Giro-Etappensieg und Rote Laterne knapp verpasst

Unfairer Coledan und die Ausreißer durchkreuzten Kluges Ziele

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Roger Kluge (IAM) wird Dritter auf der Giro-Schlussetappe. | Foto: Cor Vos

02.06.2015  |  (rsn) - Den Sieg auf der prestigeträchtigen Schlussetappe mit Ziel in Mailand sowie die Rote Laterne als Vorletzter knapp verpasst, dennoch war Roger Kluge (IAM) mit seiner Giro-Premiere zufrieden.

„Der dritte Platz in Mailand ist natürlich eine tolle Sache. Aber es hat den Giro eben nur fast gekrönt", meinte Kluge gegenüber radsport-news.com.

Der Cottbuser hatte nämlich auf der Schlussetappe den Sprint des Feldes gewonnen, allerdings waren zwei Ausreißer um wenige Sekunden enteilt und machten den Sieg unter sich aus. „Die Schlussetappe zu gewinnen wäre unglaublich gewesen. Ich hatte in den letzten Jahren nur wenige Chancen, selbst einen Sprint zu fahren. Die Leistung zeigt mir, dass ich es noch kann", so Kluge, der normalerweise die Sprints für den Italiener Matteo Pelucchi oder den Australischen Meister Heinrich Haussler vorbereitet

Kluge hatte auf den schweren Bergetappen zuvor versucht mit Blick auf die sprinterfreundliche Schlussetappen so viele Körner wie möglich zu sparen und kam deshalb auch stets als einer der letzten Fahrer ins Ziel. Dabei geriet auch die Rote Laterne, der letzte Platz in der Gesamtwertung, ins Visier.

Doch da hatte der IAM-Profi die Rechnung ohne den Italiener Marco Coledan (Trek) gemacht. Dieser wartete nämlich auf der letzten Bergetappe gut 100 Meter vor dem Ziel in Sestriere auf Kluge, der einige Minuten hinter dem Gruppetto, den Anstieg hochfuhr. Erst als der Deutsche über den Zielstrich fuhr, folgte Coledan und behielt somit seinen "Vorsprung" von etwa sieben Minuten auf Kluge. „Ich wollte die Rote Laterne auf legale Weise erobern, Coledan hat es auf illegale Weise getan. Die 500 Schweizer Franken Strafe scheinen es ihm anscheinend Wert gewesen zu sein", meinte Kluge.

Das IAM-Team war nach der Etappe sogar im gleichen Hotel wie Coledans Trek-Mannschaft untergebracht, doch einen Austausch zwischen den beiden Letztplatzierten gab es nicht. „Coledan war der schwerste Fahrer im Feld, musste die meisten Kilos die Berge hochschleppen, vielleicht hat er dann auch die Rote Laterne verdient. Er war dann wohl einfach cleverer", nahm es Kluge nach zwei Tagen Abstand mit Humor.

Nach seinem ersten Giro wird Kluge indes nicht viel Zeit zur Erholung haben, denn in knapp zwei Wochen steht in Berlin die Bahn-DM an, wo der Cottbuser die 1000 Meter und 4000 Meter Einerverfolgung absolvieren wird. „Vielleicht springt auf den 4000 Metern eine Medaille heraus, wichtiger wäre mir aber mit Blick auf Olympia 2016, eine gute Zeit zu fahren", so Kluge, der anschließend bei der ZLM Toer auf die Straße zurückkehren wird.

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