Beim Giro der Beste hinter Pogacar

Nach Rückkehr auf Rang zwei Optimismus bei Martinez und Bora

Von Sebastian Lindner

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Am Berg erweist sich Daniel Martinez (Bora - hansgrohe, li.) bei diesem Giro als stärkste Kraft hinter Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). | Foto: Cor Vos

21.05.2024  |  (rsn) – Noch ist nichts in Sack und Tüten. Aber der nächste Schritt ist gemacht. Der nächste Schritt für Daniel Martinez und Bora – hansgrohe, den Giro d’Italia 2024 mit der maximalen Ausbeute zu beenden – also Rang zwei hinter Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), der mit jetzt bereits fünf Tagessiegen einfach in einer anderen Liga unterwegs ist.

Jenen zweiten Platz hat sich Martinez auf der stark vom schlechten Wetter beeinträchtigten 16. Etappe hinauf auf den Monte Pana bei Santa Cristina im Grödnertal als Tagesdritter wieder zurückerobert. Zum achten Mal in der laufenden Rundfahrt ist der Kolumbianer damit Gesamtzweiter hinter Pogacar. Im Duell mit Geraint Thomas (Ineos Grenadiers), der bislang an sieben Tagen Zweiter war, hat Martinez nun wieder die Nase vorne.

Im steilen Schlussanstieg der Etappe konnte der Bora-Kapitän dem Waliser immerhin 33 Sekunden abnehmen. Auch alle anderen Anwärter auf vordere Platzierungen in der Gesamtwertung blieben hinter Martinez zurück, der als erster der komplett auseinander gefallenen Favoritengruppe ins Ziel kam. Durch ein paar Bonussekunden hat der 28-Jährige den 15-Sekunden-Rückstand auf Thomas in einen Vorteil von nun 22 Sekunden gedreht.

Martinez verliert nur im Zeitfahren auf Thomas und Co.

Folgen auch die letzten zwei, vielleicht drei GC-Etappen dem Muster des bisherigen Giro, ist Martinez der Platz hinter der “slowenischen Sonne“ nicht mehr zu nehmen. Denn am Berg war der Südamerikaner hinter Pogacar im Grunde immer der Stärkste. Zeit auf Thomas verlor er lediglich im zweiten – dem flachen – Zeitfahren. Gegen die Uhr geht es bei dieser Rundfahrt allerdings nicht mehr. Ging es bergauf, kam Martinez immer mindestens zeitgleich, eine Bonussekunde hier und da nicht berücksichtigt, mit seinem ärgsten Rivalen ins Ziel.

“Es kommen noch einige harte Etappen, aber wir sind in einer guten Position für die kommenden Tage“, sagte Martinez dann auch optimistisch in einer Mitteilung des Teams. “Trotz der Bedingungen fühlte ich mich in der reduzierten Gesamtklassement-Gruppe gut und bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Ich konnte auf Thomas Zeit gutmachen und bin wieder auf den zweiten Platz im Gesamtklassement vorgerückt.“ Zwischenziel erreicht.

Schlussanstiege sprechen für Martinez

Der dem Wetter angepasste Etappenverlauf kam Martinez dabei durchaus entgegen, wie sein Sportlicher Leiter Enrico Gasparotto erklärte: “Der erste Teil der Etappe war also flach, mit einer abschließenden Bergankunft. Mit diesem Profil wussten wir, dass Dani gut abschneiden könnte, da es ein sehr steiles Finale war. Dani hat einen tollen Job gemacht. Er bestätigte einmal mehr, dass wir bei Bergankünften immer vorne dabei sind.“

Tatsächlich hat Martinez immer dann, wenn ein Schlussanstieg auf dem Plan stand, besonders geliefert. Die 2. Etappe am Santuario di Oropa beendete er genauso als Zweiter wie den achten Tag, als es hinauf nach Prati di Tivo ging - jeweils hinter Pogacar. In Livigno auf der 15. Etappe war Martinez Fünfter, von seinen Rivalen im Kampf um die Gesamtwertung war neben Pogacar nur Romain Bardet (dsm-firmenich - PostNL) drei Sekunden besser. Und als es auf dem zehnten Teilstück hinauf nach Bocca della Selva ging, war es ebenfalls nur Bardet, dieses Mal aber aus einer großen Ausreißergruppe heraus, der ihm Zeit abnehmen konnte.

Deswegen konnte sich auch Gasparatto eine gute Portion Optimismus nicht verkneifen. “Rom ist noch weit weg, aber diese Leistungen geben uns viel Zuversicht“, so der Schweizer.

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