Die Radsport News Rangliste 2008

Platz 5: Cadel Evans (Silence-Lotto, 628 Punkte)

Foto zu dem Text "Platz 5: Cadel Evans (Silence-Lotto, 628 Punkte)"

Cadel Evans (Silence-Lotto)

Foto: ROTH

30.12.2008  |  (rsn) - Trotz vier Saisonsiegen und zahlreicher Spitzenplatzierungen wurde Cadel Evans auch 2008 seinen Ruf als "ewiger Zweiter" nicht los. Wie im Vorjahr  konnte sich der Australier den Traum vom Toursieg nicht erfüllen. In der Radsport News Rangliste verlor Evans  zwei Plätze und rutschte auf Rang fünf ab.

Dabei begann die Saison für den Silence-Lotto-Kapitän mit dem Etappensieg und Rang drei in der Gesamtwertung der Andalusien-Rundfahrt (Kat. 2.1) optimal. Anschließend zeigte der Rundfahrtspezialist bei Paris-Nizza gute Leistungen und feierte bei der Bergankunft hinauf zum Mont Ventoux einen weiteren, besonders prestigeträchtigen Erfolg. Den dritte und vierte Streich ließ Evans wenige Tage später bei der Settimana Internazionale Coppi e Bartali (Kat. 2.1) folgen. Er gewann die 3. Etappe und ließ sich die damit errungene Gesamtführung nicht mehr abnehmen.

Seine starke Form stellte Evans dann bei der Baskenland-Rundfahrt unter Beweis, auch wenn es in Spanien zu keinem Sieg reichte. Ein zweiter Etappenrang und Platz zwei in der Gesamtwertung sprechen aber für sich. Sogar in den Ardennenklassikern mischte Evans ganz vorne mit, allerdings ohne den ganz großen Coup landen zu können. Mit den Plätzen zwei und sieben beim Fleche Wallone und Lüttich-Bastogne-Lüttich konnte der ehemalige Telekom-Profi aber sehr zufrieden sein.

Danach gönnte sich Evans eine sechswöchige Auszeit und stieg erst wieder zur Dauphiné Libéré ins Wettkampfgeschehen ein. Bei der Generalprobe zur Tour de France unterstrich Evans mit fünf Top-Ten-Platzierungen und Rang zwei in der Gesamtwertung seine Ambitionen auf das Gelbe Trikot. Folgerichtig wurde er von den meisten Experten als großer Tour-Favorit gehandelt.

In Frankreich fehlte dann aber neben einer guten Mannschaft auch das letzte Quäntchen, um der Favoritenrolle gerecht zu werden. Evans zeigte gewohnt gute, aber keine überragenden Leistungen. Obwohl es ihm in den Bergen nicht gelang, die Konkurrenten zu distanzieren, ging Evans noch mit allen Möglichkeiten in das entscheidene Zeitfahren am vorletzten Tag. Ausgerechnet da lief beim 31-Jährigen aber nicht viel zusammen, so dass er sich in Paris mit Rang zwei hinter dem Spanier Carlos Sastre (CSC-Saxo Bank) begnügen musste.

Evans, der während der Tour gestürzt war, aber dennoch für fünf Tage das Gelbe Trikot trug, zeigte sich mit dem erneuten zweiten Platz jedoch nicht unzufrieden. "Am Ende um jede Sekunde kämpfen zu müssen, war sehr kraftraubend. Mein Sturz vor den Pyrenäen hat mich einiges an Kraft gekostet", bilanzierte der ehemalige Mountainbiker. "Ich habe in der zweiten Woche schon alles aus mir herausgeholt. Das war wohl der Preis, den ich dafür in der dritten Woche habe zahlen müssen. Ich habe zwischenzeitlich dennoch das Gelbe Trikot gehabt und das war eine tolle Erfahrung. Ich bin froh, dass ich die Tour nach meinem Sturz fortsetzen und mir noch den zweiten Platz sichern konnte. Für die Zukunft habe ich noch Luft nach oben."

Auch nach der Tour war Evans nicht vom Glück verfolgt. Während einer Feier mit seinem Team rutschte der Tourzweite beim Tanzen aus und fiel dabei unglücklich auf sein Knie. Evans' Olympia-Start war deshalb lange fraglich. Kurzfristig entschied sich der Tour-Zweite doch in Peking zu starten und konnte dort mit Rang fünf im Zeitfahren und Platz 15 im Straßenrennen gute Ergebnisse einfahren.

Danach war die Luft raus. Abgesehen von einem sechsten Rang beim italienischen Eintagesrennen Giro dell`Emilia (Kat. 1.HC) konnte Evans keine weiteren vordere Platzierungen mehr einfahren.

In der kommenden Saison unternimmt Cadel Evans im Trikot von Team Silence-Lotto seinen dritten Anlauf auf den Toursieg. Die erhofften Verstärkungen dazu hat ihm die Teamleitung mit Ausnahme des umstrittenen Niederländers Thomas Dekker nicht zur Verfügung gestellt. Der als Edelhelfer verpflichtete Bernhard Kohl sitzt eine zweijährige Dopingsperre ab, die erfahrenen Dario Cioni und Yaroslaw Popovych haben das Team verlassen. So wird Evans in seinem Kampf um den Toursieg wieder mehr oder weniger auf sich alleine gestellt bleiben. Gegen das  übermächtige Astana-Team um Alberto Contador und Lance Armstrong wird der Silence-Lotto-Kapitän 2009 auch deshalb wohl kaum eine Chance haben. Aber ein erneuter zweiter Platz liegt durchaus im Bereich des Möglichen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2008Platz 1: Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne, 822 Punkte)

(rsn) - Auch 2008 war Alejandro Valverde der erfolgreichste und konstanteste Fahrer im Peloton. Mit zwölf Saisonsiegen, darunter Etappenerfolgen bei der Tour und der Vuelta, dem Gesamtsieg bei der Da

31.12.2008Platz 2: Davide Rebellin (Gerolsteiner, 777 Punkte)

(rsn) - Auch in seiner 14. Profisaison hat Davide Rebellin Spitzenergebnisse am Fließband eingefahren. Gleich mehrfach verpasste der mittlerweile 37-Jährige in großen Rennen nur knapp den Sieg.

30.12.2008Platz 3: Alberto Contador (Astana, 729 Punkte)

(rsn) - Obwohl er mit seinem Astana-Team nicht bei der Tour de France antreten durfte, war Alberto Contador 2008 der Rundfahrten-Dominator. Der Toursieger von 2007 gewann sowohl den Giro als auch die

30.12.2008Platz 4: Fabian Cancellara (CSC, 671 Punkte)

(rsn) - Fabian Cancellara zählt zu den großen Gewinnern des Jahres. Der Schweizer gewann nicht weniger als zehn Rennen, darunter Mailand-San Remo und das Olympische Zeitfahren. In der Radsport New

29.12.2008Platz 6: Damiano Cunego (Lampre, 609 Punkte)

(rsn) - Wieder einmal eine sehr starke Saison fuhr Damiano Cunego. Der Lampre-Kapitän konnte zwar bei den großen Rundfahrten nur wenige Akzente setzen, dafür aber bei den schweren Eintagesrennen, v

29.12.2008Platz 7: Levi Leipheimer (Astana, 520 Punkte)

(rsn) - Auch wenn er im Schatten seines Teamkollegen Alberto Contador stand, kann Levi Leipheimer auf seine stärkste Profi-Saison zurückblicken. Der US-Amerikaner fuhr sechs Siege und zahlreiche Spi

28.12.2008Platz 8: Alessandro Ballan (Lampre, 455 Punkte)

(rsn) - Alessandro Ballan landete in der abgelaufenen Saison den Coup seines Lebens. In Varese wurde der Italiener vor heimischer Kulisse im WM-Straßenrennen Nachfolger seines Landsmanns Paolo Betti

28.12.2008Platz 9: Philippe Gilbert (Fdjeux, 452 Punkte)

(rsn) - Philipp Gilbert zählte 2008 zu den Aufsteigern des Jahres. Der Belgier gewann fünf Rennen, darunter Paris-Tours. Bei der Tour, der Vuelta, der Tour de Suisse und beim Frühjahrsklassiker Mai

27.12.2008Platz 10: Tom Boonen (Quick.Step, 399 Punkte)

(rsn) - Wie im Vorjahr konnte sich Tom Boonen auch 2008 in den Top 10 der Radsport News Rangliste platzieren. Allerdings ging es für den Belgier trotz seines Triumphs bei Paris-Roubaix drei Plätze

27.12.2008Platz 11: Kim Kirchen (Columbia, 396 Punkte)

(rsn) - Auch wenn Kim Kirchen in der Radsport News Rangliste 2008 vom Vorjahres-Rang neun auf Platz elf abrutschte, so lieferte der Columbia-Profi auch in der abgelaufenen Saison Weltklasseleistunge

26.12.2008Platz 12: Fränk Schleck (CSC, 382 Punkte)

(rsn) - Mit nur einem Saisonsieg konnte Fränk Schleck nicht ganz an die starken Leistungen der Vorsaison, als er Rang vier in der Radsport News Rangliste belegte, anknüpfen. Bei der Tour und den Ard

26.12.2008Platz 13: Carlos Sastre (CSC, 376 Punkte)

(rsn) - Carlos Sastre ist 2008 am Ziel seiner Träume angekommen. Der Spanier gewann die Tour de France und feierte damit den größten Erfolg seiner langen Karriere. Den Grundstein dazu legte er mit

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Pogacar stellt historische Episoden von Pantani und Merckx nach

(rsn) - Tadej Pogacar kopiert bei diesem Giro große Szenen der Vergangenheit. Das qualifiziert ihn für den Radsport-Oscar. Das Rosa Trikot könnte er mit zu viel Spielerei aber auch riskieren. Am

06.05.2024Thomas: “Der späte Angriff war sicher nicht der Plan“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)