--> -->
05.09.2011 | (rsn) - Die letzten Tage haben mir einige Begegnungen beschert, über die ich mich auf ganz unterschiedliche Art und Weise gefreut habe. Alle haben mit Radsport und vor allem mit der Vuelta zu tun und genau deshalb schreibe ich heute darüber.
Die letzte dieser Begegnungen fand gestern am Fernseher statt, wo ich den „Kollegen“ Angliru wieder sah, den ich 1999 LIVE aber nicht in Farbe bei seiner Premiere im Streckenverlauf kennen lernte. Ohne Farbe, weil es wie aus Eimern schiffte und der Himmel über Asturien so zugezogen war, dass man gerade mal 100 Meter weit gucken konnte. Man sah nur ein farbloses Grau – angesichts der Steigung gar nicht so schlecht…
Die Bilder vom auf der Stelle tretenden Leader Wiggins und von umgekippten Motorrädern zeigen dennoch nicht die brutalen Steigungsprozente, die ich damals mit drei Kettenblättern (Kompakt war noch nicht erfunden) und einer Übersetzung von 30/26 bewältigte. Gerne würde ich bei Sonne mal den Angliru besuchen, denn die Landschaft ist phänomenal. Vielleicht klappt’s ja in den kommenden Jahren mal auf einer Motorrad Tour…bis dahin alles Gute lieber Angliru, du läufst mir ja nicht weg.
Die beiden anderen Begegnungen waren aus Fleisch und Blut und fanden auf der Eurobike in Friedrichshafen statt. Zum einen traf ich den Menschen wieder, mit dem ich wohl die meiste Zeit überhaupt als Rennfahrer verbracht habe, meinen Zimmerkollegen und „Amigo“ in allen Lebenslagen, Fabian Jeker. Wie das so ist, wenn Wege sich nur selten kreuzen, dann sind diese Begegnungen von besonderer Intensität.
Das letzte Treffen fand vor vier Jahren in Spanien statt und nach den unzähligen Giros und Vueltas, die wir im Doppelzimmer bestritten haben, ist es einfach schön die Stimme wieder zu hören, die man in allen Stimmungslagen so gut kennt. Von himmelhoch jauchzend bis tief betrübt, von frustriert, grantig bis freudig euphorisch, denn während einer dreiwöchigen Rundfahrt erlebt man das alles mehrmals.
Und wenn der gewohnte Zimmergenosse mal ein anderes Rennprogramm fährt, dann gibt’s eben einen anderen Teamkollegen der nachts im Bett neben dran die Kanadischen Wälder absägt…bei der Vuelta 1998 war das Alex Zülle, den ich beim Smalltalk mit Andy Rihs während der Autogrammstunde von Toursieger Cadel Evens traf. Er konnte sich noch gut an diese Spanienrundfahrt erinnern, bzw. an die Gespräche die wir führten, oder ich sollte besser sagen die er führte …“ja ich weiß hey, immer jammern, immer jammern“ sagte Alex in Friedrichshafen und das genau tat er vor 13 Jahren ausgiebig und täglich.
Beispielsweise kam Alex nach einer Bergankunft, auf der er ein paar Sekunden auf Etappensieger und Kletterrakete Chava Jimenez verloren hatte, mental fertig ins Zimmer und meinte sein linkes Bein habe ihm wehgetan – meinen Hinweis darauf, dass ich ebenfalls platt sei, und mir nicht nur eins, sondern meine beiden Beine eine gute halbe Stunde länger wehgetan hätten als ihm verstand er dann glücklicherweise ohne Umschweife.
Dennoch haben wir damals, wie vor ein paar Tagen, viel gelacht und die Tatsache, dass mein Sohn, der einen Tag nach dem Ende der Vuelta 1998 geboren wurde Alex heißt hat auch etwas mit dem Freud und Leid der vor 13 Jahren ausgetragenen Vuelta zu tun… Ob man sich wieder begegnet ist wohl nicht die Frage, sondern wann und wo – ein Revival Treffen mit ehemaligen Kollegen auf der Eurobike hätte seinen Charme und man braucht eigentlich nicht viel mehr als einen Ort (der Ausstellerparkplatz ist groß genug), eine Zeit (Eurobike ist jedes Jahr) und etwas zu trinken – den ersten Kasten Bier stifte ich!
Hasta luego Chicos – und für euch Fahrer: genießt den Ruhetag, es ist der letzte!
Marcel Wüst
Marcel Wüst, hat Spanien bei seinen Vuelta - Teilnahmen und insgesamt 12 Etappensiegen kennen und lieben gelernt. Neben seiner journalistischen Arbeit organisiert der Kölner seit 3 Jahren High End Radcamps in seinem eigenen Landhaus im Südosten Mallorcas. In seiner Casa Ciclista sind vom Anfänger bis zum ambitionierten Rennfahrer alle willkommen.
(rsn) - Alle habe fertisch… …und sinde jetz Flasche läär. So ist zumindest das Gefühl am Ziel einer dreiwöchigen Rundfahrt. Natürlich schwimmen die Sieger und Topplatzierten noch auf ei
08.09.2011So gut wie schon da…quasi…(rsn) - Wenn es in die zweite Hälfte der dritten Woche einer großen Rundfahrt geht, dann hat man das Ziel ja vor Augen und es ist ein Klacks auch in Madrid, Paris oder Mailand anzukommen – so soll
29.08.2011Zeitfahren auf die eine oder andere Art(rsn) Wer schon einmal mitbekommen hat, wie sich Zeitfahrspezialisten auf ihre Paradedisziplin vorbereiten, der weiß, dass bei wichtigen Rennen nichts dem Zufall überlassen bleibt. Vom Kennenlernen
24.08.2011The heat is on...(rsn)- Im August in Andalusien Rennrad zu fahren hat einen großen Nachteil, vor allem wenn man sich im Fahrerfeld der Vuelta befindet. Haben Hobbyradler doch die Wahl früh, und damit meine ich so fr
19.08.2011Benidorm – besoffene Touries und spanische Radsportfans(rsn) - Gerade bei Rennen in südlichen Gefilden treffen oftmals ganz unterschiedliche Menschen aufeinander, und wenn es dann in Touristenhochburgen wie Benidorm geht, dann sind die Unterschiede ganz
19.08.2011Marcel Wüst führt Vuelta-Blog auf Radsport News(rsn) - Marcel Wüst wird in den kommenden drei Wochen in einem Blog auf Radsport News die 66. Spanien-Rundfahrt begleiten und analysieren. Der 44 Jahre alte Kölner fuhr in seiner zwölfjährigen Pro
(rsn) – Langsam aber sicher ist der Schwung, den die Olympischen Spiele 2012 in London dem britischen Straßenradsport gaben, aufgebraucht. Zwar stehen, Stand jetzt, 34 britische Profis im kommenden
03.12.2024Wiggins bekam Hilfsangebot von Armstrong(rsn) – Lance Armstrong, selbst gefallener Radsport-Held, hat sich offenbar einmal mehr generös gegenüber seinesgleichen gezeigt. Nachdem er in den vergangenen Jahren bereits Jan Ullrich, seinem g
03.12.2024Vollering-Schwester vor Profi-Debüt(rsn) – Bodine Vollering, Schwester von Demi Vollering, steht vor dem Sprung in den Profi-Radsport. Die 21-Jährige hat für zwei Jahre beim Kontinental-Team VolkerWessels unterschrieben. Teammanage
03.12.2024WorldTour-Budgets steigen weiter rasant(rsn) – Die finanzielle Situation in der WorldTour wird sich auch 2025 weiter verbessern. So kontinuierlich wie stark steigen das Gesamtbudget der Teams insgesamt auch in der neuen Saison. Das geht
03.12.2024Bei der Deutschland Tour so gut wie nie(rsn) – Rückschritt, Neuanfang, Flucht. All das sind Worte, von denen Florian Stork nichts wissen will. “Ich war sieben Jahre lang in den Strukturen von dsm, da war es jetzt einfach mal an der Ze
03.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
02.12.2024Offiziell: 80. Vuelta a Espana beginnt in Turin(rsn) – Nachdem die Tour de France in diesem Jahr in Florenz gestartet war, wird 2025 auch die Spanien-Rundfahrt in Italien beginnen. Wie die Organisatoren der letzten Grand Tour des Jahren nun auch
02.12.2024Boros beendet in Dublin mit Querfeldeinlauf Nys´ Ambitionen(rsn) – Die ersten beiden Weltcups der Cross-Saison 2024/25 hat sich Thibau Nys (Baloise – Trek Lions) sicher anders vorgestellt. Zum Auftakt am vergangenen Wochenende kam der Europameister beim S
02.12.2024Indiz für Sanremo-Start? Pogacar trainiert am Poggio(rsn) – Mailand-Sanremo gehört zu den wenigen großen Rennen, die Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch nicht gewonnen hat. Noch ist unklar, ob der Weltmeister an der kommenden Ausgabe des italien
02.12.2024Van Aert hat für den Winter einen Plan(rsn) – Mittlerweile steht fest, dass Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) erst nach dem Ende des Team-Trainingslagers von Visma – Lease a Bike Ende Dezember in die Cross-Saison 2024/25 einsteig
02.12.2024Cummings neuer Sportdirektor bei Jayco – AlUla(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
02.12.2024Trotz Bestwerten hinter den Erwartungen zurückgeblieben(rsn) – Im Frühsommer zeigte Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) wieder einmal, dass er nach wie vor zur Riege der besten deutschen Kletterer gehört. Der 30-Jährige wurde Mitte Mai dank eines dritten P