Politt seit 2018 einziger deutscher Gesamtsieger

Deutschland Tour im Rückblick: Die letzten sieben Jahre

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Deutschland Tour im Rückblick: Die letzten sieben Jahre"
Das Podium der Deutschland Tour 2021, v.l.: Pascal Ackermann, Nils Politt (beide Bora - hansgrohe), Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) | Foto: Cor Vos

17.08.2025  |  (rsn) – Die 2018 wiederbelebte Deutschland Tour (2.Pro) hat sich als fester Bestandteil im UCI-Rennkalender etabliert und kann trotz großer Konkurrenz wie etwa der parallel laufenden Renewi Tour (2.UWT) und am Schlusswochenende der D-Tour beginnenden Vuelta a Espana (2.UWT) auch in diesem Jahr wieder ein prominent besetztes Starterfeld vorweisen.

Wir blicken auf die ersten sieben Jahre der neuen Deutschland Tour zurück:

Deutschland Tour 2018: Matej Mohoric

Das Comeback der Deutschland Tour wurde 2018 von der Gesellschaft zur Förderung des Radsports, einer Tochter des Tour de France-Veranstalters ASO, auf den Weg gebracht. Damals zählte die Rundfahrt noch zur UCI-Kategorie 2.1 und ging über vier Tage. Den Auftakt in Bonn gewann der Kolumbianer Alvaro Hodeg (Quick-Step Floors) vor dem Pfälzer Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe). Am darauf folgenden Tag sorgte Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) in Trier für den ersten deutschen Sieg.

Das Rote Trikot des Gesamtführenden musste Schachmann aber nach nur 24 Stunden in Merzig an den dortigen Etappensieger Matej Mohoric (Bahrain Merida) abgeben. Der Slowene musste sich am Schlusstag in Stuttgart zwar Nils Politt (Katusha Alpecin) geschlagen geben, doch Platz zwei in der Tageswertung reichte zum Gesamtsieg. Das Schlusspodium komplettierten Politt und Schachmann.

Zur Sonderseite der Deutschland Tour 2018

Deutschland Tour 2019: Jasper Stuyven

Schon im zweiten Jahr stieg die Deutschland Tour in die Kategorie 2.HC auf, es blieb aber zunächst beim viertägigen Rennprogramm. Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) eröffnete die Rundfahrt mit einem Sprintsieg in Halberstadt. Auf der 2. Etappe siegte Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) in Göttingen und schnappte Ackermann auch das Rote Trikot weg.

Die 3. Etappe mit Ziel in Eisenach entschied der Däne Kasper Asgreen (Deceuninck - Quick-Step) im Sprint zweier Ausreißer vor Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) für sich. Der Belgier übernahm dadurch die Gesamtführung und gab diese auch am Schlusstag nicht mehr ab. Während der Italiener Sonny Colbrelli (Bahrain Merida) das vierte Teilstück in Erfurt gewann, brachte Styuven im Gesamtklassement drei Sekunden Vorsprung auf Colbrelli ins Ziel.

Zur Sonderseite der Deutschland Tour 2019

2020: Keine Austragung wegen Corona-Pandemie

Deutschland Tour 2021: Nils Politt

Nach der Corona-Zwangspause kehrte die Rundfahrt wieder in den Kalender zurück. Nils Politt (Bora - hansgrohe) sorgte für den ersten deutschen Gesamtsieg seit der Neuauflage im Jahr 2018. Teamkollege Pascal Ackermann wurde Zweiter. Der Pfälzer gewann den Sprintauftakt in Schwerin vor Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) und verteidigte als Tagesdritter in Ilmenau tagsdrauf die Gesamtführung. Die Etappe holte sich der Norweger Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) vor Bauhaus.

Auf der 3. Etappe mit Ziel in Erlangen schlug Politts große Stunde. Der Klassikerspezialist übernahm mit seinem Solosieg auch das Rote Trikot, das er am Schlusstag in Nürnburg verteidigte. Dort sicherte sich Kristoff vor Ackermann seinen zweiten Etappenerfolg, während Politt den ersten Rundfahrtsieg seiner Karriere feierte – mit je vier Sekunden Vorsprung vor Ackermann und Kristoff.

Zur Sonderseite der Deutschland Tour 2021

Deutschland Tour 2022: Adam Yates

Diesmal wartete die Deutschland Tour mit einigen Neuerungen auf. Mit dem Einbau eines Prologs in den Etappenplan wurde die Rundfahrt von vier auf fünf Tage verlängert. Zudem stand am Schauinsland die erste Bergankunft an.

In Weimar entschied der Italiener Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) den Prolog für sich, als bester Deutscher belegte Titelverteidiger Nils Politt (Bora - hansgrohe) Rang drei. In Meininingen gewann Sprinter Caleb Ewan (Lotto Soudal) die 1. Etappe, Max Kanter (Movistar) belegte als bester Deutscher Rang drei. Auch in Marburg kam es am Ende der 2. Etappe zum Sprint, den Alexander Kristoff (Intermarché - Wanty - Gobert) für sich entschied, während der Tagesdritte Alberto Bettiol (EF Education - Easy Post) die Gesamtführung von Auftaktsieger Ganna übernahm.

Bei der Bergankunft am Schauinsland im Schwarzwald war Adam Yates (Ineos Grenadiers) der Stärkste. Durch seinen Solosieg übernahm der Brite auch die Führung in der Gesamtwertung, die er am Schlusstag in Stuttgart auch nicht mehr abgab. Den letzten der fünf Tagessiege errang der Spanier Pello Bilbao (Bahrain Victorious), Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty - Gobert) landete auf Rang drei, verpasste im Gesamtklassement am Ende aber um drei Sekunden das Podium und musste sich mit Rang vier begnügen. Dafür gewann der Augsburger die Nachwuchswertung. Yates gewann die Rundfahrt mit 22 Sekunden Vorsprung auf Bilbao und 44 auf Ruben Guerreiro (EF Education – EasyPost).

Zur Sonderseite der Deutschland Tour 2022

Deutschland Tour 2023: Ilan Van Wilder

Die Deutschland Tour 2023 startete mit einem Prolog in Sankt Wendel und ging in Bremen zu Ende. Den Gesamtsieg sicherte sich der Belgier llan Van Wilder (Soudal - Quick-Step) mit elf Sekunden Vorsprung auf den Österreicher Felix Großschartner (UAE Team Emirates) und 13 Sekunden auf Danny van Poppel (Bora - hansgrohe). Bester Deutscher war dessen Teamkollege Nils Politt auf Rang neun.

Der Prolog ging an den Briten Ethan Vernon (Soudal - Quick-Step), am Tag darauf wurde er von seinem belgischen Teamkollegen Van Wilder nach dessen Tagessieg in Merzig im Roten Trikot abgelöst. Bei der Bergankunft in Winterberg, die Gregor Mühlberger (Movistar) für sich entschied, konnte Van Wilder seine Gesamtführung genauso verteidigen wie auf den beiden folgenden Etappen, die sich Madis Mihkels (Intermarché - Wanty - Gobert) und Arvid de Kleijn (Tudor) sicherten. Für das beste deutsche Tagesergebnis sorgte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious), der am Schlusstag Zweiter wurde.

Zur Sonderseite der Deutschland Tour 2023

Deutschland Tour 2024: Mads Pedersen

Die Austragung 2024 stand ganz im Zeichen von Lidl - Trek. Der Rennstall, dessen Hauptsponsor in jenem Jahr auch zum Titelsponsor des Rennens wurde, konnte mit Mads Pedersen nicht nur den Gesamtsieg einfahren, sondern auch alle fünf Teilstücke gewinnen. Den Prolog von Schweinfurt entschied Jonathan Milan vor seinem Teamkollegen Pedersen für sich. Am Tag darauf in Heilbronn konnte Milan erneut jubeln. Pedersen siegte seinerseits aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe heraus in Schwäbisch Gmünd auf Etappe 2 und übernahm dadurch auch die Gesamtführung. Während Milan am Vorschlusstag in Villingen-Schwenningen seinen dritten Etappenerfolg feiern konnte, schlug Pedersen zum Abschluss in Saarbrücken nochmal zu.

Im Gesamtklassement hatte Pedersen schließlich 22 Sekunden Vorsprung auf den Niederländer Danny van Poppel (Red Bull - Bora - hanserohe) , eine weitere Sekunde dahinter folgte der Norweger Tobias Halland Johannessen (Uno-X Mobility). Bester deutscher Fahrer im GC war Florian Stork (Tudor Pro Cycling) auf Rang sechs.

Für das beste deutsche Etappenresultat sorgte Max Kanter (Astana Qazaqstan), der auf der 3. Etappe Zweiter wurde, nachdem er zwei Tage zuvor bereits einen dritten Rang herausgefahren hatte.

Zur Sonderseite

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.08.2025Gänsehaut-Momente und Trikot-Träume

(rsn) - Für die deutschen Kontinental-Teams ist die Lidl Deutschland Tour (2.Pro) mehr als nur ein Rennen. Es ist die größte Bühne des Landes, ein Kräftemessen mit der Weltelite und oft ein emoti

25.08.2025Eisel: “Van Poppels Sturz im Finale war ein Rennunfall“

(rsn) - Das Glück hat Red Bull – Bora – hansgrohe bei der Deutschland Tour verlassen. Am letzten Tag des Mehretappen-Rennens von Essen nach Magdeburg stürzte Danny van Poppel in der Schlussrunde

24.08.2025Lipowitz: “Tour-de-France-Feeling“ bei Deutschland Tour

(rsn) - Nach dem Finale in Magdeburg war Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) mehr als zufrieden, dass er nach seinem Gardasee-Urlaub sozusagen aus dem Stand an der Deutschland Tour teil

24.08.2025Bauhaus kann nach Sturz Deutschland Tour nicht beenden

(rsn) – So recht will es mit dem ersten Sieg von Sprinter Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) in dieser Saison nicht klappen, dabei hatte sich der Bocholter nach mehreren Podestplätzen für seine Hei

24.08.2025Degenkolb: “Es hat echt ganz schön gekracht“

(rsn) - Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat das Finale der Deutschland Tour 2025 gewonnen. Der Brite setzte sich im Massensprint in Magdeburg gegen Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility) durch, d

24.08.2025Waerenskjold gewinnt die Deutschland Tour – Brennan die 4. Etappe

(rsn) - Mit einem weiteren starken Auftritt hat sich der Norweger Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility) den Gesamtsieg bei der Deutschland Tour gesichert. Der Mann im Blauen Trikot beendete die letzte

24.08.2025Highlight-Video der 4. Etappe der Lidl Deutschland Tour

(rsn) - Die Schlussetappe der Lidl Deutschland Tour 2025 ist, wie von allen erwartet, mit einem Massensprint zu Ende gegangen. Dabei hat der 20-jährige Brite Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) mi

24.08.2025Heidemann am letzten Anstieg der D-Tour als Bergkönig entthront

(rsn) - Die erste Entscheidung der Lidl Deutschland Tour war schon nach 16,7 Kilometern der 4. und letzten Etappe von Halle nach Magdeburg gefallen. Der Niederländer Enzo Leijnse (Picnic – PostNL)

23.08.2025Mayrhofer: “Am Schluss haben wir es etwas vermasselt“

(rsn) - Obwohl er im Schlussspurt der 3. Etappe der Lidl Deutschland Tour (2.Pro) etwas rausnehmen musste, verteidigte Marius Mayrhofer (Tudor) als Tageszehnter seinen achten Platz in der Gesamtwertu

23.08.2025Red Bull sauer, weil van Poppel der Sieg aberkannt wurde

(rsn) - Wut und Enttäuschung statt Jubel und eitel Sonnenschein beim deutschen WorldTeam Red Bull – Bora – hansgrohe! Die Disqualifikation von Danny van Poppel, der kurz zuvor mit hocherhobenen A

23.08.2025Pogacar kritisiert Bestrafung von van Poppel in Kassel

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat sich auf Instagram kritisch zur Jury-Entscheidung nach der 3. Etappe der Lidl Deutschland Tour (2.Pro) geäußert und dem Niederländischen Meist

23.08.2025Highlight-Video der 3. Etappe der Lidl Deutschland Tour

(rsn) - Von Arnsberg im Sauerland nach Kassel führte die 3. Etappe der Lidl Deutschland Tour 2025. Es wurde ein hartes Teilstück mit zahlreichen kurzen Anstiegen und vor allem die Teams UAE - Emirat

Weitere Radsportnachrichten

22.10.2025Charmig zurück zu Uno-X, Peter wird Profi bei Unibet

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

22.10.2025Lappartient mit Solidaritätsadresse an “meinen Freund Sarkozy“

(rsn) – Immer wieder beschwört der organisierte Sport die Trennung von der Politik. Das geschieht meistens dann, wenn staatliche Stellen regulierend einzugreifen drohen oder allgemeine Kritik geüb

22.10.2025UAE bestätigt: Del Toro am Start der Mexikanischen Meisterschaften

(rsn) – Mit bisher 16 Saisonsiegen hat Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) nur vier weniger auf seinem Konto als sein Teamkollege Tadej Pogacar. Den Rückstand auf den Welt- und Europamei

22.10.2025Unibet künftig mit deutschem Co-Sponsor

(rsn) – Bas Tietema wird in der kommenden Saison nicht mehr im Namen seiner Mannschaft auftauchen. Der in Frankreich lizensierte Rennstall, der gute Chancen hat, 2026 sein Debüt bei der Tour de Fra

22.10.2025Das Programm der UCI-Bahn-WM von Santiago de Chile

(rsn) – Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile (21. – 26. Oktober) werden Medaillen in insgesamt 22 Disziplinen vergeben - jeweils elf bei Männern und Frauen. Den Anfang mache

22.10.2025Späte Standortbestimmung für German Cycling

(rsn) – Vor allem für die deutschen Sprinterinnen stellen die am Mittwoch in Santiago de Chile beginnenden UCI-Bahn-Weltmeisterschaften (22. – 26. Oktober) die erste echte Standortbestimmung nach

21.10.2025Vingegaard erwägt Giro-Tour-Double 2026

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hat in einem Interview mit L’Equipe Einblicke in seinen zukünftigen Rennkalender gegeben. Gegenüber der französischen Sportzeitung sagte der

21.10.2025Juni-Start für Tour de France 2028 – in Luxemburg?

(rsn) – Die Tour de France 2028 soll Medienberichten zufolge bereits am 23. Juni beginnen – eine Woche früher als normalerweise. Damit könnte man einer Terminkollision mit den Olympischen Spiel

21.10.2025Jetzt träumt Seriensieger Magnier von den Monumenten

(rsn) – 19 Siege in einer Saison, 14 Siege innerhalb von fünf Wochen. Diese Fabelzahlen stammen nicht von Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) oder Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) – nic

21.10.2025Intermarché ohne Antrag auf WorldTour-Lizenz

(rsn) – Die UCI hat in einer Pressemitteilung alle Teams veröffentlicht, die für das kommende Jahr WorldTour- oder ProTour-Lizenzen beantragt haben. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frau

20.10.2025UCI spricht sich gegen Einnahme von Ketonen aus

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat sich in einer Pressemitteilung zur Einnahme von Ketonen zur Regeneration geäußert. Darin hieß es, dass der Verband den Gebrauch nicht empfehle, da die Stu

20.10.2025Fakten und Gerüchte zur Strecke der Tour de France 2026

(rsn) – Am 23. Oktober wird die ASO um Präsident Christian Prudhomme die Strecke der Tour de France 2026 offiziell bekanntgeben. Schon vor der großen Zeremonie in Paris im Beisein einiger Superst

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine