nach seinem neunten Platz am Mittwoch hat Philippe Gilbert (BMC) auf der 12. Etappe des 98. Giro d’Italia zugeschlagen und seinem Team den ersten Tagessieg gesichert. Der 32 Jahre alte Belgier gewann am Donnerstag im strömenden Regen die über 190 Kilometer lange Etappe von Imola nach Vicenza mit drei Sekunden Vorsprung auf den Spanier Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) und den Italiener Diego Ulissi (Lampre-Merida).
Damit krönte er eine clevere Vorstellung seines Teams, das sich erst in der Anfahrt zur einen Kilometer langen Schlussrampe zum Monte Berico an die Spitze des Feldes gesetzt hatte, um den Esten Tanel Kangert (Astana) und den Italiener Franco Pellizotti (Androni-Giocattoli) noch zu stellen.
„Ich war nach der gestrigen Etappe so enttäuscht, dass ich kaum einschlafen konnte“, kommentierte Gilbert seinen ersten Saisonsieg. „Aber unser Sportdirektor hat uns heute vor der Etappe Mut zugesprochen und wir haben abgemacht, dass wir diesmal unsere Energie für das Finale aufsparen würden“, so der frühere Weltmeister, dessen Team tags zuvor noch viel Arbeit in der Verfolgung einer Ausreißergruppe geleistet hatte, diesmal aber erst spät Verantwortung übernahm, um den Kapitän perfekt zu lancieren.
Gilbert zog auf den letzten 500 Metern unwiderstehlich davon, schnappte sich schnell die beiden Ausreißer und fuhr ganz souverän seinen zweiten Etappensieg bei einem Giro d’Italia ein. Hinter dem Klassikerspezialisten sprintete der erneut stark auftrumpfende Contador auf den zweiten Platz und konnte damit nicht nur sechs Bonussekunden verbuchen, sondern auch noch seinen schärfsten Konkurrenten Fabio Aru (Astana) um acht Sekunden abschütteln und im Gesamtklassement seinen Vorsprung auf den Italiener auf nunmehr 17 Sekunden ausbauen.
Auf den Plätzen drei und vier der Gesamtwertung folgen mit dem Spanier Mikel Landa (+0:55) und Arus Landsmann Dario Cataldo (+1:30) zwei weitere Astana-Fahrer, auf die Contador aber ebenfalls Zeit gutmachen konnte.
„Wir sind sehr gut organisiert und heute war das trotz des schlechten Wetters ein guter Tag für uns“, konnte der 32-jährige Madrilene mit einem zufriedenen Lächeln im Ziel gegenüber Eurosport feststellen.
Zeitgleich mit Contador kam der Freiburger Simon Geschke (Giant-Alpecin) ins Ziel, verpasste als Vierter allerdings knapp das Podium und konnte sich auch das Bergtrikot nicht vom Benat Intxausti zurückholen, obwohl er die erste von drei Bergwertungen des Tages (4. Kategorie) gewonnen hatte. Da wurde Intxausti Zweiter, sicherte sich allerdings die darauf folgende Wertung der 3. Kategorie und kommt nun auf 61 Zähler, acht mehr als Geschke.
Bei horrendem Anfangstempo ließ das Feld erst nach 70 Kilometern eine Gruppe ziehen, die allerdings in der Folge an der kurzen Leine gehalten wurde. Der Thüringer Patrick Gretsch (Ag2R), die Italiener Davide Appollonio (Androni-Giocattoli) und Enrico Barbin (Bardiani-CSF), der Franzose Kenny Elissonde (FDJ) sowie der Niederländer Nick Van der Lijke (LottoNL-Jumbo) konnten sich einen Vorsprung von kurzzeitig etwas mehr als zwei Minuten herausfahren, doch das von Orica-GreenEdge und Etixx-Quick-Step angeführte Feld hatte den Rückstand beim zweiten Zwischensprint rund 64 Kilometer vor dem Ziel bereits wieder auf eine halbe Minute reduziert.
Kurz darauf wurde Gretsch als letzter der Ausreißer im 5,3 Kilometer langen und 4.1 Prozent steilen ersten von drei kategorisierten Anstiegen des Tages gestellt. Kurz darauf zeigte sich ein weiterer Deutscher an der Spitze, denn Geschke attackierte kurz vor der Bergwertung, sicherte sich den Bergpreis vor Intxausti. Geschke ließ sich dann aber wieder ins Feld zurückfallen, in dem nun Contadors Helfer die Tempoarbeit übernahmen – und zwar bei der Jagd auf Louis Vervaeke (Lotto Soudal), der sich als Solist davon gemacht hatte, verfolgt vom Italiener Gianfranco Zilioli (Androni-Giocattoli), der allerdings die Lücke zu dem erst 21-jährigen Belgier nicht schließen konnte und schnell wieder im Feld verschwand.
Und auch Vervaekes Flucht war nur von kurzer Dauer, gut 30 Kilometer vor dem Ziel wurde der junge Teamkollege von André Greipel noch am Fuß des 3,7 Kilometer langen und bis zu 17 Prozent steilen Anstiegs nach Crosara wieder eingefangen. Danach kontrollierte erneut Contadors Team das Geschehen, ließ aber Intxausti ziehen, der sich die vier Zähler der zweiten Bergwertung sicherte und damit seine Führung gegenüber Geschke ausbaute. Im oberen Teil des Anstiegs fühlte Contador wie bereits gestern seinen Konkurrenten erstmals auf den Zahn, konnte seine Hauptgegner aber nicht abschütteln.
In der aufgrund der Regenfälle extrem glitschigen Abfahrt stürzten zahlreiche Fahrer und das Feld zersplitterte in mehrere Teile. Mit dem Australier Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) landete auch einer der Favoriten auf den Tagessieg auf dem Asphalt – ebenso wie der Niederländer Stef Clement (IAM), der aus einer Kurve getragen wurde und sich am Arm und an der Schulter verletzte, aber ebenfalls das Rennen fortsetzen konnte.
Auf den letzten 15 Kilometern ging Pellizotti in die Offensive, überquerte als Erster einen weiteren, nicht kategorisierten Anstieg und fuhr sich einen kleinen Vorsprung heraus. 5,5 Kilometer vor dem Ziel erhielt der Routinier Unterstützung durch Kangert, doch die Verfolger sahen die beiden Spitzenreiter in der Anfahrt zum Schlussanstieg schon vor sich.
Erst gut zwei Kilometer vor dem Ziel spannten sich Gilberts Helfer vor das deutlich geschrumpfte Feld und führten die Verfolger am Fuß der Schlussrampe an das Spitzenduo heran. Kangert konnte zwar Pellizotti im unteren Teil des bis zu elf Prozent steilen Anstiegs abschütteln, doch gegen Gilberts Antritt war der Astana-Profi machtlos.
Der BMC-Kapitän fuhr auf Klassikerterrain und bei Klassikerbedingungen einen letztlich ungefährdeten Sieg ein, doch hinter Gilbert wurde es nochmals spannend, da nämlich Contador auf Rang zwei sprintete und damit unerwartet Zeit auf seine Konkurrenten gutmachte. Aru dagegen kam mit einigen Sekunden Rückstand völlig ausgepumpt ins Ziel und wird sich auch nicht darüber freuen können, dass seine Astana-Equipe nach wie vor überlegen die Teamwertung anführt.
(rsn) – Glück brachte das sogenannte Motorhome, eine Art Campingwagen, das die britische Sky-Mannschaft mit zur diesjährigen Auflage der Italien-Rundfahrt brachte, Richie Porte nicht. Der Tasman
04.06.2015Van Den Broeck: „Wir sind doch keine Maschinen"(rsn) - Nachdem Teamchef Marc Sergeant seine Enttäuschung über das Giro-Abschneiden seines Kapitäns Jurgen Van Den Broeck kundgetan und dessen Trainer sich im Gegenzug über fehlendes Vertrauen von
02.06.2015Unfairer Coledan und die Ausreißer durchkreuzten Kluges Ziele(rsn) - Den Sieg auf der prestigeträchtigen Schlussetappe mit Ziel in Mailand sowie die Rote Laterne als Vorletzter knapp verpasst, dennoch war Roger Kluge (IAM) mit seiner Giro-Premiere zufrieden.
01.06.2015Bei Katusha saß der zweite Anzug, bei Sky griff Plan B(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück
01.06.2015Vegni: „Sestriere-Etappe war herausragend"(rsn) – Giro-Chef Mauro Vegni hat eine positive Bilanz der am Sonntag in Mailand zu Ende gegangenen 98. Italien-Rundfahrt gezogen. „Ich bin sehr zufrieden, wie dieser Giro abgelaufen ist“, sagte
01.06.2015Orica mit Gala-Auftakt, Movistar auch ohne Nairo Quintana Spitze(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück
01.06.2015Lampre kann vier Mal jubeln, CCC Sprandi bleibt nur die Tristessersn - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück g
01.06.2015Debütant Dayer Quintana: „Der Giro war richtig schön"(rsn) – Nairo Quintana (Movistar) gewann gleich bei seinem Debüt im vergangenen Jahr den Giro d’Italia. Für seinen jüngeren Bruder Dayer ging es bei dessen erster Teilnahme an einer dreiwöchig
01.06.2015Astana fuhr in einer eigenen Liga, BMC erreichte seine Ziele(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück
31.05.2015Keisse düpiert in Mailand die Sprinter, Kluge Dritter(rsn) – Am letzten Tag des 98. Giro d’Italia waren alle Blicke auf Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) und die Sprinter gerichtet. Doch auf der 21. Etappe, die über 178 flache Kilometer von Turin nac
31.05.2015Jetzt wartet die Tour auf ContadorMailand (dpa/rsn) - Zum Feiern bleibt nicht viel Zeit. Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) wird seinen am Sonntag errungen zweiten Gesamtsieg beim Giro d`Italia schnell abhaken müssen, um sich auf
31.05.2015Contador triumphiert in Mailand, Keisse gewinnt Schlussetappe(rsn) – Alberto Contador (Tinkoff-Saxo-Tinkoff) hat den 98. Giro d’Italia gewonnen und damit seinen zweiten Gesamtsieg nach 2008 gefeiert. Auf der abschließenden 21. Etappe kam der Spanier mit de
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä