Vorschau 47. Tour of the Alps

Ex-Sieger Thomas und Bardet führen das Feld durch die Berge

Von Peter Maurer

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Eine Szene der letzjährigen Tour of the Alps | Foto: Cor Vos

15.04.2024  |  (rsn) – Fünf Tage in den Bergen im Norden Italiens und im Westen Österreichs warten ab Montag bei der 47. Austragung der Tour of the Alps (2.Pro). Das Etappenrennen ist bekannt für seine kletterintensiven Etappen und daher beliebt als letzter Feinschliff und Formtest für den Giro d'Italia. Neun WorldTeams stehen 2024 am Start, das Feld wird komplettiert von neun Pro-Kontinentalmannschaften sowie dem japanischen Kontinentalteam JCL Team UKYO als auch dem Österreichischen Nationalteam.

Mit dem Briten Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) und dem Franzosen Romain Bardet (dsm firmenich – PostNL) führen zwei ehemalige Sieger das Starterfeld 2024 an. Der Waliser gewann die italienische Rundfahrt ein Jahr vor seinem Toursieg 2018, als diese erstmals den Titel Tour of the Alps trug, nachdem es zuvor als Giro del Trentino firmierte.

Bardet gewann 2022 und ist der wohl größte Favorit bei dieser Austragung, die zwar über keine einzige Bergankunft verfügt, deren fünf Tagesabschnitte aber alle mit einem anspruchsvollen Etappenfinale zu überzeugen wissen. Ebenfalls hoch anzusiedeln im Kreis der Anwärter auf den Gesamtsieg sind der Australier Ben O'Connor (Decathlon - AG2R La Mondiale), der heuer schon knapp am Klassementsieg bei der UAE Tour vorbeischrammte und auch der Brite Hugh Carthy (EF Education – EasyPost), der letztes Jahr hinter Tao Geoghegan Hart (Lidl – Trek) den zweiten Gesamtrang bei der Tour of the Alps belegte.

Weitere Anwärter auf die Top Ten in den fünf schweren Tagen sind Carlos Verona (Lidl – Trek), Tobias Foss (Ineos Grenadiers), Sergio Higuita (Bora – hansgrohe) oder Simon Carr (EF Education – EasyPost), der Ire Eddie Dunbar (Jayco – AlUla) oder der Australier Michael Storer (Tudor). Aus deutschsprachiger Sicht gilt es auf Florian Stork (Tudor) zu achten, der nach einem Monat Rennpause wieder ins Geschehen einsteigt, aber auch auf Hermann Pernsteiner und Martin Messner (beide Nationalteam Österreich), die ebenfalls als gute Kletterer bekannt sind.

Steile Rampe am Ende der Auftaktetappe

Bei Pernsteiner kommt viel Erfahrung bei diesem Rennen hinzu, denn der 33-Jährige bestreitet seine fünfte Tour of the Alps. Für die Österreicher ist es sowohl mit der Etappenankunft in Stans als auch dem dritten Tagesabschnitt, der rund um Schwaz führt, ein absolutes Heimrennen. Mit einer Mischung aus jungen und erfahrenen Athleten wollen sie bei dem Rennen auf sich aufmerksam machen. So findet sich auch der vertragslose Lukas Pöstlberger im Aufgebot, der sich mit einem guten Auftritt noch einmal den internationalen Teams empfehlen will und durch dessen Trainingsgebiet die Abschnitte in Österreich führen.

Zum Auftakt am Montag wartet schon nach 25 Kilometern der erste lange Anstieg hinauf nach Andalo auf 1.070 Meter. 800 Höhenmeter sind auf den 15 bergauf führenden Kilometern zu absolvieren. Auf den zwei Schlussrunden um den Zielort Kurtinig an der Weinstraße geht es über eine 4,4 Kilometer steile Rampe nach Penon, die zu Attacken einlädt.

Die 2. Etappe ist mit ihren 191 Kilometern die längste der gesamten Rundfahrt und könnte zu einer Angelegenheit für Ausreißer werden. Denn vom Start weg bis zu Kilometer 116 verläuft die Strecke immer leicht ansteigend, ehe es am Gipfel des Brenner-Passes nach Österreich geht. Die breiten Straßen werden es den Mannschaften der Favoriten nur in Zusammenarbeit erlauben, eine größere Ausreißergruppe zu kontrollieren. Kommt diese mit einigem Vorsprung nach Österreich, wartet noch der steile Anstieg hinauf zum Gnadenwald, der von den Straßenweltmeisterschaften 2018 bekannt ist.

Königsetappe am vierten Tag

Die 3. Etappe der Rundfahrt hat Klassikerpotenzial, denn nach einem hügeligen Beginn haben es die letzten 35 Kilometer in sich. In Schwarz warten zwei Zielrunden, die mit dem Weerberg und dem Pillberg gespickt sind. Zwar sind die Anstiege gerade einmal 3,2 Kilometer lang, haben beide aber im Durchschnitt knapp zehn Prozent und beide gilt es je zweimal zu absolvieren, ehe es nach der zweiten Überfahrt am Pillberg noch neun Kilometer bis zur Ziellinie geht.

Noch vor der 4. Etappe geht es zurück nach Italien, wo der schwerste Abschnitt der Rundfahrt wartet. Nach dem Start in Auer geht es hinauf zum Passo San Lugano, dessen Abfahrt ins Fleimstal führt. Von dort geht es hinauf zum Passo Redebus. Nach der Abfahrt folgt sofort der Passo del Compet und der Passo del Vetriolo, ehe Levico Terme erreicht wird. Vor dem Ziel in Borgo Valsugana steht noch der Colle San Marco an. Die Königsetappe der Tour of the Alps wird wohl für die entscheidenden Abstände in der Gesamtwertung sorgen.

Am Schlusstag geht es in mehreren Schleifen rund um Levico Terme, entspannt geht es auf den 118 Kilometern aber nicht zu. Denn nach der ersten Rennhälfte müssen die Fahrer zweimal den Palu del Fersina absolvieren, ein 12,5 Kilometer langer Pass, der vor zwölf Jahren zuletzt im Programm der Rundfahrt stand.

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