Lefevere: “Remco muss noch abnehmen“

Zu viele Kilo? Evenepoel steckt Dauphiné-Rückstand locker weg

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Zu viele Kilo? Evenepoel steckt Dauphiné-Rückstand locker weg"
Remco Evenepoel im Ziel der 7. Etappe der Dauphiné-Rundfahrt | Foto: Cor Vos

08.06.2024  |  (rsn) – Zumindest in der Öffentlichkeit gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) weiter gelassen. Auch, nachdem der Belgier auf der 7. Etappe der Dauphiné-Rundfahrt im Schlussanstieg nach Samoens 1600 schon sieben Kilometer vor dem Ziel aus der Gruppe der Klassementfahrer zurückfiel, sah er keinen Grund zur Sorge. 1:46 Minuten Rückstand auf Etappensieger Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) und Matteo Jorgenson, der bei der Tour wohl in die Kapitänsrolle bei Visma – Lease a Bike schlüpfen dürfte, sollte Titelverteidiger Jonas Vingegaard nicht starten können.

Vielmehr als ein Schulterzucken ruft der Abstand bei Evenepoel aber nicht hervor. “Die Form ist einfach noch nicht da“, stellte der Zeitfahr-Weltmeister, der den Kampf gegen die Uhr auf der 4. Etappe noch relativ souverän für sich entscheiden konnte, am Eurosport-Mikrofon lapidar fest. Doch es beunruhigt den 24-Jährigen, der nur auf Rang 13 ins Ziel kam, nicht. “Ich habe heute Morgen damit gerechnet. Im letzten Tal, 25 Kilometer vor dem Ziel, habe ich dem Team gesagt, dass ich mich nicht gut genug fühle und mein eigenes Tempo fahren werde, wenn es zu schwer wird.“

Seine Worte gleichen dabei denen vom Vortag, als Evenepoel erstmals im Schlussanstieg Zeit auf Roglic verlor. Da hielt sich der Verlust allerdings noch in Grenzen. Am Collet d’Allevard verlor er 42 Sekunden, nun kam noch eine weitere Minute dazu. In der Gesamtwertung ist er auf Rang sechs abgerutscht. “Die Ergebnisse sind nicht da, aber jeder weiß, dass ich hier war, um zu versuchen, das Zeitfahren zu gewinnen und in den Bergen so lange wie möglich durchzuhalten, um mich zu testen. Genau das ist heute passiert."

Evenepoel bleibt nach der Dauphiné im Höhentrainingslager in den Alpen

Der Blick nach vorne Richtung Tour de France sorgt dabei keinesfalls für Sorgenfalten auf der Stirn des jungen Belgiers. "Bei solchen Ankünften muss man hundertprozentig fit sein, um seine Leistung zu bringen. Es ist eine Steigung, die nicht lügt. Ich denke, es ist klar, dass es noch einiges zu tun gibt. Aber es ist noch etwas Zeit."

Fast noch erstaunlicher als die Gelassenheit Evenepoels ist, dass er sich damit auf der gleichen Wellenlänge befindet wie sein Teamchef Patrick Lefevere. Der 69-Jährige, der bekannt dafür ist, schnell und hart auszuteilen, wenn die Leistung seiner Fahrer nicht passt – bestes Beispiel war zuletzt Julian Alaphilippe – schlug sich in seiner Kolumne für Het Nieuwsblad vor der Etappe auf die Seite seines Schützlings. “Ich habe schon vor der Dauphiné gesagt: Unsere Fahrer müssen Ende Juni beim Start der Tour topfit sein. Sollte Remco jetzt schon in Bestform sein, haben wir ein Problem. Dann müsste er das noch sechs Wochen lang halten. Und am besten noch ein bisschen länger, denn die Olympischen Spiele sind natürlich auch ein Ziel“, schrieb er dort.

Zugleich erklärte Lefevere, was einer der Gründe dafür ist, warum es bei Evenepoel zwar schon im Zeitfahren läuft, am Berg aber noch nicht. “Was das Gewicht angeht, ist Remco zum Beispiel noch nicht auf Tour-Niveau. Er muss noch ein oder anderthalb Kilo abnehmen, was bei ihm normalerweise problemlos geht.“ Der richtige Ort wäre dafür das Höhentrainingslager in den Alpen, dass das Tour-Team von Soudal – Quick-Step im Anschluss an die Dauphiné in Isola 2000 plant. “Dort werden wir an den letzten Prozenten arbeiten“, so Lefevere.

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.06.2025Evenepoel fit für die Tour? “Im Vergleich zum Vorjahr bin ich weiter“

(rsn) - Knapp drei Wochen vor dem Start der Tour de France am 5. Juli in Lille stellt sich die Frage, ob Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) wirklich zum Herausforderer von Tadej Pogacar (UAE –

18.06.2024Lidl - Trek: Tour-Doppelspitze durch Corona und Grippe lahmgelegt

(rsn) – Knapp zwei Wochen vor dem Grand Départ in Florenz bereit die geplante Tour-Doppelspitze von Lidl – Trek dem Team Sorgen. Sowohl Tao Geoghegan Hart als auch Giulio Ciccone sind erkrankt un

10.06.2024Jorgenson bereut nach der Dauphiné nichts

(rsn) - Nachdem es bei Paris-Nizza schon mit dem Gesamtsieg klappte, war Matteo Jorgenson (Visma – Lease A Bike) auch beim Critérium du Dauphiné knapp am Erfolg dran. Acht Sekunden fehlten nach de

10.06.2024Gesamtsieg für Roglic nur Sahnehäubchen auf wichtiger Woche

(rsn) – Die Generalprobe ist geglückt: Bora – hansgrohe hat mit Kapitän Primoz Roglic das Critérium du Dauphiné (2.UWT) gewonnen und kann daher mit breiter Brust Ende Juni in die Toskana reise

09.06.2024Evenepoel: “Vielleicht habe ich mich etwas überschätzt“

(rsn) - Die Spannung war im Finale der 8. und damit letzten Etappe des Critérium du Dauphiné kaum zu überbieten. Fünf Kilometer vor Schluss begann mit Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) der aktuel

09.06.2024Jorgenson lässt Roglic zittern, Rodriguez holt Schlussetappe

(rsn) – Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) hat das 76. Critérium du Dauphiné (2.UWT) gewonnen, musste am letzten Tag aber mächtig zittern. Der 34-jährige Slowene wurde im Schlussanstieg der 8. E

08.06.2024Roglic doubelt seinen Vortagessieg, Evenepoel fällt weit zurück

(rsn) – Ähnliche Szenerie, andere Protagonisten. Nur der Hauptdarsteller war derselbe: Primoz Roglic hat auch die 7. Etappe des Criterium du Dauphiné (2.UWT) für sich entschieden. Der Kapitän vo

07.06.2024Erneut starker Gee: “Vielleicht habe ich zu viel gearbeitet...“

(rsn) – Die erste der drei das Critérium du Dauphiné (2.UWT) abschließenden Bergankünfte hat das Gesamtklassement der achttägigen Rundfahrt im Südosten Frankreichs nochmal stark durchgeschütt

07.06.2024Geschlagen, aber cool geblieben: Evenepoel begrenzt Schaden

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat zwei Tage nach seinem überlegenen Sieg im Einzelzeitfahren bei der ersten von drei aufeinanderfolgenden Bergankünften zum Abschluss des Critéri

07.06.2024Bora-Doppelschlag! Roglic holt Etappensieg und Gelb

(rsn) – Primoz Roglic (Bora – Hansgrohe) hat bei der schweren Bergankunft am Collet d´Avellard auf der 6. Etappe des Critérium du Dauphiné (2.UWT) bewiesen, in welch starker Form er sich befind

07.06.2024Geoghegan Hart flog mit 45 km/h gegen einen Strommast

(rsn) – Ein Sturzopfer, dem man die Folgen des Massencrashs auf der 5. Etappe beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) nicht auf den ersten Blick ansieht, ist Tao Geoghegan Hart (Lidl – Trek). Der Gir

07.06.2024Schmerzen zu groß: Ayuso gibt Dauphiné vor der 6. Etappe auf

(rsn) – Juan Ayuso (UAE Team Emirates) ist auf der 6. Etappe nicht mehr Teil des Pelotons beim Critérium du Dauphiné (2.UWT). Der Spanier zog sich in Hauterives zwar noch sein Trikot an und fuhr a

Weitere Radsportnachrichten

17.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

17.09.2025Grégoire bezwingt im Bergaufsprint van den Bergh und Hirschi

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat seine bestechende Herbstform auch zum Auftakt der 85. Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der 22-jährige Franzose,

17.09.2025De Lie sprintet an der Zitadelle von Namur über 300 Meter zum Sieg

(rsn) – An der Zitadelle van Namur hat Arnaud De Lie (Lotto) den 65. GP de Wallonie (1.Pro) für sich entschieden. Nach 187 Kilometern war der Belgier im Sprint eines dezimierten Feldes schneller al

17.09.2025Schachmann muss für WM in Ruanda kurzfristig absagen

(rsn) – Maximilian Schachmann verpasst die Straßen-Weltmeisterschaft in Ruanda. Der Deutsche Zeitfahrmeister ist gestern Abend nicht mit dem Rest des Aufgebots von German Cycling nach Kigali gereis

17.09.2025Visma attackiert, Soudal kontert, Magnier siegt

(rsn) – Visma - Lease a Bike dominierte mit zahlreichen Attacken das Finale der 1. Etappe der 69. Slowakei-Rundfahrt (2.1). Doch nach 141, 2 Kilometer rund um Bardejov jubelte im Sprint der ansteige

17.09.2025Zeitplan der UCI-Straßenweltmeisterschaft von Kigali

(rsn) - Am Sonntag beginnt die UCI-Straßenweltmeisterschaft von Kigali/Ruanda, wo vom 21. bis 28. September erstmals Welttitelkämpfe auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen werden. Den Anfang ma

17.09.2025Lippert an der Zitadelle von Namur knapp am Podium vorbei

(rsn) – Liane Lippert (Movistar) hat beim 4. Ausgabe des Grand Prix de Wallonie Dames (1.1) knapp das Podium verpasst. Die Friedrichshafenerin musste sich nach einer starken Vorstellung über 128,8

17.09.2025Evenepoel vs Pogacar: In Kigali Giganten-Duell um Gold

(rsn) – Zum Auftakt der Straßen-WM wird am Sonntag wird in Kigali im Zeitfahren der Männer der Nachfolger von Remco Evenepoel ermittelt. Der Belgier will in Ruanda auf 1550 Metern Höhe seinen dri

17.09.2025Le Huitouze beendet mit 22 seine Straßenkarriere

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.09.2025Vuelta-Zweiter Almeida zieht die EM der WM vor

(rsn) – Mit dem Vuelta-Zweiten Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) wird ein weiterer hochklassiger Name bei der Straßen-WM in Ruanda fehlen. Der Portugiese wird sich stattdessen auf die Straße

16.09.2025Alle Altersklassen besetzt: Schweiz mit 23-köpfigem WM-Aufgebot

(rsn) – Mit nicht weniger als 23 Sportlern und Sportlerinnen reist Swiss Cycling zu den Straßen-Weltmeisterschaften 2025 nach Ruanda 821. - 28. September). Vor allem in der Elite Frauen und Männer

16.09.2025Vermeersch soll Red Bull bei Klassikern mehr Schwung verleihen

(rsn) – Nach neun Jahren in Diensten von Alpecin – Deceuninck schlägt Gianni Vermeersch in der Spätphase seiner Karriere ein neues Kapitel auf. Der Belgier, der am 19. November seinen 33.Geburts

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Grand Prix de Wallonie (1.Pro, BEL)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)