In Führung liegend bei Dauphiné vorzeitig abgewunken

Bayers Ausreißversuch endete durch das Massensturz-Chaos

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Bayers Ausreißversuch endete durch das Massensturz-Chaos"
Tobias Bayer (Alpecin - Deceuninck) und Mathis Le Berre (Arkea BB Hotels), nachdem sie von den Offiziellen angehalten wurden | Foto: Cor Vos

06.06.2024  |  (rsn) – Fast den gesamten Tag auf der 5. Etappe fand sich Tobias Bayer (Alpecin – Deceuninck) an der Spitze des Rennens wieder beim Critérium du Dauphiné, ehe er dann mit einem Vorsprung von 40 Sekunden auf das Feld gut 20 Kilometer vor dem Ziel von den Offiziellen abgewunken wurde. Der Massencrash im Peloton sorgte für eine Neutralisierung, die dann sogar im Abbruch der Etappe endete, nachdem so viele Fahrer involviert waren.

"Ich wusste gar nicht was los war, als auf einmal neutralisiert wurde. Dann habe ich erfahren, dass so ziemlich das ganze Feld gestürzt ist", erzählte der 24-Jährige im Gespräch mit radsport-news.com. Schon nach wenigen Kilometer im Rennen hatte sich der Österreicher mit zwei Kontrahenten an die Spitze des Rennens gesetzt, wobei er mit der Zusammensetzung der Gruppe nicht ganz zufrieden war.

"Nur zu Dritt zu sein, war nicht das optimale Szenario für diesen Tag. Wären mehr Fahrer vorne gewesen, hätten wir bessere Chancen gehabt", so der Alpecin-Fahrer, weswegen dann auch das Trio nicht versuchte, gleich von Beginn an viel Zeitpolster auf das Feld aufzubauen. "Wir haben ruhig angefangen, weil Lidl – Trek und Decathlon AG2R gleich kontrolliert haben und darauf gehofft, dass noch jemand nach vorne springt", schilderte er die Taktik der Ausreißer.

Das Trio zerfiel dann schlussendlich zu einem Duo, nachdem der Norweger Adne Holter (Uno-X Mobility) einen Sturz zu verkraften hatte. Zwar warteten seine Begleiter zunächst, aber der 23-Jährige war nicht mehr wirklich eine große Hilfe für seine Begleiter. "Dadurch haben wir Zeit verloren und das Feld hat begonnen mit uns zu spielen. Wir sagten dann zu uns, dann spielen wir auch, nahmen raus und der Vorsprung sank unter eine Minute", schilderte Bayer.

Gemeinsam mit dem Franzosen Mathis Le Berre (Arkea BB Hotels) verblieb er an der Spitze und hoffte, dass vielleicht der letzte Anstieg noch einige Begleiter für die Spitze bringt: "Aber es ist keiner mehr ran gesprungen, weshalb wir dann auf das Tempo drückten." Doch auf dem rutschigen Terrain hatte auch sein französischer Begleiter zu kämpfen, versteuerte sich mehrmals, woraufhin Bayer erneut warten musste.

Erst nach dem Stopp erfahren, was im Feld passierte

"Wir hatten im Finale Rückenwind, noch dazu war es ziemlich technisch. Ich hatte auf ein wenig Unordnung im Feld gehofft, aber nicht, dass so ein Chaos passiert", erzählte der Österreicher. Denn während er sich auf die letzten Kilometer vorbereitete, kam es im Peloton dahinter zu einem Massencrash, woraufhin die Etappe zunächst angehalten und später sogar abgebrochen wurde.

"Als die ersten Fahrer von hinten dann zu uns kamen, haben wir uns erkundigt, was da los war. Aber es war die absolut richtige Entscheidung mit der Neutralisation, wenn man bedenkt, dass kein Ambulanzwagen mehr hinter dem Feld gewesen ist. Aber als Ausreißer hoffst du natürlich auf ein anderes Ende einer solchen Etappe", resümierte Bayer, der vor wenigen Wochen den Giro d'Italia erfolgreich beendete.

"Ich habe ein bisschen gebraucht, bis ich jetzt wieder in den Rennmodus kam. Heute waren die Beine schon wieder recht gut", meinte er. Nach der Dauphiné warten auf ihn noch die Nationalen Meisterschaften, bevor dann eine erste Pause wartet.

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.06.2025Evenepoel fit für die Tour? “Im Vergleich zum Vorjahr bin ich weiter“

(rsn) - Knapp drei Wochen vor dem Start der Tour de France am 5. Juli in Lille stellt sich die Frage, ob Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) wirklich zum Herausforderer von Tadej Pogacar (UAE –

18.06.2024Lidl - Trek: Tour-Doppelspitze durch Corona und Grippe lahmgelegt

(rsn) – Knapp zwei Wochen vor dem Grand Départ in Florenz bereit die geplante Tour-Doppelspitze von Lidl – Trek dem Team Sorgen. Sowohl Tao Geoghegan Hart als auch Giulio Ciccone sind erkrankt un

10.06.2024Jorgenson bereut nach der Dauphiné nichts

(rsn) - Nachdem es bei Paris-Nizza schon mit dem Gesamtsieg klappte, war Matteo Jorgenson (Visma – Lease A Bike) auch beim Critérium du Dauphiné knapp am Erfolg dran. Acht Sekunden fehlten nach de

10.06.2024Gesamtsieg für Roglic nur Sahnehäubchen auf wichtiger Woche

(rsn) – Die Generalprobe ist geglückt: Bora – hansgrohe hat mit Kapitän Primoz Roglic das Critérium du Dauphiné (2.UWT) gewonnen und kann daher mit breiter Brust Ende Juni in die Toskana reise

09.06.2024Evenepoel: “Vielleicht habe ich mich etwas überschätzt“

(rsn) - Die Spannung war im Finale der 8. und damit letzten Etappe des Critérium du Dauphiné kaum zu überbieten. Fünf Kilometer vor Schluss begann mit Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) der aktuel

09.06.2024Jorgenson lässt Roglic zittern, Rodriguez holt Schlussetappe

(rsn) – Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) hat das 76. Critérium du Dauphiné (2.UWT) gewonnen, musste am letzten Tag aber mächtig zittern. Der 34-jährige Slowene wurde im Schlussanstieg der 8. E

08.06.2024Zu viele Kilo? Evenepoel steckt Dauphiné-Rückstand locker weg

(rsn) – Zumindest in der Öffentlichkeit gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) weiter gelassen. Auch, nachdem der Belgier auf der 7. Etappe der Dauphiné-Rundfahrt im Schlussanstieg nach

08.06.2024Roglic doubelt seinen Vortagessieg, Evenepoel fällt weit zurück

(rsn) – Ähnliche Szenerie, andere Protagonisten. Nur der Hauptdarsteller war derselbe: Primoz Roglic hat auch die 7. Etappe des Criterium du Dauphiné (2.UWT) für sich entschieden. Der Kapitän vo

07.06.2024Erneut starker Gee: “Vielleicht habe ich zu viel gearbeitet...“

(rsn) – Die erste der drei das Critérium du Dauphiné (2.UWT) abschließenden Bergankünfte hat das Gesamtklassement der achttägigen Rundfahrt im Südosten Frankreichs nochmal stark durchgeschütt

07.06.2024Geschlagen, aber cool geblieben: Evenepoel begrenzt Schaden

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat zwei Tage nach seinem überlegenen Sieg im Einzelzeitfahren bei der ersten von drei aufeinanderfolgenden Bergankünften zum Abschluss des Critéri

07.06.2024Bora-Doppelschlag! Roglic holt Etappensieg und Gelb

(rsn) – Primoz Roglic (Bora – Hansgrohe) hat bei der schweren Bergankunft am Collet d´Avellard auf der 6. Etappe des Critérium du Dauphiné (2.UWT) bewiesen, in welch starker Form er sich befind

07.06.2024Geoghegan Hart flog mit 45 km/h gegen einen Strommast

(rsn) – Ein Sturzopfer, dem man die Folgen des Massencrashs auf der 5. Etappe beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) nicht auf den ersten Blick ansieht, ist Tao Geoghegan Hart (Lidl – Trek). Der Gir

Weitere Radsportnachrichten

23.10.2025Die Strecke der Tour de France 2026

(rsn) – Die Tour de France 2026 wird vom 4. bis 26. Juli ausgetragen und von Barcelona nach Paris führen. Während das über die 113. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt bereits bekannt war, stellten

23.10.2025Die Strecke der Tour de France Femmes 2026

(rsn) – Die 5. Tour de France Femmes avec Zwift (2.WWT) wird nach ihrem Start in Lausanne für drei Tage durch die Schweiz führen und sich anschließend nach Süden wenden, in der Provence erstmal

23.10.2025Zwift bleibt Titelsponsor der Tour de France Femmes

(rsn) - Die Tour de France Femmes kann langfristig auf die Unterstützung der Online-Plattform Zwift bauen. Die seit der Premiere der Frankreich-Rundfahrt der Frauen 2022 bestehende Partnerschaft wur

23.10.2025Luis-Joe Lührs beendet Karriere, Mulubrhan bleibt bei Astana

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.10.2025Deutscher Männervierer verpasst Kleines Finale um 17 Tausendstel

(rsn) - Der Eröffnungstag der 122. Bahn-Weltmeisterschaften im Velodromo Penalolen in Santiago de Chiles stand im Zeichen der niederländischen Equipe, die in allen drei Medaillenentscheidungen Gold

23.10.2025Das Programm der UCI-Bahn-WM von Santiago de Chile

(rsn) – Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile (21. – 26. Oktober) werden Medaillen in insgesamt 22 Disziplinen vergeben - jeweils elf bei Männern und Frauen. Den Anfang mache

22.10.2025Lappartient mit Solidaritätsadresse an “meinen Freund Sarkozy“

(rsn) – Immer wieder beschwört der organisierte Sport die Trennung von der Politik. Das geschieht meistens dann, wenn staatliche Stellen regulierend einzugreifen drohen oder allgemeine Kritik geüb

22.10.2025UAE bestätigt: Del Toro am Start der Mexikanischen Meisterschaften

(rsn) – Mit bisher 16 Saisonsiegen hat Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) nur vier weniger auf seinem Konto als sein Teamkollege Tadej Pogacar. Den Rückstand auf den Welt- und Europamei

22.10.2025Unibet künftig mit deutschem Co-Sponsor

(rsn) – Bas Tietema wird in der kommenden Saison nicht mehr im Namen seiner Mannschaft auftauchen. Der in Frankreich lizensierte Rennstall, der gute Chancen hat, 2026 sein Debüt bei der Tour de Fra

22.10.2025Späte Standortbestimmung für German Cycling

(rsn) – Vor allem für die deutschen Sprinterinnen stellen die am Mittwoch in Santiago de Chile beginnenden UCI-Bahn-Weltmeisterschaften (22. – 26. Oktober) die erste echte Standortbestimmung nach

21.10.2025Vingegaard erwägt Giro-Tour-Double 2026

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hat in einem Interview mit L’Equipe Einblicke in seinen zukünftigen Rennkalender gegeben. Gegenüber der französischen Sportzeitung sagte der

21.10.2025Juni-Start für Tour de France 2028 – in Luxemburg?

(rsn) – Die Tour de France 2028 soll Medienberichten zufolge bereits am 23. Juni beginnen – eine Woche früher als normalerweise. Damit könnte man einer Terminkollision mit den Olympischen Spiel

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine