Die Giro-Bilanzen der Teams / Teil 4

Bei Katusha saß der zweite Anzug, bei Sky griff Plan B

Foto zu dem Text "Bei Katusha saß der zweite Anzug, bei Sky griff Plan B"
Elia Viviani (Sky) hat die 2. Etappe des 98. Giro d´Italia gewonnen. | Foto: Cor Vos

01.06.2015  |  (rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück geblieben?

Teil 4:

Giant-Alpecin: Mit dem anvisierten Etappensieg wurde nichts für die deutsche Mannschaft. Am nächsten kam Sprinter Luka Mezgec diesem Ziel, der in Lugano und Genua die Plätze drei und vier herausfuhr. Simon Geschke trug zwischenzeitlich das Bergtrikot, konnte in der zweiten Giro-Hälfte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in den Kampf um die Sonderwertung eingreifen. Der Freiburger erreichte aber ebenso wie Nikias Arndt, der zweite Deutschen im Kader, das Ziel in dMailand. Während Geschke ebenso wie Mezgec je einen dritten und vierten Etappenrang verbuchte, hatte Arndt keine Gelegenheit, auf eigene Rechnung zu fahren. Als nur eine von fünf Mannschaften kam Giant-Alpecin immerhin vollständig durch die Rundfahrt.

Katusha: Dass beim russischen Rennstall auch der zweite Anzug sitzt, zeigten Etappensieger Ilnur Zakarin und der als Gesamtzehnter überzeugende Yuri Trofimov. Lange Zeit lag der Russe sogar gar auf Top-Fünf-Kurs, verlor aber in der letzten Woche an Boden. Sprinter Alexander Porsev blieb mit zwei vierten Plätzen im Bereich seiner Möglichkeiten und auch Sergej Lagutin wusste mit einem vierten Rang zu gefallen. Ein wichtiger Faktor war Luca Paolini, auch wenn der italienische Routinier  abgesehen von einem sechsten Rang nichts Zählbares mit nach Hause nehmen konnte.

LottoNL-Jumbo: Der Giro begann für die niederländische Mannschaft alles andere als gut. Früh verlor man mit Robert Wagner einen wichtigen Fahrer für die Sprintvorbereitung, zudem büßte Kapitän Steven Kruijswijk schon früh Zeit auf die Konkurrenz ein. Doch der Niederländer kämpfte sich zurück, trug zwischenzeitlich das Bergtrikot und schloss den Giro auf einem sehr guten siebten Rang ab. Den Tagessieg als Krönung verpasste er als Zweiter in Aprica und San Giorgio del Sannio nur knapp. Sprinter Moreno Hofland fuhr in der ersten Giro-Woche in Genua einen weiteren zweiten Etappenrang heraus, konnte im danach aber nicht mehr zulegen.

Sky: Der Giro war vor allem für Kapitän Richie Porte ein Rennen voller Pleiten, Pech und Pannen, was am zweiten Ruhetag im verletzungsbedingten Ausstieg gipfelte. Doch das Team Sky hatte in Gestalt von Leopold König einen Plan B parat. Der Tscheche blieb in den Bergen immer auf Tuchfühlung zu den Besten und heimste mit Rang sechs das beste Rundfahrt-Ergebnis seiner Karriere einheimste. Zudem gelangen der Mannschaft von Dave Brailsford noch zwei Etappensiege: Der Weißrusse Vasil Kiryienka gewann das 60 Kilometer lange Einzelzeitfahren, Sprinter Elia Viviani hatte bereits am zweiten Tag der Rundfahrt allen Grund zum Jubeln, als er seinen ersten Giro-Tagessieg einfuhr. Der Österreicher Bernhard Eisel trat wieder als tadelloser Capitän de la Route auf,  der Spanier Mikel Nieve tat sich im Hochgebirge als wichtiger Helfer hervor.

Tinkoff-Saxo: Der Auftritt von Tinkoff-Saxo beim 98. Giro wurde zur Ein-Mann-Show. Während Astana mit mannschaftlicher Geschlossenheit glänzte, fuhr Alberto Contador seinen Gesamtsieg praktisch als Einzelkämpfer ein. Der Madrilene fuhr, abgesehen von einem Tag, ab der 6. Etappe im Rosa Trikot und hatte, abgesehen von einer Schwächephase auf der vorletzten Etappe, keinerlei Probleme, die Konkurrenz auf Distanz zu halten. Eine wirkliche Stütze waren Ivan Basso, Michael Rogers, Roman Kreuziger und Co ihrem Kapitän nur im Auftaktzeitfahren, das Tinkoff-Saxo auf Rang zwei beendete.

Trek: Für die vorderen Plätze in der Gesamtwertung hatte der US-Rennstall keinen Anwärter. Dafür tat der Italiener Marco Coledan alles dafür, den letzten Platz in der Gesamtwertung zu erringen. Auf der vorletzten Etappe wartete er kurz vor dem Ziel sogar einige Minuten auf Roger Kluge, seinem schärfsten "Rivalen" im "Kampf" um die Rote Laterne. Sprinter Giacomo Nizzolo verpasste mit zwei zweiten Plätzen abermals den erhofften Tagessieg, durfte sich aber immerhin über das Rote Trikot des besten Sprinters freuen. Ebenfalls an einem Tagessieg schnupperte Nizzolos Landsmann Fabia Felline, der in der ersten Woche in Sestri Levante einen zweiten Rang herausfuhr. Felline konnte zudem mit Rang acht im Zeitfahren überzeugen. Der Rest des Teams stellte sich in den Dienst von Nizzolo.

 

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.06.2015Sky will an Idee mit Motorhomes festhalten

(rsn) – Glück brachte das sogenannte Motorhome, eine Art Campingwagen, das die britische Sky-Mannschaft mit zur diesjährigen Auflage der Italien-Rundfahrt brachte, Richie Porte nicht. Der Tasman

04.06.2015Van Den Broeck: „Wir sind doch keine Maschinen"

(rsn) - Nachdem Teamchef Marc Sergeant seine Enttäuschung über das Giro-Abschneiden seines Kapitäns Jurgen Van Den Broeck kundgetan und dessen Trainer sich im Gegenzug über fehlendes Vertrauen von

02.06.2015Unfairer Coledan und die Ausreißer durchkreuzten Kluges Ziele

(rsn) - Den Sieg auf der prestigeträchtigen Schlussetappe mit Ziel in Mailand sowie die Rote Laterne als Vorletzter knapp verpasst, dennoch war Roger Kluge (IAM) mit seiner Giro-Premiere zufrieden.

01.06.2015Vegni: „Sestriere-Etappe war herausragend"

(rsn) – Giro-Chef Mauro Vegni hat eine positive Bilanz der am Sonntag in Mailand zu Ende gegangenen 98. Italien-Rundfahrt gezogen. „Ich bin sehr zufrieden, wie dieser Giro abgelaufen ist“, sagte

01.06.2015Orica mit Gala-Auftakt, Movistar auch ohne Nairo Quintana Spitze

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück

01.06.2015Lampre kann vier Mal jubeln, CCC Sprandi bleibt nur die Tristesse

rsn - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück g

01.06.2015Debütant Dayer Quintana: „Der Giro war richtig schön"

(rsn) – Nairo Quintana (Movistar) gewann gleich bei seinem Debüt im vergangenen Jahr den Giro d’Italia. Für seinen jüngeren Bruder Dayer ging es bei dessen erster Teilnahme an einer dreiwöchig

01.06.2015Astana fuhr in einer eigenen Liga, BMC erreichte seine Ziele

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück

31.05.2015Keisse düpiert in Mailand die Sprinter, Kluge Dritter

(rsn) – Am letzten Tag des 98. Giro d’Italia waren alle Blicke auf Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) und die Sprinter gerichtet. Doch auf der 21. Etappe, die über 178 flache Kilometer von Turin nac

31.05.2015Jetzt wartet die Tour auf Contador

Mailand (dpa/rsn) - Zum Feiern bleibt nicht viel Zeit. Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) wird seinen am Sonntag errungen zweiten Gesamtsieg beim Giro d`Italia schnell abhaken müssen, um sich auf

31.05.2015Contador triumphiert in Mailand, Keisse gewinnt Schlussetappe

(rsn) – Alberto Contador (Tinkoff-Saxo-Tinkoff) hat den 98. Giro d’Italia gewonnen und damit seinen zweiten Gesamtsieg nach 2008 gefeiert. Auf der abschließenden 21. Etappe kam der Spanier mit de

31.05.2015Macht es Mezgec in Mailand wie vor Jahresfrist in Triest?

(rsn) – Nach 20 Etappen des 98. Giro d’Italia wartet das deutsche Giant-Alpecin-Team noch auf das erste Erfolgserlebnis. Simon Geschke musste das Blaue Bergtrikot nach nur zwei Tagen wieder abgebe

Weitere Radsportnachrichten

12.07.2025Vingegaard trotz starken Auftritts nicht ganz zufrieden

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) konnte im Ziel der 7. Etappe der Tour de France als heimlicher Gewinner bezeichnet werden. Der Däne musste sich an der Mur de Bretagne zwar im Spri

12.07.2025Haig mit Gehirnerschütterung nach Sturz im Finale der 7. Etappe

(rsn) - Nach dem Highspeed-Crash in der Favoritengruppe sechs Kilometer vor dem Ziel der 7. Etappe zur Mur de Bretagne sind die meisten Fahrer mit Schürfwunden und Prellungen davongekommen. Joao Alme

12.07.2025Massensprint an leichter Steigung

(rsn) – Obwohl sich ihnen bisher keine hohen Berge in den Weg gestellt haben, hatten die Sprinter an den ersten sieben Tagen der Tour de France vergleichsweise wenig Chancen bekommen. Dafür schaut

11.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

11.07.2025Vierter in Mur-de-Bretagne: Gall kommt in einen “guten Rhythmus“

(rsn) – Kein Zweifel, Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) ist eher ein Mann für die langen Anstiege. Umso überraschender kam sein vierter Platz an der Mur-de-Bretagne am Ende der 7. Tour-E

11.07.2025Pogacar lässt Girmay grübeln: “Keine guten Neuigkeiten“

(rsn) – Dank seiner unvergleichlichen Explosivität im Schlusssprint stürmte Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) auf der 7. Etappe der Tour de France zum Tagessieg und schlüpfte ins Gelbe Tri

11.07.2025Almeida will trotz Rippenbruch die Tour de France fortsetzen

(rsn) – Als Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) im Finale der 7. Tour-Etappe in den Massensturz verwickelt war, bei dem in der Kopfgruppe rund 15 Fahrer zu Boden gingen, schien es so, als ob sic

11.07.2025Lippert macht die “6“ zu ihrer Giro-Glückszahl

(rsn) – Liane Lippert (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 36. Giro d´Italia Women (2.WWT) ihren ersten Saisonsieg bejubeln können. Die 27-jährige Friedrichshafenerin ließ über 145 Kilometer zw

11.07.2025Evenepoel festigt Position als Herausforderer in Warteposition

(rsn) - Die Gesichter hellen sich auf bei Soudal - Quick Step. “Der Tag mit der Windkante ist abgehakt, das ist Geschichte“, bezog sich der Sportliche Leiter Tom Steels gegenüber RSN auf die 39 S

11.07.2025Red Bull an der Mur mit doppelter Schadensbegrenzung

(rsn) – Eine harte, schnelle, heiße Angelegenheit war die 7. Etappe der Tour de France durch die Bretagne. Red Bull - Bora - hansgrohe um den Sportchef Rolf Aldag nahm des Ergebnis an der Mur-de-B

11.07.2025Reef: “Es ist völlig egal, wer in Gelb fährt“

(rsn) – Auf der 7. Etappe der Tour de France 2025 kam es an der Mur de Bretagne nach 197 Kilometern zum Showdown der Top-Favoriten. Den größten Punch auf den letzten 150 Metern hatte dabei Tadej

11.07.2025Highlight-Video der 7. Etappe der Tour de France

(rsn) - Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike) hat bis zum Zielstrich am Hinterrad von Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) geklebt, vorbeifahren konnte der Däne im Zielsprint auf der 7. Etappe der

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • GP Torres Vedras (2.2, POR)
  • Tour of Ankara (2.2, TUR)
  • Visegrad 4 Kerekparveseny (1.2, HUN)
  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)