Giro Donne: Lippert Etappendritte

Niedermaier-Aus überschattet van Vleutens Solo-Sieg

Von Kevin Kempf

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Annemiek van Vleuten (Movistar) feiert ihren zweiten Etappensieg beim diesjährigen Guro Donne. | Foto: Cor Vos

05.07.2023  |  (rsn) – Mit ihrem zweiten Tagessieg hat Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der 6. Etappe des Giro d’Italia Donne ihre Führung im Klassement ausgebaut. Ihre erste Verfolgerin, Antonia Niedermaier (Canyon – Sram), schied nach einem Sturz aus. Van Vleuten war in Canelli nach 104 Kilometern 20 Sekunden schneller als Europameisterin Lorena Wiebes (SD Worx) und die Deutsche Meisterin Liane Lippert (Movistar). Soraya Paladin (Canyon – Sram) büßte weitere fünf Sekunden ein und wurde vor Silvia Persico (UAE Team ADQ) Vierte.

Auf der Königsetappe am Dienstag hatte van Vleuten nach einem Ausritt ins Gelände auf der letzten Abfahrt noch knapp das Nachsehen. Doch die Weltmeisterin steckte einen Tag später nicht auf. “Alle haben sich auf gestern konzentriert. Es ist besonders cool, an einem Tag zu gewinnen, der auf dem Papier vielleicht eher für die Sprinterinnen war“, sagte van Vleuten im Zielinterview. Das sechste Teilstück endete auf einem Hügel und konnte auch ansonsten als wellig bezeichnet werden.

“Lorena Wiebes hat gezeigt, dass die Sprinterinnen hier echte Chancen hatten“, befand die Solo-Siegerin. Auf einem Teilstück, dass für viele Athletinnen Möglichkeiten bereithielt, wollte die 40-Jährige es nicht zum Spurt kommen lassen: “Ich wollte das verhindern und habe deswegen angegriffen. Das war schon vorher so geplant. Die Etappe gestern war enorm schwer, da kam das Team zusammen und hatte die Idee heute anzugreifen. Angreifen finde ich immer gut!“

Ihr Solo startete van Vleuten am nur 2,5 Kilometer langen und 7,2% steilen Calosso. “Alle waren etwas müde von gestern, das steigert meine Chancen, an einem so kurzen Anstieg wegzukommen“, erklärte die die erfolgreiche Attacke an einem Berg der 3. Kategorie.

Nicht mehr dabei war zu diesem Zeitpunkt Niedermaier. Sie stürzte 32 Kilometer vor dem Ziel, als Urska Zigart (Jayco – AlUla) die Kontrolle über ihr Rad verlor und die 20-Jährige umfuhr. Die Deutsche blutete heftig im Gesicht und hatte Wunden an beiden Knien. Besser lief es für Liane Lippert (Movistar). Nach einem gescheiterten Ausreißversuch in der Mitte des Rennens schaffte sie es nach dem Angriff ihrer Teamkollegin in die erste Verfolgergruppe.

Im Klassement liegt van Vleuten nun 3:03 Minuten vor der neuen Zweiten Veronica Ewers (EF Education – TIBCO). Dritte ist die Französin Juliette Labous (DSM). Die Gesamtführende ist auch in der Berg- und der Punktewertung vorn. Beste Nachwuchsfahrerin ist Gaua Realini (Lidl – Trek).

So lief die 6. Etappe des Giro d‘Italia Donne:

Viele Angriffe, aber nicht Bleibendes, so kann man den langen Teil vor dem Finale beschreiben. Einige Fahrerinnen setzten sich für einige Kilometer ab, eine echte Gruppe des Tages löste sich aber nicht. Auch Lipperts Versuch scheiterte schnell.

Am letzten Anstieg des Tages griff van Vleuten mit noch 13,5 zu fahrenden Kilometern an. Ihre Konkurrentinnen hatten keine Antwort parat und so wurde die Niederländerin vor ihnen immer kleiner. Hinter der Führenden formierte sich eine siebenköpfige Verfolgergruppe, die den Rückstand am Berg und in der Abfahrt auf weniger als eine halbe Minute beschränken konnte.

Im Flachstück vor dem Schlusshügel fuhr van Vleuten aber weiter davon. Das Verfolgerseptett wurde von weiteren Fahrerinnen eingeholt. Mit 45 Sekunden Vorsprung begann die Führende dem Ziel entgegenzuklettern. Im 700 Meter langen, steilen Anstieg büßte sie noch 25 Sekunden auf die sprintenten Verfolgerinnen ein. Wiebes löste sich mit Lippert vom Rest, die Niederländerin war dabei deutlich die Stärkste und kam als Zweite ins Ziel.

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