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18.01.2025 | Aus dem Cyclocrosssport hat sich Fenix – Deceuninck in den letzten Jahren von einem kleinen Team zu einer WorldTour-Equipe gemausert, die 2024 als Elfte in der Endabrechnung der UCI abschließen konnte. Große Veränderungen mit vielen Neuzugängen blieben aus, aber auch wertvolle Abgänge und so kennen sich die 17 Fahrerinnen sehr gut.
Als sich das Team der beiden Roodhooft-Brüder Christoph und Philip vor mehr als fünf Jahren erstmals auf der Straße einschrieb, waren schon fünf der aktuellen Fahrerinnen mit dabei, die allesamt vom Cyclocross kommen, wie Ceylin del Carmen Alvarado, Yara Kastelijn, Aniek van Alphen, Inge van der Heijden oder Annemarie Worst. Die damals noch recht jungen Athletinnen sind gewachsen und sorgen vor allem im Winter noch für Furore, während im Sommer die Verantwortung für starke Ergebnisse allerdings oft auf den Schultern anderer Fahrerinnen lagert. ___STEADY_PAYWALL___
Im Vorjahr war es bei den Eintagesrennen vor allem Puck Pieterse, die Überfliegerin aus dem Mountainbike-Zirkus, die sich immer wieder in die Top Ten der großen Rennen schieben konnte und damit die in sie gesteckten, hohen Erwartungen erfüllen konnte. Ohne viel Erfahrung bei den Straßenrennen beendete sie die Trofeo Binda auf dem Podium wie auch die Ronde van Drenthe, wurde Fünfte bei Strade Bianche, Sechste der Flandern-Rundfahrt und sogar Gesamtelfte der Tour de France. Dort gewann sie das Weiße Trikot der besten Nachwuchsfahrerin und wenn die 22-Jährige aus Amersfoort in dieser Saison einen weiteren Schritt macht, so ist sie definitiv bei den Klassikern eine absolute Sieganwärterin.
Farbenfrohe Trikotpalette für 2025 – Zu blau und grün gesellt sich nun auch rot. | Foto: Photonewsbe/Fenix-Deceuninck
Neu im Team sind mit der Italienerin Sara Casasola, einer weiteren Cyclocross-Spezialistin sowie die erst 19-jährige Belgierin Xaydee van Sinaey. Diese wurde von ihren Sportlichen Leitern aus dem Development-Team hochgezogen, welches zur neuen Saison von neun auf aktuell fünf Fahrerinnen reduziert wurde. Damit können die Athletinnen zwar kaum eigene Rennen bestreiten, dürfen aber von ihrem WorldTeam immer wieder hochgezogen werden, ohne die Auflage eines Mindestgehalts, wie es auf der höchsten Ebene vorgeschrieben ist.
Zusätzlich zu diesem Kontinental-Team ist die belgische Equipe eine weitere Partnerschaft eingegangen mit NXTG Racing, welches von Natscha Knaven-den Ouden gegründet und gemanagt wird und ein Juniorinnenteam ist. Hier sollen sich die zukünftigen Fenix-Fahrerinnen entwickeln. Dass dem Team der Nachwuchs wichtig ist, unterstrichen sie mit der Verkündung einer weiteren Partnerschaft, denn mit ihren Sponsoren stiegen sie beim Omloop van het Hageland ein. Dieses Rennen wird einen Tag nach dem Omloop Het Nieuwsblad am Openingsweekend ausgetragen und mit der Unterstützung von Fenix – Deceuninck sollen dort nicht nur die Elite-Rennen, sondern auch jene Bewerbe für den Nachwuchs in den Klassen U19 und U17 aufrechterhalten werden.
Mit Hauptsponsor Fenix, einem Innenausstatter der weltweit agiert, hat das Team seinen Sponsorenvertrag bis 2027 verlängert, was der Equipe auch eine langfristige Planungssicherheit gibt. Mit dem neuen Teamausrüster Alé wurde die Farbpalette der Trikots erweitert. Neben dem klassischen blauen Jersey und dem grünen, welches 2024 für die Rennen in Italien genützt wurde, sind die Belgierinnen 2025 auch in rot unterwegs.
Der wohl spektakulärste Transfer ereignete sich beim Team nicht auf der Ebene der Fahrerinnen, sondern bei den Trainerinnen. Nur ein Jahr nach ihrem Rücktritt kehrt die 42-Jährige in den Radsport zurück und wird als Mentorin den Athletinnen zur Seite stehen. “Zum Ende meiner Karriere wollte ich immer schon mit Fahrerinnen zusammenarbeiten um ihnen ihr Potenzial noch zu entlocken. Diese neue Rolle ist eine fantastische Herausforderung, welche gut mit meinen Zielen übereinstimmt, als Trainerin zu wachsen“, erklärte die Niederländerin bei ihrer Präsentation in Mailand. Die zweifache Weltmeisterin und Gewinnerin aller drei großen Landesrundfahrten bei den Frauen (Giro, Vuelta, Tour) kann ein enormer Boost für die Fahrerinnen werden. “Wie ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk“, empfand beispielsweise die Österreicherin Christina Schweinberger den Zugang des Superstars des letzten Jahrzehnts im Frauenradsport.
Annemiek Van Vleuten wird 2025 Mentorin der Athletinnen im Team Fenix - Deceuninck. | Foto: Photonewsbe/Fenix-Deceuninck
Eine erfahrene Landsfrau könnte fast am meisten von Van Vleuten profitieren. Denn 2024 war Pauliena Rooijakkers die Überraschung bei den Klassikern und großen Rundfahrten und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sie sogar um das Gelbe Trikot und damit den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes kämpfen kann. Am Ende trennten sie gerade einmal zehn Sekunden von der Siegherin Kasia Niewiadoma (Canyon - SRAM), das reichte für Rang drei. Für die 31-Jährige könnte 2025 ein starkes Jahr werden, allerdings mit dem Gepäck der guten Ergebnisse wird auch der Druck auf ihren Schultern lasten. Denn galt sie 2024 noch als Außenseiterin, so wird sie in dieser Saison definitiv zu den Mitfavoritinnen gehören und blickt man auf den Kader, so fehlen vor allem im bergigen Terrain wohl die starken Helferinnen.
Auf dem Weg hinauf nach Alpe d’Huez war Rooijakkers die Einzige, die Demi Vollering (SD Worx - Protime) bei der Tour de France Femmes 2024folgen konnte. | Foto: Cor Vos
Für die Klassiker hingegen ist das Team sehr gut aufgestellt, hat mit Christina Schweinberger eine Topfahrerin für das Kopfsteinpflaster und mit Rooijakkers eine ideale Kämpferin in den Hügeln. Dazu kommt noch Pieterse, die beide Rennformen gut in sich vereint, wobei die Niederländerin auch immer noch beim Mountainbike zu finden sein wird und somit mehrere Disziplinen 2025 unter einen Hut bekommen muss. Das klappte aber 2024 schon ganz gut.
Das Aufgebot: Ceylin del Carmen Alvarado (Niederlande / 26), Sara Casasola (Italien / 25), Millie Couzens (Großbritannien / 21), Julie De Wilde (Belgien / 22), Yara Kastelijn (Niederlande / 27), Evy Kuijpers (Niederlande / 29), Flora Perkins (Großbritannien / 21), Puck Pieterse (Niederlande / 22), Pauliena Rooijakkers (Niederlande / 31), Carina Schrempf (Österreich / 30), Christina Schweinberger (Österreich / 28), Marthe Truyen (Belgien / 25), Aniek van Alphen (Niederlande / 25), Inge van der Heijden (Niederlande / 25), Xaydee Van Sinaey (Belgien / 19), Cecilia van Zuthem (Niederlande / 21), Annemarie Worst (Niederlande / 29)
Davon Neuzugänge: Sara Casasola (Hess Cycling Team), Xaydee Van Sinaey (Fenix – Deceuninck Development)
Teamleitung:
Manager: Philip Roodhooft
Sportdirektor: Christoph Roodhooft
Sportliche Leiter: Kris Wouters, Michel Cornelisse, Rik Van Slycke
Material:
Rahmenhersteller: Canyon
Gruppe: Shimano
Laufräder: Shimano
Reifen: Pirelli
Trikot: Alé
Helm: Canyon
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