Van der Haar, Ronhaar und Nieuwenhuis chancenlos

Iserbyt düpiert Baloise-Team beim Weltcup in Flamanville

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Iserbyt düpiert Baloise-Team beim Weltcup in Flamanville "
Auch in Flamanville nicht zu stoppen: Eli Iserbyt | Foto: Cor Vos

03.12.2023  |  (rsn) – Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat nach Troyes in Flamanville auch das zweite französische Weltcup-Rennen der Saison für sich entschieden und seine Weltcupführung ausgebaut. Dabei setzte er sich gegen eine Übermacht von drei Fahrern des Teams Baloise – Trek Lions durch. Lars van der Haar wurde Zweiter vor Pim Ronhaar und Joris Nieuwenhuis. Auf dem fünften Rang erreichte Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) das Ziel vor dem Schweizer Kevin Kuhn (Circus - ReUz - Technord).

Mit seinem sechsten Saisonerfolg führt Iserbyt die Siegesrangliste bei den Spitzenfahrern weiter an. Um erneut als Erster über den Zielstrich fahren zu können, musste der Flame dieses Mal aber einige Hindernisse überwinden. “Mein Start war wirklich schlecht. Ich musste mich durch das gesamte Peloton kämpfen, um nach vorn zu kommen. Nach 30 Minuten hatte ich gute Linien gefunden. Ich freue mich, im Wettkampf im besser geworden zu sein und ein paar gute Runden zum Abschluss hingelegt zu haben“, resümierte er.

Iserbyt zieht Motivation aus Störaktionen der Konkurrenz

An der Spitze musste er sich gegen drei Fahrer von Baloise – Trek Lions behaupten, wobei Ronhaar sogar vorneweg gefahren war. “Ich blieb zwei Runden auf dem gleichen Rückstand hängen, auch weil Lars und Joris ‘ihr Ding‘ gemacht haben“, verwies der Sieger auf einige kleinere Störaktionen seiner Gegner. “Das hat mich letztendlich aber motiviert, noch etwas schneller zu fahren. Dank der beiden bin ich wohl zu Pim hingefahren. Dafür muss ich ihnen danken“, stichelte Iserbyt.

Trotz starker Mannschaftsleistung konnte Baloise so den Sieg nicht mitnehmen. “Ich hatte anfangs Probleme, meinen Rhythmus zu finden. Als ich ihn hatte, fuhr ich so schnell wie möglich nach vorn. Aber Eli war noch etwas schneller als ich. Er war der Beste“, resümierte van der Haar im Ziel-Interview. Für Aufregung sorgten im Rennen auch zwei Gänse, die sich hinter einer Kurve auf die Ideallinie gesetzt hatten und so für Gefahr sorgten. “Ich hörte, dass Menschen mir etwas zuriefen, aber ich wusste nicht was. Man erwartet natürlich auch keine Ente. Ich bin froh, dass ich sie nicht getroffen habe“, so der “Terrier“, der bei der Vogelart knapp daneben lag.

Fabian Eder und Hannes Degenkolb (beide Heizomat – Kloster Kitchen) vertraten die deutschen Farben, wobei Eder das bessere Ende für sich hatte. Er kam als 31 von 37 Teilnehmern ins Ziel und war somit vier Plätze vor dem Deutschen U23-Meister.

Im Gesamtweltcup baute Iserbyt seine Führung um 15 Zähler aus. Ronhaar bleibt Zweiter und liegt nun 33 Punkte hinten. Dritter ist weiterhin van der Haar, der 36 Zähler hinter dem Ersten liegt. Der siebte Lauf der Serie findet am 10. Dezember im italienischen Val di Sole statt.

So lief der Weltcup der Männer in Flamanville:

Nachdem das Peloton in den ersten Minuten noch recht Kompakt über den Kurs fuhr, vergrößerten sich im zweiten von sieben Umläufen die Abstände unter den Fahrern. Kuhn und Ronhaar setzten sich in einigen technischem Passagen ab, als es um Kraft ging, konnte der Schweizer dem Niederländer aber nicht folgen. Iserbyt erkannte die Gefahr und pflügte sich durch das Feld. Als er in zweiter Position ankam, lag seine Gruppe aber bereits zehn Sekunden zurück.

Bei der zweiten Zielpassage hatten Iserbyt und seine Begleiter van der Haar, Vandeputte und Kuhn ihren Rückstand exakt stabil gehalten. Sein Landsmann und der Schweizer konnten dem Belgier in der dritten Runde nicht mehr folgen, wodurch Iserbyt mit zwei Teamkollegen von Ronhaar am Hinterrad über den Parcours fuhr.

Die beiden Baloise-Fahrer versuchten Iserbyt jetzt zu irritieren, wobei es dieses Mal im Gegensatz zu anderen Rennen dieser Saison sportlich fair blieb. Bei der nächsten Zieldurchfahrt hatte das Trio vier Sekunden auf Ronhaar verloren und auch die nächsten Verfolger kamen wieder etwas näher. Vandeputte schaffte sogar den Anschluss, während zwei Gänse im Kurs die Spitzenfahrer in einer Kurve in Verlegenheit brachten. Das tierische Intermezzo verlief glücklicherweise unfallfrei und es motivierte Iserbyt scheinbar.

Der Flame erhöhte direkt anschließend die Schlagzahl, schüttelte seine drei Begleiter ab und näherte sich Ronhaar in kürzester Zeit bis auf sieben Sekunden. Nach dem Zwischensprint wurde es schwerer für Iserbyt, der die 5. Runde sieben Sekunden nach Ronhaar in Angriff nahm. In dieser konnte der Weltcupführende den Spitzenreiter aber doch einholen. Nur wenige Sekunden später hängte sich der Niederländer mit der Pedale in der Streckenabsperrung auf. Nach einer kurzen Pirouette konnte er weiterfahren, aber Iserbyt hatte das Malheur seines Widersachers bemerkt und direkt angegriffen.

Drei Sekunden Rückstand jagte der Baloise-Fahrer hinterher. Er konnte sie schließen, doch Iserbyt ließ nicht locker und sprang erneut weg. Ronhaar schien jetzt große Probleme mit dem Druck zu haben, konnte aber erneut ranfahren. Nach jeder Kurve sprintete Iserbyt mit voller Kraft davon, doch auf den Geraden war sein Widersacher etwas stärker. Gemeinsam gingen sie in die sechste Runde. Nieuwenhuis und van der Haar passierten die Ziellinie 21 Sekunden nach dem Führungsduo.

Dort forcierte Iserbyt erneut eine Lücke. Als diese auf fünf Sekunden angewachsen war, brach der Widerstand von Ronhaar. Zeitgleich schüttelte van der Haar Nieuwenhuis ab. Er fuhr zu seinem Landsmann, lag beim Erklingen der Glocke aber schon 24 Sekunden zurück. Im Finale löste sich der Niederländische Meister von seinem Teamkollegen, Iserbyt konnte er aber nicht mehr gefährden. Der Belgier fuhr solo zum Sieg.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.02.2025UCI veröffentlicht Cross-Weltcup-Kalender 2025/2026

(rsn) - Am Rande der Cross-Weltmeisterschaften in Liévin hat der Radsport-Weltverband UCI den Kalender für den Cross-Weltcup 2025/2026 bekanntgegeben. Große Veränderungen zu der abgelaufenen Saiso

26.01.2025Van der Poel beim GP Adrie van der Poel eine Klasse für sich

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) fährt ungeschlagen zur Weltmeisterschaft in Liévin. Der Niederländer gewann beim zum Weltcup gehörenden GP Adrie van der Poel in Hoogerheide a

26.01.2025Brand in Hoogerheide gleich zweimal auf dem höchsten Podest

(rsn) – Mit einer starken Solovorstellung hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) in Hoogerheide das i-Tüpfelchen auf ihren Weltcup-Gesamtsieg gesetzt. Die 35-Jährige löste sich in der 2. Run

26.01.2025Benz schreibt deutsche Crossgeschichte

(rsn) - Seit der Saison 2004/2005 werden im Querfeldein bei den Junioren Weltcuprennen ausgetragen. Im Premierenjahr konnte Christoph Pfingsten in Wetzikon Zweiter hinter Julien Taramarcaz werden, Ole

25.01.2025Van der Poel meldet sich nach Rippenbruch bärenstark zurück

(rsn) – Bei seinem ersten Cross in diesem Jahr hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) dort weitergemacht, wo er 2024 aufgehört hatte. Beim Comeback nach vierwöchiger Pause wegen eines R

25.01.2025Vas schlägt Bäckstedt, Niederländerinnen haben Nachsehen

(rsn) – Die Ungarin Kata Blanka Vas (SD Worx – Protime) hat in Maasmechelen den zweiten Weltcupsieg ihrer Karriere gefeiert. Im Zweiersprint verwies sie die Britin Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM)

19.01.2025Nys gewinnt Geduldsprobe von Benidorm, van Aert Vierter

(rsn) – Bis zur letzten Runde hatten sich die Topstars beim Weltcup in Benidorm gegenseitig angeschaut, dann setzte der Belgier Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) am bekannten Asphalt-Anstieg die

19.01.2025Van Empel bleibt beim Weltcup in Benidorm ungeschlagen

(rsn) – Die Niederländerin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat beim Weltcup in Benidorm nach einem spannenden Rennen aus einer größeren Gruppe heraus ihren zehnten Saisonsieg gefeiert. Ihr

05.01.2025Van Aert bleibt in Dendermonde ungeschlagen

(rsn) – Wie erwartet hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) auf einem seiner Lieblingskurse das Feld dominiert. Beim Weltcup in Dendermonde schüttelte der Belgier in Abwesenheit von Mathieu van

05.01.2025Brand krönt sich zur “Matsch-Königin“ von Dendermonde

(rsn) – Vom Weißen Trikot der Weltcup-Gesamtführenden war nach dem längsten Cross der Saison nur noch wenig zu sehen, aber es war tatsächlich Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions), die nach 55

29.12.2024Auch van der Poels Dilemma kann in Besancon nicht für Spannung sorgen

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat den Weltcup in Besancon gewonnen. Auch bei seinem fünften Saisoneinsatz fuhr er problemlos zum Sieg. Toon Aerts (Deschacht – Hens – FSP

29.12.2024Van Empel zeigt sich auch beim Weltcup in Besancon in Topform

(rsn) – Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat ihre Topform wieder erreicht. Beim Weltcup in Besancon war sie erneut eine Klasse für sich. Schon in der Auftaktrunde setzte sich die Niederlände

Weitere Radsportnachrichten

29.07.2025Vollering: “Ich bin unglaublich erleichtert“

(rsn) – In einer ganz anderen Verfassung als nach dem gestrigen Tag trat Demi Vollering (FDJ -Suez) heute nach dem Zieleinlauf der 4. Etappe der Tour de France Femmes in Poitiers vor die Presse. Do

29.07.2025Vos: “Schön, dass es zwischen Lorena und mir etwas knapper wird“

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) war auch auf der 4. Etappe der Tour de France des Femmes nicht zu schlagen. Die Niederländerin holte sich in Poitiers im erwarteten Massensprint souverä

29.07.2025Vacek jubelt nach verregnetem Tag in den Ardennen

(rsn) – Mathias Vacek (Lidl – Trek) hat die verregnete 4. Etappe der Tour de Wallonie (2.Pro) für sich entschieden. Der Tschechische Meister entschied nach 163 Kilometern zwischen Welkenraedt und

29.07.2025Wiebes holt sich in Poitiers ihren fünften Tour-Etappensieg

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat wie erwartet die 4. Etappe der Tour de France Femmes gewonnen. Die Europameisterin aus den Niederlanden war nach 13 Kilometern zwischen Saumur und Poi

29.07.2025Zwei Tage nach der Tour: Aldag verlässt Red Bull - Bora - hansgrohe

(rsn) – Rolf Aldag und Red Bull – Bora – hansgrohe gehen ab sofort getrennte Wege. Das kündigte der deutsche WorldTour-Rennstall überraschend zwei Tage nach Ende der Tour de France an, bei der

29.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrerinnen / 4. Etappe

(rsn) - 154 Profis aus 22 Teams sind am 26. Juli im westfranzzösischen Vannes zur 4. Tour de Frances Femmes (2.WWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, sechs Schweizerinnen und drei Österreicheri

29.07.2025Keine Gehirnerschütterung: Grünes Licht für Vollering

(rsn) – Demi Vollering (FDJ – Suez) kann nach ihrem Sturz im Finale der 3. Etappe der Tour de France Femmes das Rennen fortsetzen. Wie ihre Equipe mitteilte sei bei am Dienstagvormittag durchgefü

29.07.2025Human Powered Health: Sponsorenvertrag verlängert

Die Zukunft des US-amerikanischen Frauenteams Human Powered Health ist gesichert. Das gleichnamige Unternehmen wird sein Engagement mindestens bis Ende 2028 fortsetzen – und bis dahin soll das Team

29.07.2025AS: Almeida und Ayuso als Doppelspitze zur Vuelta

(rsn) – Nach seinem vierten Triumph bei der Tour de France ließ Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) offen, ob er im Spätsommer auch noch die Vuelta a Espana bestreiten werde. In der Sieger-Pr

28.07.2025Rückenverletzung: Vollering weinend im Ziel der 3. Tour-Etappe

(rsn) – Nach ihrem Sturz knapp vier Kilometer vor dem Ziel der 3. Etappe der Tour de France Femmes ist unklar, ob Demi Vollering (FDJ – Suez) das Rennen wird fortsetzen können. Wie ihre Equipe am

28.07.2025Stam: “Wir haben keine Unterstützung erwartet“

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat wie erwartet die 3. Etappe der Tour de France Femmes gewonnen. Im Massensprint war sie schneller als Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) und Ally Wo

28.07.2025Favoritin Wiebes feiert überlegenen Sieg in Angers

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat die schnellste Etappe der Tour de France Femmes von La Gacilly nach Angers im Sprint gewonnen. Die Niederländerin war auch von Altmeisterin Marianne

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Banyuawangi Ijen (2.2, IDN)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)