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23.12.2023 | (rsn) – Schon kurz nach ihrem 19. Geburtstag schaffte Franziska Koch im Sommer 2019 den Sprung in den WorldTour-Kader des heutigen DSM – firmenich-Teams, das damals noch Sunweb hieß. Entsprechend sammelte die Mettmannerin im Alter von 23 Jahren schon jetzt einige Profijahre an Erfahrung, deshlab spielt sie auch eine wichtige Rolle als Helferin bei der niederländischen Mannschaft.
Dass Koch Potential für mehr hat und längerfristig selbst zur Siegfahrerin werden könnte, ist kein Geheimnis. Doch bislang stellte sie sich meist in den Dienst von Top-Sprinterinnen wie Lorena Wiebes und Charlotte Kool oder Rundfahrerinnen wie Juliette Labous und Klassiker-Ass Pfeiffer Georgi.
"Im Moment bin ich definitiv Helferin. Natürlich ist das Zukunftsziel, auch mehr ins Finale zu kommen, aber dafür muss das physische Level erstmal da sein, um da die Hand heben zu können", sagte Koch nun im Gespräch mit radsport-news.com. ___STEADY_PAYWALL___
Doch auch ohne die Hand aktiv zu heben, fuhr die 23-Jährige 2023 einige starke Ergebnisse ein und krönte ihre Saison mit zwei Bronze-Medaillen in der Mixed Staffel bei EM und WM. "Das waren meine persönlichen Highlights", erinnerte sie sich und nannte außerdem auch gleich den Saisonauftakt als einen ihrer Höhepunkte:
"Dass wir bei der UAE Tour gleich auf der 1. Etappe mit Charlotte (Kool) gewinnen konnten, war natürlich auch ein Highlight – davor gab es ja immer die Diskussion, ob wir es auch ohne Lorena (Wiebes) noch können", so Koch. Beim Auftakt der 2023 neuen Rundfahrt in den Vereinigten Arabischen Emiraten war die Deutsche sogar plötzlich die letzte Anfahrerin und somit essentiell wichtig für den Auftakterfolg von Kool im direkten Duell mit Ex-Teamkollegin Wiebes. Denn der Rest des Leadouts um Georgi, Maeve Plouffe und Daniek Hengeveld wurde auf den Schlusskilometern durch einen Sturz gestoppt.
Franziska Koch (Bildmitte) arbeitet viel für Sprint-Ass Charlotte Kool (rechts), wie hier bei der UAE Tour. | Foto: Cor Vos
Dass Koch sofort reagierte, ihre Rolle adaptierte und Kool dann zum Sieg verhalf, zeichnet die Deutsche aus. Auch ihr persönlich bestes Ergebnis 2023 fuhr Koch ein, als sie in letzter Sekunde ihren Plan ändern und in die Bresche springen musste, weil ihre Teamkolleginnen Probleme hatten: Beim Antwerp Port Classic (1.1) am 21. Mai, einem Rennen mit vielen Schotterpassagen, wurden sowohl Charlotte Kool als auch Megan Jastrab auf den letzten Kilometern durch Reifenschäden gestoppt. Koch bekam kurzerhand freie Fahrt, schaffte es in das Quartett, das den Sieg unter sich ausmachte und wurde Zweite.
"Wenn man auf meine Ergebnisse guckt, sind nicht viele einstellige dabei als Helferin. Von daher war auch der zweite Platz dort für mich sehr erfreulich", sagte sie rückblickend, dass von Enttäuschung ob des knapp verpassten Sieges keine Rede sein konnte.
Vier weitere einstellige Resultate finden sich in Kochs Ergebnisliste 2023 – und die fuhr die 23-Jährige alle auf dem Zeitfahrrad ein: Sie wurde Sechste im Einzelzeitfahren der Tour of Scandinavia (2.WWT), Vierte bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften und eben jeweils Dritte mit der deutschen Mixed Staffel bei der WM in Glasgow und der EM in Drenthe.
Mieke Kröger, Franziska Koch und Lisa Klein (von links) auf dem Weg zu Staffel-Bronze bei der EM in Drenthe. | Foto: Cor Vos
Zeitfahrfähigkeiten zeichneten Koch schon früh in ihrer Karriere aus. Nicht umsonst wurde sie 2020 EM-Zweite in der U23 hinter Hannah Ludwig. Doch in den beiden Jahren danach trainierte sie wenig mit der Zeitfahrmaschine und erlebte bei der DM 2021 einen Tiefschlag, als sie kaum Leistung aufs Pedal brachte und nur 18. wurde. 2022 ließ sie die Meisterschaften daher schließlich sogar aus.
"Von meinem Fahrertyp her weiß ich, dass ich ein guter Zeitfahrer bin. Aber der Fokus vom Team lag nie darauf", blickte Koch nun zurück. Zur Saison 2023 fand aber ein Umdenken statt, auch vom Team.
"Dieses Jahr habe ich dann viel mehr auf dem Zeitfahrrad trainiert, ein bis zwei Mal pro Woche regelmäßig. Und deshalb bin ich diesmal auch wieder die Zeitfahr-DM gefahren und habe sie mir als Ziel gesetzt – und darüber kam dann auch, dass ich die Staffel fahren durfte. Es hat sich also ausgezahlt und ich will auch definitiv weiter daran arbeiten", so Koch, die bei den Deutschen Meisterschaften nach dem Start in Donaueschingen sogar zeitweise auf Bestzeitkurs war, am Ende aber noch auf Rang vier abrutschte.
Auf dem Zeitfahrrad macht Franziska Koch schon seit jeher eine gute Figur – hier bei der Tour of Scandinavia. | Foto: Cor Vos
"Ich habe die DM-Fahrt danach analysiert und mein Pacing war eigentlich gar nicht schlecht. Aber Mieke (Kröger wurde Deutsche Meisterin, Anm. d. Red.) ist es langsamer angegangen und konnte hinten raus schneller werden. Ich bin nicht eingegangen, aber vielleicht muss ich es in Zukunft etwas besser planen und im Flachen mehr sparen, damit dann bergauf mehr übrig ist." 2024 wird es erneut von Donaueschingen nach Bad Dürrheim gehen. Ob der Kurs derselbe oder leicht verändert sein wird, ist noch nicht bekannt. Die Lehren von 2023 aber wird Koch auf jeden Fall mitbringen.
Etwas enttäuscht war die 23-Jährige in der abgelaufenen Saison von ihrem Frühjahr. Zwar fuhr ihr Team stark und Pfeiffer Georgi gewann beispielsweise Brügge-De Panne, wo Koch selbst als 23. ins Ziel kam. Doch für die Deutsche war das schon das beste Ergebnis – etwas wenig, gemessen an ihrem Potential in den Klassikern, das sie beispielsweise mit Rang sieben bei Paris-Roubaix 2021 bereits gezeigt hatte.
Nachdem 2022 ein Sturz beim Nokere Koerse und eine damit verbundene Fraktur an der Hand Kochs Klassiker-Kampagne beendeten, fehlte es 2023 etwas an Form. "Mein Frühjahr war eher durchschnittlich, etwas unter dem, was ich erhofft hatte als Klassikerfahrer", erklärte sie. "Über unsere Ergebnisse als Team kann man nicht meckern. Aber ich hätte gern eine bessere Form gehabt, um auch in den Finals der Rennen dabei sein zu können."
Die Klassiker, und speziell Paris-Roubaix: Darauf richtet sich im Frühjahr Kochs Fokus hauptsächlich. | Foto: Cor Vos
Daran arbeitet Koch nun für 2024. Im Dezember war sie mit ihrem Team im Trainingslager im spanischen Calpe, über Weihnachten und Silvester ist sie bei ihrem Freund in Girona. Dann geht es von dort Anfang Januar nach Australien. Denn erstmals wird die 23-Jährige ihre Saison mit der Tour Down Under und dem Cadel Evans Great Ocean Road Race bereits im Januar eröffnen. Was folgen wird, ist ein Trainingsblock im Februar, um dann gut vorbereitet am belgischen 'Openingsweekend' beim Omloop Het Nieuwsblad in die Klassiker-Saison zu starten.
"Roubaix ist definitiv das Ziel, auf das ich hinarbeite", erklärte sie.
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