--> -->
25.01.2025 | (rsn) - Nach einer turbulenten Saison 2024 dürfte das Bedürfnis nach mehr Ruhe und Harmonie im Team SD Worx – Protime groß gewesen sein. Zu sehr haben der Zoff um Demi Vollering und deren schließlicher Wechsel das Team immer wieder durcheinandergerüttelt. Solche Phasen, in denen das Sportliche in den Hintergrund gedrängt wurde, sollen nun der Vergangenheit angehören.
Wirft man einen Blick auf die Statistiken, hatten die zwischenmenschlichen Spannungen auf die Ergebnisse der niederländischen Equipe aber keinerlei Auswirkungen. Mit 64 Siegen war 2024 das erfolgreichste Jahr überhaupt, auch der erste Platz in der UCI-Weltrangliste konnte souverän verteidigt werden.
Maßgeblichen Anteil daran hatten die zweimalige Straßenweltmeisterin Lotto Kopecky sowie die Sprinterin Lorena Wiebes. Beide haben sich mit langfristigen Verträgen bis 2028 weiter an den Rennstall von Team-Manager Erwin Janssen gebunden. Auch wenn Vollering (mittlerweile FDJ – Suez) mit 42 Siegen in der Teamhistorie immer noch ganz oben steht, kommt mit Anna van der Breggen eine Fahrerin zurück, die deren Platz ad hoc einnehmen könnte. Wären da nicht ein paar Fragezeichen rund um das Comeback der inzwischen 34-Jährigen.
Nach drei Jahren in der Sportlichen Leitung von SD Worx – Protime hat sich die gelernte Krankenschwester dazu entschieden, wieder in den Rennsattel zurückzukehren. Ob sie dabei an ihre Erfolge aus der Vergangenheit anknüpfen kann, muss die Straßen-Weltmeisterin von 2018 und 2020 jedoch erst beweisen. Und auch, ob sie in gemeinsamen Renneinsätzen mit Kopecky zurückstecken kann, wenn sich beide die Kapitänsrolle teilen müssen.
___STEADY_PAYWALL___Van der Breggens Position in der Sportlichen Leitung übernimmt der Italiener Gianpaolo Mondini, Christian Kos wurde Landsmann Danny Stam als zweiter Sportdirektor zur Seite gestellt.
Auch im Kader gab es gravierende Veränderungen. Neben Vollering verließen mit Marlen Reusser (Movistar) und Niamh Fisher-Black (Lidl – Trek) weitere Leistungsträgerinnen das Team. Den sechs Abgängen stehen acht Zugänge gegenüber, bekannteste Namen nach van der Breggen sind die der Polin Marta Lach, Gewinnerin der letztjährigen Tour of Chongming Island, sowie der Australierin Mikayla Harvey, die vom UAE Team ADQ kommt.
Zudem wagt die 24-jährige Österreicherin Laura Stigger den Wechsel vom Mountainbike auf die Straße. Die Junioren-Weltmeisterin von Innsbruck 2018 hatte sich in den vergangenen Jahren einen Namen im Cross-Country gemacht, als sie zweimalige Weltmeisterin bei den Juniorinnen (2017/2018) und Vize-Weltmeisterin in der U23-Klasse (2021) wurde. Beim Olympischen Mountainbike-Rennen in Paris belegte die Tirolerin Platz sechs. Stigger macht es wie ihre Mountainbike-Kolleginnen Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) und Mona Mitterwallner (Human Powered Health), die ebenfalls auf die Straße wechselten.
Lotto Kopecky trägt im zweiten Jahr in Folge das Regenbogentrikot. | Foto: Cor Vos
Das siegverwöhnte Team SD Worx – Protime wird mit dem Anspruch in die Rennen starten, auch am Ende des Jahres wieder die “Pole Position“ im Frauenradsport einzunehmen. Allerdings dürfte sich dieses Vorhaben schwieriger gestalten als zuletzt. Die Konkurrenz um FDJ – Suez, UAE Team ADQ oder Canyon - SRAM - zondacrypto hat sich clever verstärkt - und könnte damit die Lücke zum bisherigen Branchenprimus schließen.
Die Rückkehr von Anna van der Breggen nach einer dreijährigen Abstinenz kam überraschend. Auch wenn die Niederländerin nach ihrem Karriereende 2021 als Sportliche Leiterin von SD Worx – Protime der Szene verbunden blieb, hat sich seitdem doch so einiges im internationalen Frauenradsport verändert. Eine höhere Leistungsdichte und deutlich mehr Renntage bei einem volleren Kalender – an all das wird sich van der Breggen erst wieder gewöhnen müssen.
Viel Zeit dazu wird sie nicht haben, denn die Erwartungen werden hoch sein. Immerhin startet die Straßen-Olympiasiegerin von 2016 ihr Comeback mit der “Bürde“ von 62 Profisiegen im Gepäck, darunter die bislang einmalige Serie von sieben Siegen beim La Flèche Wallonne, sowie der viermalige Gewinn des Giro d’Italia (2015, 2017, 2020 und 2021).
Ob van der Breggen bei den ganz großen Rennen wie der Tour de France ganz vorne wird landen können, wird sich im Saisonverlauf zeigen. Schwer vorstellbar, dass Teamkollegin Kopecky im ersten Nach-Olympiajahr, in dem sie sich wieder vollends auf die Straße konzentrieren kann, die Kapitänsrolle bei der Frankreich-Rundfahrt abtreten wird. Wie schon im Vorjahr mit Vollering, so wird sich also auch diesmal eine pikante Konstellation ergeben, die für die Team-Verantwortlichen zur Herausforderung werden könnte.
Anna van der Breggen sitzt wieder im Sattel. Hier im Gespräch mit Teammanager Erwin Janssen bei der Tour de France 2024 | Foto: Cor Vos
Schreiber könnte im Team SD Worx – Protime zukünftig eine ähnliche Rolle wie ihre Landfrau Christine Majerus einnehmen, die nach 17 erfolgreichen Jahren Ende 2024 ihr Rad an den Nagel hing. Als hervorragende Zeitfahrerin scheint sie prädestiniert für lange Führungen im Wind, um ihre Leaderinnen zu beschützen. Trotz des behutsamen Aufbaus war Schreiber in ihrer kurzen Straßenkarriere schon erfolgreich. Bei den Europameisterschaften 2023 und 2024 wurde die Luxemburgische Doppel-Meisterin in der U23-Klasse jeweils Dritte im Zeitfahren und gewann 2024 bei der Baloise Ladies Tour (2.1) die Nachwuchswertung.
Marie Schreiber bei den U23-Europameisterschaften 2024 in Limburg | Foto: Cor Vos
Das Aufgebot: :
Mischa Bredewold (Niederlande / 24), Elena Cecchini (Italien / 32), Femke Gerritse (Niederlande / 23), Barbara Guarischi (Italien / 34), Steffi Häberlin (Schweiz / 27), Mikayla Harvey (Neuseeland / 26), Julia Kopecký (Tschechien / 20), Lotte Kopecky (Belgien / 29), Marta Lach (Polen / 27), Femke Markus (Niederlande / 28), Skylar Schneider (USA / 26), Marie Schreiber (Luxemburg / 21), Geerike Schreurs (Niederlande / 35), Laura Stigger (Österreich / 24), Chantal van den Broek-Blaak (Niederlande / 35), Anna van der Breggen (Niederlande / 34), Kata Blanka Vas (Ungarn / 23), Lorena Wiebes (Niederlande / 25)
Davon Neuzugänge:
Steffi Häberlin (Neo-Profi), Mikayla Harvey (UAE Team ADQ), Julia Kopecký (AG Insurance NXTG), Marta Lach (Ceratizit-WNT), Skylar Schneider (Neo-Profi), Geerike Schreurs (Neo-Profi), Laura Stigger (Neo-Profi), Anna van der Breggen (ehem. Sportliche Leitung Team SD Worx-Protime)
Teamleitung:
Manager: Erwin Janssen
Sportdirektor: Danny Stam, Christian Kos
Sportliche Leiter: Gianpaolo Mondini
Material:
Rahmenhersteller: Specialized
Gruppe: SRAM
Laufräder: Roval
Reifen: Specialized
Trikot: Specialized
Helm: Specialized
(rsn) - Die zunehmende Orientierung der großen Teams in der Women´s WorldTour in Richtung Tour de France ist auch bei Visma - Lease a Bike erkennbar. Die niederländische Mannschaft hat mit Pauline
(rsn) - Die Frauen von Uno - X Mobility gehen in ihre vierte WorldTour-Saison. Dabei sind sie ihren männlichen Kollegen weiterhin einen Schritt voraus: Sie starten in der höchsten Liga des Radsport
(rsn) - Mit dem Transfer von Elisa Longo Borghini hat das UAE Team ADQ endgültig seine Ambitionen unterstrichen, künftig eine ähnliche Dominanz im Peloton einnehmen zu wollen, wie die Männermannsc
(rsn) - Das Team Roland gehört zu den wenigen der 15 WorldTour-Rennställen, die ohne einen weiteren Titelsponsor in die Saison gehen. Die finanziellen Folgen machen sich auch in der Größe des Aufg
(rsn) - Im Team der Deutschen Meisterin Franziska Koch hat sich im Outfit mehr geändert als im Aufgebot. Nachdem der Chemiekonzern DSM seit 2021 das Trikot der Niederländerinnen geschmückt hatte, p
(rsn) – Haben die Männer mit dem Mallorquiner Enric Mas zumindest einen Kandidaten für ein Grand-Tour-Podium im Kader, setzen die Frauen des Movistar Teams in erster Linie weiterhin auf Erfolge be
(rsn) – Viele WorldTour-Rennställe im Radsport schreiben sich das Wort Gleichberechtigung inzwischen auf die Fahne. Einer der größten Vorreiter kommt aus Australien. Denn schon als die GreenEdg
(rsn) – Auch im vergangenen Jahr war Elisa Longo Borghini eine der Protagonistinnen in den größten Rennen des internationalen Frauen-Radsports. Die 33-jährige Italienerin gewann für ihr Team Lid
(rsn) - Als am Ende der Saison 2023 der Hauptsponsor Human Powered Health bekannt gab, das gleichnamige Männerteam aufzulösen und nur noch die Frauen zu unterstützen, eröffneten sich für Manageri
Aus dem Cyclocrosssport hat sich Fenix – Deceuninck in den letzten Jahren von einem kleinen Team zu einer WorldTour-Equipe gemausert, die 2024 als Elfte in der Endabrechnung der UCI abschließen kon
(rsn) – Die teilstaatliche Lotteriegesellschaft FDJ ist mit dem französischen Radsport seit vielen Jahrzehnten eng verbunden – lange Zeit vor allem als Titelsponsor des nördlich von Paris beheim
(rsn) - Nach dem ersten Jahr in der Women´s WorldTour musste der von Ex-Profi Dirk Baldinger geleitete deutsche Rennstall gehörig Federn lassen. Bekannte Fahrerinnen wie die Polin Marta Lach (zu Vis
(rsn) – In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden dem Cofidis-Rennstall vor seinem Hotel in Bondues elf Räder der Marke Look entwendet. Die Diebe hatten einen Lastwagen der Mannschaft von Emanuel
(rsn) - Marlen Reusser (Movistar) hat das Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia Women gewonnen und sich das erste Rosa Trikot des Rennens gesichert. Die Schweizerin war auf dem 14,2 Kilometer langen Ku
(rsn) – UCI-Präsident David Lappartient hat im ´Village du Tour´ am Rande der Frankreich-Rundfahrt in einem Gespräch mit Wielerflits-Journalist Raymond Kerckhoffs erklärt, dass er Anfang Novemb
(rsn) – Die 112. Tour de France hat schon am ersten Tag ihren ersten kleinen Social-Media-Shitstorm und in seinem Zentrum steht Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step). Der Belgier rollte gestern, d
(rsn) - Regnerisches Wetter wird die 2. Etappe der Tour de France 2025, das mit 209 Kilometern längste Teilstück der drei Wochen, von Lauwin-Planque an die Küste nach Boulogne-sur-Mer prägen. Und
(rsn) - Auch am zweiten Tag bleibt die Tour de France im Norden Frankreichs. Für die Fahrer bedeutet das eine angenehme Konstante. Die 209 Kilometer lange Etappe führt von Lauwin-Planque zur Küste
(rsn) – Alpecin – Deceuninck und Uno-X Mobility haben das Finale der 1. Etappe in Lille am Samstag dominiert und Jasper Philipsen trug völlig überlegen den Tagessieg davon. Dazu waren Tadej Poga
(rsn) – Das norwegische Team Uno-X Mobility war einer der Gewinner am ersten Tag der Tour de France 2025. Nicht nur, dass die Wildcard-Mannschaft das Feld im Finale anführte, den Sprint vorbereitet
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w
(rsn) – Platz 19 zum Auftakt. Das klingt auf dem Papier nicht nach einem besonderen Auftritt von Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) auf der 1. Etappe der Tour de France in Lille. Doch der 31
(rsn) - Ist das wirklich eine Blamage? Schon am ersten Tag der 112. Tour de France verlor Red Bulls Kapitän Primoz Roglic an der Windkante 39 Sekunden auf die beiden Top-Favoriten Tadej Pogacar (UAR
(rsn) – Ein Baum verhinderte die freie Sicht auf das, was bei der ersten wirklich wichtigen Szene dieser Tour de France geschehen war. Aus der Helikopterperspektive ließ sich nur beobachten, dass F