69. Paris-Nizza

Klöden erobert das Gelbe Trikot, Tony Martin Vierter

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Andreas Klöden (RadioShack) trägt nach seinem Sieg auf der 5. Etappe von Paris-Nizza das Gelbe Trikot. Foto: ROTH

10.03.2011  |  (rsn) – Andreas Klöden (RadioShack) hat gute Aussichten, zum zweiten Mal nach 2000 die Fernfahrt Paris-Nizza zu gewinnen. Der gebürtige Cottbuser entschied am Donnerstag die schwere 5. Etappe für sich und eroberte damit das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Der 35 Jahre alte Klöden setzte sich nach 193 Kilometern von Saint-Symphorien-sur-Coise nach Vernoux-en-Vivarais im Sprint einer acht Fahrer starken Spitzengruppe im Foto-Finish vor dem Spanier Samuel Sanchez (Euskaltel) durch. Der Italiener Matteo Carrara (Vacansoleil-DCM) und Tony Martin (HTC-Highroad) belegten zeitgleich die Plätze drei und vier.

"Das ist ein sehr schöner Sieg. Ich hätte nie damit gerechnet, Sanchez im Sprint schlagen zu können. Ich werde versuchen, die Gesamtführung zu verteidigen, auch wenn noch einige schwere Etappen kommen. Ich werde von Tag zu Tag schauen", sagte Klöden nach seinem ersten Saisonsieg.

In der Gesamtwertung hat der RadioShack-Kapitän nun vier Sekunden Vorsprung auf Sanchez und sechs auf Carrara. Tony Martin folgt mit zehn Sekunden Rückstand auf Rang vier und hat damit ebenfalls glänzende Aussichten im Kampf um das Gelbe Trikot. Zeitgleich mit Martin auf den Plätzen fünf bis acht folgen Kiserlovski, Brajkovic, Tondo und Taaramae. Luis Leon Sanchez hat als Neunter 28 Sekunden Rückstand, eine weitere Sekunde dahinter führt Kreuziger als Zehnter eine 13-köpfige Gruppe an, die in derselben Zeit liegt.

Heinrich Haussler (Garmin-Cervélo) gewann die erste Sprintwertung des Tages und konnte damit seine Führung in der Punktewertung auf 23 Zähler auf den Neuseeländer Greg Henderson (Sky) ausbauen. Die Bergwertung führt weiter der Franzose Rémi Pauriol (FDJ) an. Der 28-Jährige liegt mit 39 Punkten 14 Zählern vor Westra.

Die acht Fahrer starke Spitzengruppe, die den Tagessieg unter sich ausmachte, fand sich am letzten Anstieg des Tages, dem Col de la Mure (Kat. 1) gut zehn Kilometer vor dem Ziel. Insgesamt standen sieben kategorisierte Anstiege auf dem Programm. Initiiert wurde die Gruppe vom Tagesdritten Carrara, zu dem nach und nach der Kroate Robert Kiserlovski (Astana), die Spanier Samuel Sanchez und Xavier Tondo (Movistar), der Este Rein Taaramae (Cofidis), Martin, Klöden sowie dessen slowenischer Teamkollege Janez Brajkovic aufschlossen.

Weitere Anwärter auf den Gesamtsieg wie der zu Beginn des Anstiegs aktive Tscheche Roman Kreuziger (Astana), der Belgier Jurgen van den Broeck (Omega Pharma-Lotto), der Spanier Luis Leon Sanchez (Rabobank), der Luxemburger Fränk Schleck (Leopard-Trek) oder der Brite Bradley Wiggins (Sky) konnten das Tempo nicht mitgehen und kassierten im Ziel einen Rückstand von 18 Sekunden.

Im finalen Sprint hielt zunächst Martin bis 500 Meter vor dem Ziel das Tempo hoch, dann übernahm Klödens Teamkollege Brajkovic die Tempoarbeit und zog den Sprint für Klöden an. Auf den letzten Metern kam Olympiasieger Sanchez noch einmal gefährlich auf, konnte aber erst nach dem Zielstrich an Klöden vorbeiziehen. Für den zweimaligen Tourzweiten war es der erste Einzelsieg seit April 2009, als er das Zeitfahren beim Giro del Trentino gewann.

Nach hart umkämpften ersten 50 Kilometern hatte sich nach einer Attacke des  Niederländers Lieuwe Westre (Vacansoleil-DCM) die Gruppe des Tages gebildet. Zu Westra schlossen die Franzosen Arnold Jeannesson (FDJ), Christophe Le Mevel (Garmin-Cervelo), Hubert Dupont (Ag2r) und Romain Hardy (Besson Chaussures) sowie der Spanier David Lopez (Movistar) auf. Das Sextett hatte nach 80 Kilometern - der Kategorie-1-Anstieg Col de la Croix de Chaubouret war gerade gemeistert - vier Minuten an Vorsprung herausgefahren. Mehr gestand das Feld den Ausreißern aber nicht zu.

Im Gegenteil: Bis zum Kilometer 110 lagen nur noch zwei Minuten zwischen Spitze und Peloton. Am Col de Montreynourd (Kat. 2) nach 140 Kilometern waren nur noch 40 Sekunden an Vorsprung übriggeblieben und die Spitze auf drei Fahrer – Westra, Hupond und Lopez Garcia - geschrumpft. Nach knapp 160 Kilometer war der Ausritt dann beendet.

Eine wirkliche Verschnaufpause vor dem schwersten Berg des Tages, dem Col de la Mure zehn Kilometer gönnten sich die Fahrer aber nicht. Das Fdjeux-Team mit Pierrick Fedrigo und Sandy Casar riss das Feld auseinander und fand sich mit gleich vier Fahrern in einer sieben Fahrer starken Spitzengruppe um den Französischen Meister Thomas Voeckler (Europcar) wieder. Mehr als 30 Sekunden konnte sich aber auch diese Gruppe nicht herausfahren, und zu Beginn des Col de la Mure beim Kilometer 177 war auch diese Attacke vereitelt. Unter dem hohen Tempo hatte allerdings der Gesamtführende Thomas de Gendt (Vacansoleil-DCM) zu leiden, der weit zurückfiel.

Im letzten Anstieg des Tages übernahm zunächst die Astana-Mannschaft mit Alexander Winokurow und Remy di Gregorio die Tempoarbeit und bereitete eine Attacke von Kapitän Kreuziger vor. Als diese kam, konnte zunächst nur Tony Martin kontern. Einen großen Vorsprung konnte sich das Duo auf die immer kleiner werdende Verfolgergruppe aber nicht herausfahren.

Als die beiden wieder gestellt waren, griff Carrara an, der mit diesem Antritt letztlich die entscheidende, acht Fahrer starke Gruppe initiierte, aus der heraus sich schließlich Klöden den Tagessieg sicherte.

Die einwöchige "Fahrt zur Sonne" wird am Freitag mit einem 27 Kilometer langen Einzelzeitfahren fortgesetzt, in dem eine Vorentscheidung über den Gesamtsieg fallen dürfte.

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